10 Dinge, die nicht auf den Kompost gehören
Wie werden Küchen- oder Gartenabfälle richtig kompostiert und wie entsteht eigentlich wertvoller Humus. Kompost-Experte Alfred Grand hat Tipps.
Jeder ist seines Glückes Schmied – zumindest was das Thema Kompost betrifft! Dadurch, dass man selbst entscheidet, was man in den eigenen Kompost einbringt, entscheidet man gleichzeitig auch über die Qualität des Endproduktes!
Zwei Fragen relativieren die untenstehende Liste etwas:
- Wird der Kompost für die Lebensmittelproduktion verwendet, oder landet er ausschließlich im Ziergarten?
- Wird wirklich kompostiert, wo Temperaturen von 55°C bis 65°C (Hygienisierung) erreicht werden? Kann die Miete, speziell zu Beginn, mehrmals umgesetzt werden, oder wird einfach nur geschichtet und nach mehreren Jahren ein wenig ausgesiebt?
1. Störstoffe
Glas, Metall und Kunststoffe gehören eindeutig nicht auf den Komposthaufen – eine Erklärung erübrigt sich.
2. Asche
Kohlenasche ist absolut nicht geeignet für den Kompost, Holzasche nur in der Menge, die auf der auszubringenden Fläche in Form von Holz zuwachsen würde. In der Asche ist der Schwermetallanteil konzentriert und die großen Mengen Kali erhöhen den Salzgehalt des Kompost und führen über die Jahre zu einer Überversorgung des Bodens.
3. Pestizidbelastete Stoffe
Obwohl die meisten Pestizide in der Kompostierung abgebaut werden, kann man diese Ausgangsprodukte kaum empfehlen. Zu gering ist das Wissen über die Kombination der Wirkstoffe und die Gefährlichkeit der Abbauprodukte. Zum Beispiel Chlopyralid (dieser Wirkstoff ist als Unkrautvernichtungsmittel sowohl in der Landwirtschaft, in Baumschulen, aber auch im Hausgarten zugelassen) wird weder im Verdauungssystem einer Kuh, noch in der anschliessenden Kompostierung des Kuhmists abgebaut und wirkt sogar im Kompost noch pflanzenschädigend. Weitere Infos, siehe Clopyralid Fact-Sheet.
4. Staubsaugerbeutel, Strassenkehricht
Der Inhalt von Staubsaugerbeuteln und Schmutz von der Straße bzw. dem Parkplatz enthält Reifenabrieb, Schadstoffe aus der Luft usw. Auch bei diesen Stoffen weiß man nicht, was man ins Ökosystem Komposthaufen einbringt.
5. Leder und behandeltes Holz
Leder oder Holz sind oft mit Chemikalien imprägniert, die der Konservierung des Leders oder dem Holzschutz dienen. Diese töten auch das Bodenleben im Kompost und können nur sehr schwer abgebaut werden, da sie ja dazu entwickelt wurden, den Kräften der Natur zu widerstehen.
6. Hunde-, Katzen- und Vogelkot
Der Kot dieser Allesfressern ist meist mit Keimen und Parasiten belastet, die dann zum Problem werden, wenn die Hygienisierung im Kompost nicht garantiert werden kann.
7. Mancher Gartenabfall
Schwer verrottbares Laub, Thujen und Giftpflanzen sollen dann vermieden werden, wenn diese in großen Anteilen (mehr als insgesamt 10-20% im Mischungsverhältnis) verwendet werden sollen.
8. Wurzelunkräuter
Ackerdistel, Quecke oder Ackerwinde sind sehr zäh und oft genügt bereits ein zwei bis drei Zentimeter langes Stück Wurzel, das sich im Komposthaufen prächtig vermehrt. Wurzeln, die mühevoll von den Beeten entfernt wurden, daher ca. zehn Tage in der Sonne trocknen lassen, zur Probe noch einmal anschneiden ob die Wurzeln noch leben, und erst dann in den Komposthaufen einbringen!
9. Unkrautsamen
Unkrautsamen können in der Kompostierung nur durch die hohen Temperaturen der Heißrotte zerstört werden. Wenn die Unkräuter aber bereits vor der Blüte gejätet werden, gibt es mit Sicherheit keine Samen und die jungen Pflanzen lassen sich auch viel leichter aus dem Beet entfernen.
10. Fleisch, Wurst, Knochen
dürfen nur kompostiert werden, wenn ein frischer Haufen angesetzt wird, der mit Sicherheit auch wirklich heiß wird und regelmässig umgesetzt wird. Auf keinen Fall große Stücke oder ganze Tiere kompostieren! In Gegenden, in denen es Probleme mit Nagern gibt, vermeiden.
Nähere Informationen zum Thema Kompostieren gibt’s auch im Buch „Biodünger selber machen“ von Andrea Heistinger und Alfred Grand, erschienen im Löwenzahn Verlag.