Weil sie meine Mama ist

© Beltz & Gelberg

Der diesjährige Muttertag ist Vergangenheit, in manchen Familien wurde er groß zelebriert, in anderen wiederum war es ein ganz gewöhnlicher Sonntag. Jetzt sollten wir vielleicht auch einmal darüber nachdenken, warum Mamas nicht nur Powermütter sein können, die alles mit links zu schaffen scheinen; naturgemäß ist nicht immer alles eitel Wonne. Es gibt berufstätige Mamas, die das schlechte Gewissen plagt, weil sie häufig spät nach Hause kommen. Mütter werden leider auch krank, und Kinder verstehen oft nicht, was mit den Menschen los ist, die sie bedingungslos lieben, und wie sie den unbekannten Situationen begegnen sollen. Psychische Belastungen zum Beispiel werden oft unter den Teppich gekehrt. Die hier vorgestellten Bilderbücher beschäftigen sich mit unterschiedlichen relevanten Themen des Familienalltags, und stets ist die Liebe das wesentliche Gefühl.

© Annette Betz im Ueberreuter Verlag

Marta und Paul sitzen in der Schule und malen eine Muttertagskarte. Plötzlich entbrennt zwischen den beiden ein wahrer Wettstreit: Wer hat die coolere, lustigere, klügere Mama? Martas Mama etwa kann „so gut Auto fahren, dass alle anderen hupen.“ Pauls Mama „kann so gut Häuser bauen, dass sogar die Bauarbeiter pfeifen.“ Martas Mama zaubert, ist Kitzelkönigin und Unter-der Dusche-Sänger. Pauls Mama ist Astronaut, weil sie ihn bis zum Mond und zurück liebt und Pirat, weil er ihr größter Schatz ist. Und sie kann sogar vor Wut explodieren. In dieser Tonart geht es weiter, bis die beiden feststellen müssen, dass ihre Mamas Superhelden sind. Ein ganz wunderbares Buch, bei dem sich Kinder und Eltern garantiert die Bäuche vor Lachen halten werden!

© Annette Betz im Ueberreuter Verlag

„Meine Mama ist ein Superheld“ von Katharina Grossmann-Hensel ist im Annette Betz Verlag erschienen. 32 Seiten. Für Kinder ab 4 Jahren.

Blickpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Druck: G. G. Buchbinderei, Hollabrunn (Österreich)
Papier: keine Angabe

© Klett Kinderbuch

Kinder müssen sehr oft warten, bis jemand endlich Zeit für sie und die ihnen wichtigen Dinge hat. „Gleich“ ist ein Wort, mit dem sie immer und immer wieder auf später vertröstet werden. Frida geht das sehr auf die Nerven. Sie hat einen platt gefahrenen Frosch mit nach Hause gebracht und möchte diesen außergewöhnlichen Fund natürlich sofort ihrem Freund Malte zeigen. Doch Mama versteht Fridas Eile nicht, zuerst soll sie einmal essen. Doch auch bis zum Essen dauert es ewig, und wird Frida wütend. Da will sie etwas kaputt machen und stößt auf Mamas schönen grünen Stoff, aus dem ein Kleid genäht werden soll. Schließlich findet Mama eine zerknirschte Frida im Kleiderschrank – zusammen mit vielen grünen Stoffschnipseln. Dem Mädchen fällt es schwer, das Geschehene zu erklären, doch glücklicherweise ist Mama nicht lange böse. Ingrid Olsson hat eine Situation beschrieben, die vielen Kindern bekannt vorkommen wird. Die witzigen Illustrationen von Charlotte Ramel passen perfekt dazu.

© Klett Kinderbuch

„Gleich, sagt Mama“ von Ingrid Olsson und Charlotte Ramel ist bei Klett Kinderbuch erschienen. 32 Seiten. Für Kinder ab 3 Jahren.

Blickpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Druck: Livonia Print SLA, Riga (Lettland)
Papier: keine Angabe

© Beltz & Gelberg

Ist die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere eine Lüge? Bei vielen berufstätigen Eltern macht sich Erschöpfung und das schlechte Gewissen breit: Leiden die Kinder? In ihrem wunderbar illustrierten Bilderbuch „Wenn Mama verreist“ erzählt die Argentinierin Mariana Ruiz Johnson von einer arbeitenden Mutter – in diesem Buch eine Elefantenmama mit Nerdbrille –, die eine Geschäftsreise macht. Zurück bleiben Kind und Mann, die anfangs merklich traurig sind. In der Nacht wacht das Kind auf und kommt zu Papa ins Bett. Am nächsten Morgen riecht die Wohnung nach Kakao und Pfannkuchen, überall liegt Spielzeug herum, und am Abend spielen die beiden draußen, bis es dunkel wird. Dann wird noch mit Mama geskypt. Sie erzählt von Besprechungen, Vorträgen, Sightseeing und schlaflosen Nächten. Die Zeit mit Papa vergeht wie im Flug, aber alle freuen sich, als Mama wieder von ihrer Reise zurückkehrt. Eine tröstende, absolut gelungene Geschichte.

„Wenn Mama verreist“ von Mariana Ruiz Johnson ist im Verlag Beltz & Gelberg erschienen. 30 Seiten. Für Kinder ab 3 Jahren.

Blickpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Druck: Beltz Bad Langensalza GmbH (Deutschland)
Papier: aus verantwortungsvollen Quellen (FSC-Mix Label)

„Ziegenhundekrähenmama“ von Katharina Tanner/Lihie Jacob, © 2016 Atlantis Verlag

Was ist mit Mama los? Sie will plötzlich nicht mehr vom Sofa aufstehen, sie fühlt sich nicht wohl, ist traurig. Neben ihrer lethargischen Mutter können Lotte und Paul nun alles machen, sogar mit dem Brotmesser durch die Wohnung jagen. Die Kinder versuchen, Mama aufzumuntern, haben aber nur eine meckernde Ziege, mal einen bellenden Hund, mal eine krächzende Krähe vor sich. Papa erwähnt, dass es sich bei Mamas Zustand um eine Krankheit handle. Die Kinder werden auch traurig, und dann beginnt es mitten im Sommer im Haus zu schneien. Lotte und Paul kämpfen mit den Schneemassen, ohne Hunger oder Durst zu empfinden. Ihren Papa, der nach Hause gekommen ist, hören sie nicht. Schließlich kämpfen sie gegen das ziegenartige Mamatier – und schlafen bei ihm ein. Dann steht Mama doch wieder auf und musiziert mit Lotte und Paul, doch es ist eine filigrane Idylle, wie der letzte Satz beweist: „Papa stimmte mit ein, und so begannen sie das Lied einfach noch einmal von vorne.“ Es ist ein schwieriges Unterfangen, Themen wie Depression in Worte und Bilder zu fassen. Katharina Tanner und Lihie Jacob haben diese feinfühlige Geschichte, die manches Leben eben schreibt, aus einer kindlichen Perspektive heraus erzählt. Wort- und bildgewaltig kommt sie daher und lässt den Leser keineswegs kalt.

Aus „Ziegenhundekrähenmama“ von Katharina Tanner/Lihie Jacob, © 2016 Atlantis Verlag

„Ziegenhundekrähenmama“ von Katharina Tanner und Lihie Jacob ist im Atlantis Verlag erschienen. 32 Seiten. Für Kinder ab 5 Jahren.

Blickpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Druck: Grafisches Centrum Cuno, Calbe (Deutschland)
Papier: keine Angabe

© Coppenrath Verlag

Der fünfjährige Jan und sein Papa bemerken irgendwann, dass Mama anders ist, irgendwie verkehrt, gar nicht mehr sie selbst, sie ist sehr müde. Mama interessiert sich nicht mehr für das, was Jan erzählt und glücklich macht, und Jan fürchtet, dass sie ihn nicht mehr gern haben könnte. Seine beste Freundin Lena schickt Mama während des Spielens nach Hause. Dann vergisst sie sogar, den versprochenen Schokoladenkuchen für das Kindergartenfest zu backen. Jan traut sich nicht, Mama zu fragen, warum sie immer weint. Er überlegt, wie er sie wieder glücklich machen könnte. Indem er immer artig und ordentlich ist? Eines Tages ist alles noch viel schlimmer als sonst und Papa schlägt Mama vor, sie solle doch mal zu „dem Ritter“ gehen. Der Ritter stellt sich als Psychotherapeut heraus. Als Jan einmal mitgehen darf, erklärt ihm Herr Ritter ganz genau, was eine Depression ist. Dass die Krankheit seiner Mutter überhaupt nichts mit ihm zu tun hat. Und dass Mama erst wiedererkennen muss, wie toll sie ist. Jan möchte von nun an mithelfen, wieder mehr Farbe in Mamas Leben zu bringen. Ein ganz wichtiges, einfühlsames Buch mit einem informativen Nachwort einer Psychologin und Psychotherapeutin.

@ Coppenrath Verlag

„Als Mama nur noch traurig war. Wenn ein Elternteil an Depression erkrankt“ von Anja Möbest und Barbara Korthues ist im Coppenrath Verlag erschienen. 32 Seiten. Für Kinder ab 4 Jahren.

Blickpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Druck: keine Angabe
Papier: keine Angabe

@ Gerstenberg Verlag

Eichhörnchen, Elch und Ente sitzen beisammen, ihnen ist ganz wunderbar wohlig ums Herz und sie philosophieren über das schönste aller Gefühle, die Liebe. Die drei kommen zu keiner Antwort auf die Frage, woher die Liebe eigentlich kommt. So machen sich auf, andere Tiere zu befragen und bekommen viele unterschiedliche Antworten. Die Schwäne meinen, die Liebe komme aus dem Herzen, die Vögel glauben, sie komme aus der Seele. Der Baum, der auf den Regen angewiesen ist, sagt, die Liebe falle vom Himmel, und der Regenwurm ist sich wiederum sicher, dass sie aus der Erde kommt. Känguru und Schmetterlinge sind sich einig, dass die Liebe aus dem Bauch kommt. Schließlich wissen Eichhörnchen, Elch und Ente immer noch nicht, woher das Gefühl wirklich kommt, doch am Ende der Geschichte wird klar, dass die Liebe unergründlich ist – und sich einfach wohlig warm anfühlt. Sie ist für alle etwas Anderes, aber auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Das wissen auch schon die Kleinsten!

@ Gerstenberg Verlag

„Woher kommt die Liebe?“ von Daniela Kulot ist im Gerstenberg Verlag erschienen. 32 Seiten. Für Kinder ab 3 Jahren.

Blickpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Druck: TBB, a.s., Banská Bystrica (Slowakei)
Papier: keine Angabe

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