Mit Orange, Mandarine und Co. gut durch den Winter
Winter ist Zitrusfrüchte-Zeit. Besonders viel Vitamin C oder doch schlecht für die Beißerchen? Wir klären von A wie Antioxidantien bis zum Zahnschmelz auf.
Wenn von November bis März Erntezeit für Zitronen und Clementinen in Südeuropa ist, werden auch hierzulande mehr und mehr von den süß-säuerlichen Früchten gegessen. Und es ranken sich nicht wenige Mythen um das meist als Vitaminbombe, aber auch zahnschmelzschädigend deklarierte Obst. Doch bei einem jährlichen Konsum von über fünf Kilogramm an Orangen und dreieinhalb Kilo Mandarinen sind sie doch sehr beliebt im Obstregal und füllen die Lücke zwischen heimischen Äpfeln und den Frühlingsfrüchten wie Erd- und Himbeeren.
Richtig kaufen und lagern
Zitrusfrüchte kauft man am besten einzeln und nicht im Netz, da man so jede einzelne Frucht auf Druckstellen oder sogar faule Früchte absuchen kann. Kleine und schwere Früchte sind übrigens am saftigsten. Wer die Schale mitessen möchte oder seine Kinder gerne mit dem gelb-orangen Obst füttert, sollte lieber auf Bio-Früchte zurückgreifen, denn diese sind unbehandelt und werden nicht mit mehreren Schichten Pflanzenschutzmitteln überzogen. Gelagert gehören die Südfrüchte am besten bei Zimmertemperatur und nicht bei Sonneneinstrahlung, also an einem dunkleren Ort. Das Obst braucht eine Luftzirkulation, damit es nicht zu schnell matschig wird oder das Schimmeln anfängt. Hier empfiehlt sich eine löchrige Schale oder ein Sieb. Auch das Stapeln ist – obwohl so eine Mandarinenpyramide natürlich hübsch anzusehen ist – eher kontraproduktiv für die Haltbarkeit. Verdorbene Früchte entdeckt man so erst spät und andere Früchte können auch betroffen sein. Ach ja, geteilte oder aufgeschnittene Orangen und Co. halten sich noch bis zu einer Woche, wenn man sie mit der Schnittseite nach oben aufbewahrt. So kann die Stelle trocknen und verschließt sich gleichzeitig gegen Schimmel. Beim Weiteressen einfach die dünne, eingetrocknete Oberfläche wegschneiden, dann kann man weiter das Immunsystem mit Vitaminen stärken.
Vitamingehalt ist bei Zitronen am höchsten
Dass die runden, süß-säuerlichen Früchte den meisten Vitamin-C-Gehalt unter den Früchten haben, ist nicht ganz richtig. Die schwarze Johannisbeere und Paprika haben beispielsweise über doppelt so viel Milligramm Vitamin C wie die Zitrone (190 bzw. 140 Milligramm gegenüber 53 Milligramm pro 100 Gramm essbarem Anteil) – dem Spitzenreiter unter den Zitrusfrüchten. Dennoch erfüllen sie vor allem im Winter einen wichtigen Bestandteil der Vitaminzufuhr. Nach der Zitrone kommt bei den beliebtesten Früchten die Orange mit einem Vitamin-C-Gehalt von 50 Milligramm. Obwohl die Grapefruit mit 44 Milligramm nicht den niedrigsten Vitamingehalt hat, ist es, vermutlich wegen der Bitterstoffe, die unbeliebteste der Zitrusfrüchte. Das Schlusslicht in Sachen Vitamin C ist eindeutig die Mandarine mit nur 32 Milligramm pro 100 Gramm. Dafür ist sie die süßeste der Früchte und demnach auf dem zweiten Platz der beliebtesten Zitrusfrüchte, wie der BR feststellt. Bei Früchten aus der Dose oder dem Glas sind die meisten Vitamine und die enthaltene Folsäure beim Erhitzen verloren gegangen, deshalb lieber frisches Obst kaufen.
Unverträglichkeit?
Viele Leute vertragen Zitrusfrüchte nicht sonderlich gut und bekommen Sodbrennen oder Bauchweh davon. Das muss allerdings nicht sein, denn es kommt darauf an, wie man das Obst isst. Da schnell verdauliche Lebensmittel wie Obst gerne als Nachspeise gegessen oder zum Hauptgericht in Form von Säften getrunken werden, verhindern Brot, Nudeln und Fleisch das zügige Durchschreiten des Magens und es bildet sich eine gärende Maische, die zu den Symptomen führt. Obst also lieber allein essen, vor allem, wenn Sie einen empfindlichen Magen haben.
Plus- und Minuspunkte für die Gesundheit
Die weiße Haut mit den Fasern wegzuzupfen ist nicht notwendig, denn diese enthält viele Ballaststoffe und ist somit gesund. Außerdem ist die nachgewiesene Wirkung von in Zitrusfrüchten enthaltenen Flavonoiden auf oxidativen Stress laut einer Studie der American Chemical Society ebenfalls nicht zu vernachlässigen. So soll durch den regelmäßigen Verzehr von Zitrone und Co. das Risiko an Herz- und Lebererkrankungen sowie Diabetes gesenkt werden. Acht geben sollte man allerdings bei der Einnahme von Medikamenten, denn die Bitterstoffe der Grapefruit können bei bisher 50 bekannten Präparaten Wechselwirkungen haben. Auch gleich nach dem Essen von Obst, vor allem Zitrusfrüchten, sollte man die Finger von der Zahnbürste lassen, denn der durch Säure aufgeweichte Zahnschmelz wird so abgetragen.
Hier ist ein Rezept für einen leckeren, winterlichen Grapefruit-Salat: