Vom schlechten Gewissen zur guten Tasche
Pfui Teufel, hab’ ich ein schlechtes Gewissen. Grüß Gott katholische Erziehung! Seit Weihnachten hab’ ich nicht mehr an mein Fahrrad gedacht. Ich hab’ es unverfroren gegen mein Snowboard eingetauscht. Auf der Straße bringt mir das zwar nichts, aber am Berg, und dort war ich die letzten Wochen über. Und jetzt, wo ich wieder in der Stadt bin und meine U-Bahnophobie sich meldet, würde ich gerne wieder in die Pedale treten. Doch das geht nicht. Denn mein Fahrrad ist nicht, wo es sein sollte. Es steht nicht, wie mir der Fahrradexperte rät, im Keller, geölt und lieb behandelt. Nein, es ist seit Wochen Wind und Wetter ausgesetzt und steht angekettet an irgendeinem Fahrradparkplatz. Ich befürchte Schlimmes, denn „Lady Pink“ ist nicht mehr die Jüngste. Heute Nachmittag gibt es ein Wiedersehen. Und bis dahin vertröste ich das Gewissen mit der Vorstellung, dass es für mein vernachlässigtes Radl auf jeden Fall eine schöne Zukunft geben wird. So oder so.
Die ungarischen Kreativen von Balkantango machen seit ein paar Jahren aus alten Fahrradschläuchen hübsche Taschen und Accessoires, die man nun auch in Wien kaufen kann (Eclectick, 7., Lindeng. 22). Und damit machen sie den Fahrradschlauch-Taschen von Kontiki Konkurrenz, die erst im Herbst den Eco Textile Award 2008 bekommen haben. Gratulation im Nachhinein!
Und für den Rahmen meines Radls lass’ ich mir auch noch was einfallen.