Ideenquellen

Wasser ist in aller Munde – und viele kreative Menschen und Projekte befassen sich mit innovativen Ideen für die Gewinnung, Einsparung oder das Recycling der Verpackung von Wasser.

warme Dusche

Die wärmere Dusche

Duschen ist eine meist in hohem Maße wasser- und energieverschwendende Notwendigkeit. Nicht wegzudenken, aber es gibt Verbesserungspotenzial: Durch die Verdrängung von warmer Luft in der Dusche wird mehr und wärmeres Wasser verbraucht, als notwendig wäre, denn man dreht heißer, um nicht zu frieren. Eine abgedichtete Duschkabine mit speziellen Wänden begrenzt den Verlust von warmem Wasserdampf an die Luft im vergleichsweise kalten Badezimmer. Das hat ökologisch sinnvolle Effekte – nämlich Einsparung von Wasser und Wärmeenergie, aber auch die Kondensation des Duschwassers an den Badezimmerwänden und -fenstern, die oft Flecken und Schimmelprobleme verursacht, entfällt. Es gibt derzeit noch wenige installierte Duschen dieser wasser- und energieeffizienten Art, eine davon befindet sich in einem Null-Energie-Haus in Kalifornien, in dem noch viele andere innovative und nachhaltige Ideen umgesetzt sind.

water air

Wasserproduktion aus reiner Luft

Eine Methode für die Wassergewinnung ist die Extraktion aus der Luft. Mit verschiedenen Verfahren kann Wasser aus Luftfeuchtigkeit gewonnen werden. Zum Beispiel wird in einem Gerät Luft abkühlt, die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert und durch spezielle Filter von Fremdstoffen gereinigt. Auch eine alternative Technik mit Salzen ist möglich, was das Kühlen überflüssig macht und auch mit niedrigerer Luftfeuchtigkeit funktioniert. Was vor allem für Gebiete mit problematischer Wasserversorgung vielversprechend klingt, wurde im Katastropheneinsatz in Haiti bereits erfolgreich angewandt.

Trockenurinal

Das wasserlose Urinal

Unter Frauen noch weitgehend unbekannt, ist es für Männer, die öfter in Fastfood-Ketten, Einkaufszentren oder Sportstadien pinkeln, bereits eine Selbstverständlichkeit: das Urinal, das ohne Wasser funktioniert. Trockenurinale können durch verschiedene Systeme mit Ausscheidungsprodukten fertig werden, ohne massenhaft gutes Trinkwasser in den Abfluss verschwinden zu lassen. Mit diesem System werden durch eine Membran die Fremdstoffe im Urin aufgefangen, der Abfluss ist allerdings luftdicht verschlossen, damit keine Geruchsbelastungen entstehen. Im Durchschnitt sparen wasserlose Urinale 40 bis 60 Prozent der Betriebskosten gegenüber Urinalen mit Wasserspülung.

Reinigung

Luft, Wasser und Seife

Rund ein Liter Wasser wird bei jedem Mal Händewaschen im Durchschnitt verbraucht. Was in mitteleuropäischen Ländern mit Trinkwasserreichtum nicht ins Gewicht fällt, ist eine unmögliche Verschwendung in Ländern, in denen Wasserknappheit herrscht. Und gerade dort ist Hygiene besonders wichtig, da tödliche Krankheiten und Keime weit verbreitet sind und über Kontakt mit den Händen leicht übertragen werden. Das Bieler Unternehmen Smixin hat eine Technologie entwickelt, die Händewaschen mit nur einem Zehntel des Wasserverbrauchs möglich macht. Durch ein spezielles Mischsystem von Luft, Wasser und Seife werden die Hände mit Einsatz von nur einem Deziliter Wasser sauber. Eine ökologische Alternative für Länder mit Wasserknappheit, praktisch für Imbissstuben oder auf Festivals, in entlegenen Gebieten und für temporäre Handwasch-Anlagen, bei denen der Anschluss ans Wassernetz problematisch wäre.

Haus

Wasserautarkes Leben

Auf Malta hat ein besonders ehrgeiziger Wasser-Ingenieur sein über 500 Jahre altes Steinhaus renoviert und zum einzigen wasserautarken Haus in Malta umgestaltet: Über das Flachdach des Hauses wird Regenwasser abgeleitet und gesammelt. Dieses wird dann durch spezielle Filter gereinigt, ohne Einsatz von Chemikalien. Auch verbrauchtes Wasser wird wieder gefiltert und für Gartenbewässerung und Toilettenspülung wiederverwendet. Außerdem wird der Wasserfluss durch spezielle Mechanismen begrenzt, um den Gesamtwasserverbrauch einzuschränken. Für die Warmwasserproduktion wird eine Solaranlage verwendet. Insgesamt konnte sich der innovative Techniker durch diese Umstrukturierungen ein wasserautarkes Leben ermöglichen – und das ohne Einschränkungen der Lebensqualität.

WC

Das Waschbecken, das ein Spülkasten ist

Eine einfache platz- und wassersparende Installation im Badezimmer macht die Grauwasser-Wiederverwendung unkompliziert und machbar für jeden. Abwasser, das im Waschbecken weggespült wird, kann leicht für die Toilettenspülung wiederverwendet werden. »Aquadue« ist Waschbecken und Spülkasten in einem. Es kann ganz einfach, sogar von Laien, installiert werden, die Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu findet man illustriert auf der Website. Die Verwendung des Systems erlaubt es, eine beträchtliche Menge an Wasser doppelt zu verwenden und dadurch einzusparen.

VERWANDTE ARTIKEL