WAS IST EIGENTLICH…GUERILLA GARDENING?
Wir fragen Roland Duzendorfer, seines Zeichens Landschaftsplaner und Nachhaltigkeits-Blogger auf Landscaping – den Blick über den Gartenzaun werfen.
Bei Wikipedia findet man folgende Beschreibung: „Als Guerillagärtnerei bzw. Guerrilla Gardening wurde ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen Raum bezeichnet, vorrangig in Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen. Mittlerweile hat sich Guerilla-Gardening zum urbanen Gärtnern oder zu urbaner Landwirtschaft weiterentwickelt und verbindet mit dem Protest den Nutzen einer Ernte beziehungsweise einer Verschönerung trister Innenstädte durch Begrünung brachliegender Flächen.“
Diese Beschreibung zeigt, dass die Guerilleros zu einem fixen Bestandteil städtischer Entwicklung geworden sind. Guerilla Gardening kann unterschiedlichste Formen annehmen, von Moosgraffittis als künstlerische Gestaltung über produktives Gärtnern auf öffentlichen oder privaten Brachflächen bis zum Bepflanzen von Terrassen, Dachflächen und Balkonen.
Für mich und für viele Menschen ist Guerilla Gardening:
(1) die Wiedergeburt der Allmende, eines gemeinschaftlichen öffentlichen Platzes, den jeder nutzen darf. Dabei werden die Verantwortung für die Umwelt und alle Mitmenschen bzw. Mitwesen groß geschrieben.
(2) die Rückeroberung des öffentlichen Raumes in Städten. Ein Raum, der zwar mit viel Aufwand gehegt und gepflegt wird, dabei aber gleichzeitig vielfach verarmt ist.
(3) ein starkes Statement der Zivilgesellschaft, die Versorgung der Städte wieder zurück zu den Menschen dort zu holen.