Was ist eigentlich… Bio-Mineralwasser?
Wir fragten Franz Ehrnsperger, Vorsitzender der Qualitätsgemeinschaft Biomineralwasser e.V., Inhaber der Neumarkter Lammsbräu und seit über 30 Jahren Bio-Pionier aus Überzeugung.
„Bei Milch, Fleisch oder Gemüse entscheiden kritische Verbraucher längst zwischen Bio und Nicht-Bio. Über Unterschiede beim Mineralwasser machen sich aber bislang weit weniger Konsumenten Gedanken: „Ist doch eh natürlich!“ Aber Bio ist mehr als nur natürlich: Eine Tomate ist zwar ein natürliches Produkt, aber deswegen noch lange keine Bio-Tomate. Genauso ist es auch beim Mineralwasser.
Die gesetzlichen Mineralwasser-Vorschriften stammen aus Zeiten, in denen unsere Umwelt noch weit weniger belastet war und man grundsätzlich bei Mineralwässern eine gute Qualität erwarten konnte. Das hat sich in den vergangenen Jahrzehnten durch eine exzessive Landwirtschaft verändert. So können sich heute in Mineralwässern (und erst recht im meist oberflächennah gewonnenen Trinkwasser) ganz legal auch Pestizide, Rückstände von Düngemitteln oder Stoffe wie Arsen finden – Verbraucher haben aber keine Möglichkeit, das zu erkennen.
Reinheitsgebot für Mineralwasser
Das Zertifikat „Bio-Mineralwasser“ definiert sehr strenge Qualitätskriterien für Mineralwasser, die der vorgefundenen Reinheit des Wassers einen sehr viel höheren Stellenwert einräumen als es die gesetzlichen Vorschriften verlangen. Sehr viel häufigere Kontrollen sichern stabile Qualität.
Und das vielleicht wichtigste Argument für Bio-Mineralwasser betrifft – wie bei Bio-Äpfeln auch – den „Anbau“. Denn auch Mineralwasser „wächst nach“ und wird „angebaut“: Regenwasser versickert in den Boden und durch die verschiedenen Gesteinsschichten, bis es sich in unterirdischen Quellen sammelt, aus denen es als Mineralwasser entnommen wird. Auf seinem Weg nimmt das Wasser nicht nur Mineralien auf, sondern auch Reste von Düngemitteln, Pestiziden und Abwässern, die sich deswegen auch in immer mehr Mineralbrunnen finden: Sie sind damit nicht mehr naturbelassen.
Bio-Mineralwasser-Siegel
Um das Bio-Mineralwasser-Siegel zu erhalten, muss sich der Mineralbrunnen deswegen nicht nur dazu verpflichten, wassersparend zu handeln und die Quelle zu schonen, sondern er muss auch aktive Maßnahmen für den Wasserschutz außerhalb des eigenen Unternehmens ergreifen, etwa durch Förderung von Ökolandbau. Denn nur wenn es uns gelingt, den fortgesetzten Eintrag aller möglichen Substanzen ins Grundwasser zu verhindern, werden wir auch morgen noch flächendeckend Wasserressourcen von bester Qualität haben.
Kurzum: Bio ist auch bei Mineralwasser ein Qualitätsmerkmal, das den Verbrauchern hilft, die richtige Wahl zu treffen. Sie können sich damit auf hart definierte Kriterien verlassen, die klassische „bio“-Prinzipien sind:
• Umweltschutz: schonende, nachhaltige Gewinnung des Rohstoffs sowie schonende Verarbeitung und Vertrieb
• Hohe Produktqualität: naturbelassen, schadstofffrei, sicher
• Einhaltung sozialer Standards