Wie intelligentes Training unseren Körper verwandeln kann
Der menschliche Organismus ist eine intelligente zusammenwirkende Einheit, die stets versucht sich den Inputs, die man ihr gibt, anzupassen.
Die Tendenz sich anzupassen, stimuliert unter anderem Muskelwachstum, Kraftzunahme, Straffung der verschiedenen Gewebeschichten oder auch die Optimierung des kardiovaskulären Systems, wenn der Körper die Notwendigkeit dafür verspürt. Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Bewegung die man macht, eine Informationsübertragung an den Körper darstellt. Und je öfter man eine bestimmte Information an den Körper weitergibt, desto tiefer wird sie integriert.
Beim Training geht es nicht nur um die Performance sondern auch um die Bewegung selbst. Jedes Mal, wenn wir eine Bewegung richtig ausführen, verändert sich unser Körper ein wenig. Die Summe an richtigen Bewegungen bringt uns weiter. Demnach ist es besser 8 Wiederholungen richtig auszuführen, als zum Beispiel 20, wovon dann nur 12 richtig ausgeführt werden. Unser Körper ist intelligent und verfügt über ein Gedächtnis. Alle Bewegungen und Bewegungsmuster werden gespeichert. Sowohl gute als auch schlechte. Wenn man Fortschritte machen möchte, muss man darauf achten, dass jede Bewegung mit der Richtigen Form und Technik ausgeführt wird. So kann der Körper am besten Kräfte mobilisieren, um sich weiterzuentwickeln.
Die Entwicklung des Körpers ist demnach vom Informationsinput abhängig. Manchmal kann sich der Körper auch zurückentwickeln. Wenn man beispielsweise tagtäglich schwere Gewichte hebt, wird dem Körper die Information übertragen, dass er stärker und stabiler werden muss. Bewegungsfreiheit wird für Kraft und Stabilität geopfert. Bewegungen und Bewegungsmuster, wofür der menschliche Körper von Natur aus gemacht ist, können nicht mehr richtig ausgeführt werden.
Manche Veränderungen lassen sich sogar nicht mehr rückgängig machen. Weiße, schnelle Muskelfasern können durch Training zu ausdauernden roten Fasern umfunktioniert werden, aber nicht umgekehrt.
Demnach kann ein Sprinter theoretisch durch spezielles Ausdauertraining zum Marathonläufer werden. Jedoch kann ein trainierter Marathonläufer nie ein Weltklasse Sprinter werden.
Für jede athletische Fähigkeit oder jeden erwünschten Körperbau gibt es ein optimales Training mit speziellen Bewegungsmustern. Die Tatsachen, dass ein Sprinter einen anderen Körperbau als ein Marathonläufer hat, liegt nicht nur an den Genen, sondern hängt vor allem von der Art des Trainings und der Ernährung ab. Je nachdem, ob man läuft, tanzt, springt, Gewichte stemmt oder seinen Körper einfach nur formen und straffen möchte, sind spezielle Inputs erforderlich.
Diesem Verständnis nachgehend, soll man spezifische Übungen und Trainingsarten aussuchen. Man muss sich stets die Frage stellen „welche Informationen will ich meinem Körper weitergeben?“.
Sowohl im Profi- als auch im Gesundheitssport stellt sich nicht nur die Frage, wie wirkungsvoll eine Übung ist, sondern vor allem welche Impulse diese Übung an den Körper weitergibt und welche Folgen das hat!
Wenn man dies außer Acht lässt, kann man sich noch so gute Trainingsprogramme, die man im Internet findet, zusammenstellen. Schlussendlich wird man erkennen, dass man seinen Zielen nicht näher gekommen ist.
„Random workouts deliver random results“
Mein Ziel ist es, einen athletischen, funktionalen Körper aufzubauen, der mir erlaubt kräftig, flexible und koordinativ zu sein. Für mich ist es am wichtigsten, meinem Alter entsprechend fit und gesund zu sein und zwar mein Leben lang.
Der visuelle Input ist auch sehr wichtig im Sport. Mann lernt sehr viel durch zuschauen. Manche Wissenschaftler gehen sogar weiter und sagen, dass nur anderen beim Sport zuzuschauen, bereits eine kleine Auswirkung auf die eigene Fitness hat.
Es ist mir ein großes Anliegen, dass ich alle Übungen und Trainingsarten, die ich meine Kunden beibringen möchte, auch vorzeigen kann. Ich bringe niemandem etwas bei, was ich selber nicht ausüben kann. Außerdem steigert es den Motivationsfaktor, wenn dir jemand etwas vorzeigt.
Die Menschen, die ich trainiere sind sehr unterschiedlich. Von Sprintern, Langstreckenläufern, Kraftsportlern, Models, Kickboxern bis hin zu ganz einfachen gesundheitsbewussten Menschen, die ein gesundes Leben führen wollen. All diese Menschen haben verschiedene Ziele und brauchen dementsprechend ein an sie persönlich angepasstes Training. Der Trainingsfokus liegt somit bei jedem woanders.
Ein Sprinter braucht eine sehr starke und doch beweglich Muskulatur, die sich sehr schnell an- und entspannen kann. Ein weibliches Model möchte ihren Körper straffen, an ihren Problemzonen arbeiten, ohne dabei zu viel Muskulatur aufzubauen, da sie ein gewisses Gewicht und Aussehen für ihren Job einhalten muss.
Jemand der an Rückenschmerzen leidet benötigt ein korrektives Training, welches beispielsweise muskuläre Ungleichgewichte behebt.
Zum Schluss möchte ich noch betonen, dass Training nicht einfach nur die Ausführung von speziell ausgewallten Übungen ist.
Eine wichtige Komponente ist die mentale Konzentration!
Es ist sehr wichtig, beim Training stets fokussiert zu sein. Smartphones und Bildschirme am Laufband beeinflussen das Training negativ.
Wenn man Sport treibt und Fortschritte machen möchte, ist es wichtig, dass man sich die Bewegung mental vorstellt und sich in den eigenen Körper hineinspürt. Man muss mit dem eigenen Körper kommunizieren. Dadurch wird man nicht nur schneller fit, sondern entwickelt eine körperliche Intelligenz bzw. ein Gefühl dafür, was unser Körper benötigt. Dabei lernt man die eigenen Stärken und Grenzen zu erkennen. Verletzungen und unerwünschte Nebenwirkungen werden dadurch vorgebeugt.
Mathias Diallo arbeitet als Personal Trainer in Wien und verfolgt einen ganzheitlichen Gesundheits- und Fitnessansatz. Bei seinem Training verzichtet er nach Möglichkeit auf Geräte. Für BIORAMA schreibt er regelmäßig über Sport- und Fitnessthemen. Hier geht es zur Website von Mathias Diallo.