Und plötzlich glaubt dir niemand mehr – Film über Elektromagnetische Hypersensibilität
Ein Thema, das sich aufdrängt, wenn auch leise: In Anna Katharina Wohlgenannts Film „Was wir nicht sehen“ geht es um Menschen, die unter Elektromagnetischer Hypersensibilität leiden.
Am Anfang des Films von Anna Katharina Wohlgenannt steht das an- und abschwellende Dröhnen einer Hochspannungsleitung. Ein einziges lautes Störgeräusch. Niederfrequente Strahlung. Drahtlose Geräte, die über Wi-Fi oder Mobilfunk miteinander kommunizieren, arbeiten mit hochfrequenter Strahlung. Auf diese Strahlungen führen manche Menschen die unterschiedlichsten Symptome zurück. Elektrosensibilität nennt man das. Manche nennen das eine Krankheit. Viele Betroffene empfinden weniger sich selbst als ihre kabellos vernetzte Umwelt als krank. Für sie ist die Umwelt als vom Menschen zur Unmenschlichkeit verunstaltet.
Da ist zum Beispiel der Schweizer Pilot, der sich durch spezielle Kleidung vor elektromagnetischer Strahlung abschirmt. Es gehe ums überleben und nicht bloß ums Wohlbefinden, erzählt er über seinen Umgang mit der Strahlung. Da ist der schwedische Künstler, der vor den Wellen auf’s Land geflüchtet ist.
„Millionen von Jahren haben wir in einer ganz klaren, spezifischen Umwelt gelebt. Und plötzlich hat sich das alles innerhalb von fünf Jahren völlig verändert. Die Welt ist voll von verschiedenen hochfrequenten Strahlungen,“ erzählt er Anna Katharina Wohlgenannt. „Die meisten Leute wollen davon nichts wissen. Und plötzlich bist du in einer Situation, in der dir niemand mehr glaubt.“
Elektromagnetische Hypersensibilität und der Umgang damit sind das Thema des sehenswerten Dokumentarfilms der Wiener Filmemacherin.