100 Jahre Niederösterreich – 1970

Die Errichtung des Auenreservats Marchegg 1970 gilt als eine der größten Erfolge im ös-terreichischen Naturschutz.

Bild: Sonja Lindberg.

Das 1120 Hektar große Auenreservat, das im Überschwemmungsgebiet der March liegt, wurde 1970 vom WWF und der Gemeinde Marchegg erworben und 1978 als Naturschutzgebiet erklärt. Ein geschichtsträchtiges Datum, sagt Gertrud Haidvogl, Lehrbeauftragte an der BOKU und Umwelthistorikerin: »Das Auenreservat Marchegg war gleichzeitig mit Teilen der Lobau das erste Auenreservat Österreichs, das als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.« Nach der Ausweisung als Naturschutzgebiets wurden einige ehemalig landwirtschaftlich genutzten Flächen wieder der Natur überlassen, Teile wurden jedoch vom WWF bewirtschaftet. »Man muss die natürliche Dynamik einer Naturlandschaft wiederherstellen, sonst funktioniert die Erhaltung eines Naturschutzgebiets nicht«, erklärt Haidvogl.

Natur bahnt sich ihren Weg zurück

Heute sind die Auwälder, -wiesen und -gewässer des Auenreservats dank vieler Naturschutzprojekte Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, darunter mehr als 500 gefährdeter Arten. Die Randzonen des Reservats werden vom WWF bewirtschaftet, die Horstschutzzonen, die die Nester der vielen Vögel vor Ort schützen sollen, und die Naturwaldreservate bleiben jedoch unberührt. Das Gebiet ist ein Vogelparadies, unter anderem für Weißstörche, nahe dem Schloss Marchegg trifft man auf deren größte Baumkolonie Europas.

Das nächste maßgeblich wichtige Jahr für Niederösterreich: 1978.
1978 besiegelte eine Volksabstimmung den Anfang vom Ende der österreichischen Atomkraft.

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