Biorama Street Talk: Was macht ein Produkt zu einem regionalen Produkt?
Wir fragen – sechs naheliegende Antworten.
Auch in dieser Ausgabe haben wir Fußgänger und Fußgängerinnen eine Frage zu unserm Schwerpunktthema gestellt – diesmal geht es um das Thema regionale Produkte . BIORAMA wollte wissen, was ein Produkt zu einem regionalen Produkt macht.
Christian, 22, Student: »Ein regionales Produkt ist ein Produkt, das in meiner Umgebung mit Rohstoffen erzeugt wurde, die ebenfalls aus meiner Umgebung kommen. Es bringt nichts, wenn Bauern und Bäuerinnen ihr Saatgut aus China einschiffen – nur weil sie es am Feld neben mir anbauen, ist es für mich noch kein regionales Produkt. Unter »meiner Gegend« versteh ich alles, was in einem Umkreis von 50 Kilometern ist, das ist okay. Wenn es um den täglichen Einkauf kann es auch bedeuten: Was ich mit dem Fahrrad oder in akzeptabler Zeit mit dem Auto abwickeln kann.«
Christian, 22, Student: »Für mich geht es hauptsächlich um die Transportwege – ich versuche, den Einkauf von Produkten zu vermeiden, die zum Beispiel aus Brasilien mit Containerschiffen zu uns kommen, weil da der ökologische Fußabdruck zu groß ist. Man tut zwar für sich selber vielleicht etwas Gutes, weil man etwas Gesundes isst – aber für den Planeten ist es halt ein bissl scheiße, sagen wir es mal so.«
Gerald, 25, Student: »Unter einem regionalen Produkt verstehe ich eine Herkunft aus einem Umkreis von etwa 50 Kilometern. Ich achte selber aber nicht so drauf – ich würde gerne mehr, aber budgetär geht sich das aktuell leider nicht aus.«
Manuel, 25, Student: »Wir hatten grad eine Riesendiskussion, ob regional bio ist. Bei einem Workshop. Regional ist oft nicht bio! Ich würde sagen, ich achte immer mehr darauf, dass ich nichts kaufe, das aus Ländern importiert wird, die wirklich weit weg sind – wie Neuseeland oder Südafrika. Andererseits, wenn es gerade keine regionale Alternative gibt und ich es unbedingt will, dann nehme ich’s halt trotzdem. Aber bei Gütern wie Tomaten oder Äpfeln schau ich wirklich drauf.«
Patrick, 57, Schauspieler: »Ich wohne mit meiner Familie außerhalb der Stadt und wir kaufen unsere Lebensmittel normalerweise bei Bauern und Bäuerinnen in der Gegend. Dass unsere Lebensmittel aus der Region kommen, ist uns sehr wichtig.«
Seliha, 25, Studentin: »Unter Regionalität stelle ich mir – aus österreichischer Perspektive gedacht – schon vor, dass die Produkte aus Österreich kommen. Ich selber schaue beim Einkaufen aber gar nicht, woher ein Produkt kommt, ich kauf es einfach. Generell vermute ich, dass die regionalen Produkte eher teurer sind als die anderen. Ich schau auf den Preis – was ich eigentlich nicht machen sollte.«
Tanja, 28, Musikpädagogin und Studentin: »Regional würde ich für mich so definieren, dass etwas aus Österreich kommt. Deutschland wär für mich auch noch okay, also von der Entfernung her, wenn man die Transportwege bedenkt. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich liebe Weintrauben und ich kaufe auch Weintrauben aus Südafrika, weil die halt so süß sind – oder aus Lateinamerika. Aber natürlich, wenn’s etwas gibt, das ich aus Deutschland oder Österreich haben kann, nehm ich das, bevor ich’s aus Portugal kaufe. Bei Nachhaltigkeit fließt für mich auch immer mit ein, wie die Leute bezahlt werden, wie die Arbeitsbedingungen sind.«
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