Wir wohnen jetzt bewusst: DIY für das Wohnzimmer
Es wird viel zu viel produziert, es wird viel zu viel weggeschmissen, wir haben viel zu viel. Mit all diesen Ressourcen und Materialien muss man nachsichtig umgehen. Mit der „Wir wohnen jetzt bewusst“–Reihe konzentrieren wir uns auf das Wohnen und zeigen, wie man nach DIY-Anleitungen ein eigenes Zuhause bauen und einrichten kann.
Was in den 90er Jahren in den USA mit der Crafting-Bewegung begann, hat sich heute zu einer Community entwickelt, die sich „Do-It-Yourself (DIY)“ nennt. Dank der vielen kreativen Menschen und des Internets wurde es also möglich, alle Ideen zu teilen und sich kostenlos neues Wissen anzueignen und auch darüber zu diskutieren. Zum Glück wissen das aber eh schon so gut wie alle, und zum Glück nutzen es viele und lassen somit dieses DIY-Beet rasant wachsen. Mit dem rasanten Wachstum steigt auch das Wissen der User und so hat sich – zumindest könnte man die Theorie aufstellen – die Open-Source-Bewegung entwickelt.
Der Raum zum Leben ist der Raum zum Wohnen. Hier arbeitet, sitzt und entspannt man. Aber wie und woraus bastle ich mir Sitzgelegenheiten und einen Arbeitsplatz? BIORAMA zeigt eine Auswahl, wie man das eigene Wohnzimmer aufbauen und personalisieren kann – vom Arbeitstisch bis hin zur Entspann-Couch.
The place to sit: Sessel & Tisch
Sketch Chair ermöglicht es, Sessel individuell auf einfache Weise zu designen, auszudrucken und herzustellen, indem ein Programm zur Verfügung gestellt wird, mit dessen Hilfe man die Sessel mit einfachen Tools selbst zeichnen kann. Somit kann man eigenhändig Designs ausprobieren und testen und hat so die Möglichkeit, einen persönlichen Stuhl zu produzieren, der für einen optimiert ist. Außerdem ermöglicht das Open-Source-Programm von Sketch Chair den Sesselim Programm auch zu testen, indem man eine Person darauf sitzen lässt (virtuell, eh klar). Fällt der Sessel dabei leicht um, sollten Details noch geändert werden. Natürlich gibt es ebenfalls schon vorhandene Designs, die man verwenden und modifizieren kann.
Zu den Sesseln gehört ein Tisch – oder gleich mehrere? Open Desk bietet eine breite Auswahl an Tischen an, die man frei nach dem Open-Source-Prinzip downloaden und aufbauen kann. Doch in der Open-Desk-Palette sind nicht nur Tische zu finden, sondern auch Sessel, Regale und Hocker. Außerdem ist Tisch nicht gleich Tisch. Die große Desginer-Community stellt Schreibtische, Tisch-Sets, Kaffeetische sowie Beistelltische zur Verfügung, die jeder und jede legal erwerben und aufbauen kann.
Auch Nell produziert Open-Source Tische – im kleinen Stil. Denn auch in der Open-Source-Welt soll es mehrere Anbieter an Produzenten geben. Die Auswahl von Nell beschränkt sich auf einen Schreibtisch, Meeting-Tisch und Esstisch. Hier werden die Tische jedoch nicht von verschiedenen Menschen produziert, sondern nur von einem, der auch noch andere Möbelstücke in Planung hat, wie beispielsweise ein Bett und ein Sessel. Man kann also gespannt sein!
Die sechs Designer aus Oberösterreich beschäftigen sich ebenfalls mit dem Thema Open Design. Ihr Konzept ist es, das Holz mit Hilfe von Kabelbindern zusammenzubinden – Familie „Binder“ eben. Zu ihren Familienmitglieder gehören bisher ein Hocker, Sessel, Tischchen, Bänke und ein Strandkorb. Mit diesem Konzept entsprechen sie dem Open-Source-Gedanken und bringen Möbelstücke in die Welt, die ganz ohne Schrauben funktionieren und für jeden leicht aufbaubar sind. Schneiden, Schleifen, (Kalbel)binden und fertig.
Abstellplatz für diverse persönliche Dinge. Und Bücher.
Regal aus alten Kisten
Nehmen wir das Beispiel einer alten Kiste. Wenn man sie aufgestellt der Wand entlang montiert, kann daraus leicht ein Regal gezaubert werden. Denn die viereckige Form und Abgeschlossenheit einer Kiste dient perfekt als Abstellplatz, da auf der Seite auch nichts runterfallen kann. Wenn keine Kisten vorhanden sind, sind auch andere Behälter passend, die die selbe Form haben und sich an der Wand montieren lassen.
Regal aus einem Buch
Manchmal sieht das Äußere eines Buches besser aus, als das Innere – das Geschriebene. In solchen Situationen verstaubt das Buch dann in der Ecke eines Regals und wird nie wirklich benützt. Um genau solche Situationen zu vermeiden, kann man mit dieser Anleitung das Buch (oder mehrere) zu einem Regal umwandeln. Einfach einen Strick um das Buch binden, sodass es aufgehängt waagrecht hängt und dieses Konstrukt dann an der Wand befestigen.
Fürs Sofa surfen
Palettencouch
Da Paletten in ihrer Verwendung so vielseitig sind, bringen sie auch Ideen für das Wohnzimmer. Die gängigste Variante dafür ist das Sofa. Die einfache Form und offene Veränderbarkeit macht es möglich, aus ca. zwei Paletten eine Sofa zu bauen, die auch einer Kissenschlacht noch Stand hält.
Hartz IV: Draper Couch & SiWo Sofa
Wie in der letzten Folge von „Wir wohnen jetzt bewusst“ schon erwähnt, erstellt Hartz IV Bauanleitungen für Möbelstücke zum Selberbauen. Passend für das Wohnzimmer stellt Hartz IV auch zwei Sofas zur Verfügung. Die Draper Couch hat neben dem Liegebereich auch noch ein Regal integriert, das Platz spart und auch ein besonderes Flair bringt. Außerdem wurde der Stil von Don Draper und dem (Sofa)-Design der 1970er inspiriert. Die SiWo Sofa ist eine Abkürzung für „Single Wohnung“ und bietet die Möglichkeit, das Sofa einfach in ein Bett zu verwandeln.
Im nächsten Teil unserer DIY-Reihe „Wir wohnen jetzt bewusst“ widmet sich BIORAMA der Küche. Von einem einfachen Küchenregal bis hin zu einem 3D-ausgedruckten Vertical Garden kann man sich die Küche mit Selbstgebautem einrichten. Seid gespannt!