Wildfrüchte in den Donau-Auen…und anderswo

Nicht nur Wildfutter: Wildfrüchte in den Donauauen sind auch leckere Zutaten für die Herbstküche.

An Sträuchern und Bäumen reifen Wildfrüchte an verschiedenen Sträuchern und Bäumen und tanken jetzt die letzten Sonnentage, manche unscheinbar, andere prächtig anzusehen in ihren leuchtenden Farben. Als Wildobst bezeichnet werden Bäume und Sträucher, die essbare Früchte, Nüsse und Beeren tragen, aber nur wenig vom Menschen genutzt oder züchterisch verändert wurden. Wildfrüchte dienen verschiedenen Tieren als Nahrung (oftmals als Überlebenshilfe in harten Wintern), ihr eigentlicher Hauptzweck ist jedoch die Fortpflanzung und Verbreitung ihrer Trägerpflanzen.

Einige Wildfrüchte sind für den Menschen ungenießbar weil bitter (Beispiel Vogelbeere, bot. Sorbus aucuparia) oder unangenehm sauer und können nur gekocht gegessen werden zum Beispiel als Marmelade, Kompott, Likör oder Saft. Bei manchen Wildfrüchten ist aber Vorsicht geboten, da sie giftig sind, beispielsweise die Eibe (bot. Taxux baccata) oder aber gesundheitliche Störungen hervorrufen, wenn sie in größeren Mengen verzehrt werden wie der Schnellball (bot. Viburnum lantana).

In Wald und Flur finden sich aber auch zahlreiche Wildfruchtarten, die gut schmecken. Ihre prominentesten Vertreter sind Holunderbeeren, Brombeeren, Hagebutten. Lange Tradition hat aber auch die Nutzung von Schlehenbeeren, Weißdornbeeren und Dirndlstrauch-Beeren, auch Kornelkirsche genannt (bot. Cornus mas) – im ersten Bild unten. Gourmettipp am Rande: Die Brennerei Zauser verarbeitet die Spezialität Kornellkirsche zu einem exquisiten Brand.

Ein besonderer Wildfrucht-Schatz des Nationalparks Donau-Auen und weniger bekannt sind Wildapfel und Wildbirne, die „Urväter“ der heutigen Zuchtformen. Auf den offenen Flächen, vor allem auf den „Heißländen“ der Lobau ist eine weitere besondere Pflanze zu finden, der Sanddorn, eine dornig verzweigter, sperriger Strauch, der im Herbst mit vielen kleinen, leuchtend orangefarbenen Früchten geschmückt ist, die sehr Vitamin C-reich sind. Sanddornfrüchte wird nicht nur in der Küche, sondern auch in der Naturkosmetik verwendet.

Sammeln in den Donau-Auen: Generell gilt im Nationalpark-Gebiet die Regelung, dass bei Einhaltung des Wegegebotes genießbare Wildfrüchte für den Eigenbedarf in Haushaltsmengen geerntet werden dürfen. Mehr Info: www.donauauen.at

Literaturtipps

Interessante Infos zu über 300 Wildobstsorten, Wildfrüchten und essbaren Gehölzen sind in diesem Buch von Jeanne Dericks-Tan und Gabriele Vollbrecht zu finden: „Auf den Spuren der Wildfrüchte in Europa“. Mehr Info hier.

Spannendene Publikation der Abteilung für Botanik am Landesmuseum Joanneum in Graz: „Wilde Früchte. Wildobst neu entdecken“ von Dr. Alfred Aron, Manette Mathias & Heinz Neunteufl. Die Autoren stellen Wildobst von Ackerbrombeere bis Zierquitte in Wort und Bild vor sowie ihre Bedeutung im Volksglauben und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Besonders interessant: die vielen alten Rezepte, die hier zusammengetragen wurden.

Wann der richtige Zeitpunkt fürs Ernten ist und wie Wildfrüchte verarbeitet und gelagert werden, zeigt die Broschüre „Wildobst“ der „Umweltberatung“.

Bildcredits: Nationalpark Donau-Auen, Rust, Joanneum, Umweltberatung, Zauser.at

 

 

 

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