Alle für Wasser, Wasser für alle
„Wasser erschafft Leben, Wasser ist Leben“ – der Leitspruch der Organisation Viva con Agua. Die internationale Hilfsorganisation hat ihren Ursprung in Hamburg St.Pauli. Ihre Vision: sauberes Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung auf der ganzen Welt. Seit Dezember 2013 hat sich nun auch eine Dependance in Österreich etabliert.
„Bei Wasser beginnt das Leben. Ohne Wasser wäre kein Leben möglich“, sagt Magda Leitner von Viva con Agua Österreich. Wir treffen Magda in einem Wiener Café, um über den Verein Viva con Agua, dessen Hilfsprojekte und die Bedeutung des Wassers auf unser Welt zu sprechen. Die Aktivitäten von Viva con Agua bauen auf zwei Säulen auf: Erstere ist, die Wasserversorgung auch in weniger wirtschaftlich entwickelten Staaten zu verbessern, Sanitäranlagen dort her- und einzurichten. Zweitere: Bei den Menschen, die das Glück haben, täglich über reines Trinkwasser zu verfügen, ein größeres Bewusstsein, für die Werthaftigkeit jedes Tropfens zu schaffen.
Der erste Brunnen
Im Dezember des vergangenen Jahres wurde Viva con Agua als Verein auch in Österreich ins Leben gerufen und ist in den Städten Wien und Innsbruck vertreten. Gegründet wurde Viva con Agua 2006 in Hamburg von Benjamin Adrion, seines Zeichens Fußballspieler beim FC St. Pauli. Bei einer Reise durch Kuba sah Adrion die dortigen Probleme betreffend Wasserversorgung und Sanitäranlagen und wollte gemeinsam mit Freunden etwas ändern: Viva con Agua war geboren. Nach wie vor spielt der Fußballclub St. Pauli eine große Rolle hinter dem Ganzen und unterstützt Viva con Agua durch Spendengelder, Benefizspiele, aber vor allem durch Werbung und Medienarbeit. Mittlerweile ist die Organisation in fast jeder großen Stadt Deutschlands vertreten, auch in Spanien und der Schweiz gibt es eigene Vereine.
Und so wird’s gemacht
Finanziert wird der Verein einerseits durch klassische Spenden, aber in erster Linie durch Benefizveranstaltungen, Spendenläufe und eigene Events. Durch die Unterstützung vieler berühmter Musiker, wie zum Beispiel Irie Revoltes, Bela B oder Materia, schafft es Viva con Agua einiges an Spenden zusammen zu tragen. Bei Konzerten der Stars werden von den Ehrenamtlichen von Viva con Agua Trinkbecher eingesammelt, die einmalige Chance verlost mit einem der Stars auf der Bühne zu stehen oder einfach für die zunehmende Popularität von Viva con Agua gesorgt. Im Sommer ist Viva con Agua auch immer auf Festivals mit dabei. In Österreich beim Nova Rock, dem Frequency und dem Urban Art Forms.
Der Schlüssel zum Erfolg
Viva con Agua hat in den letzten Jahren einiges erreicht, mittlerweile arbeiten schon 5.000 freiwillige Mitarbeiter für die Organisation und die Zahl wächst ständig. Doch wie ist das so schnell gelungen? Warum findet diese Organisation vor allem bei jungen Leuten so viel Anklang?
Da wären der beliebte FC St.Pauli, coole Slogans, bedruckten Taschen und Shirts und trendige Trinkflaschen (übrigens alles umweltverträglich, fair-trade und auf Nachhaltigkeit bedacht produziert). In Deutschland gibt es mittlerweile Viva con Agua Quellwasser zu kaufen, dessen Erlös zur Hilfsorganisation geht. Aktions-Ansprechpartnerin Magdalena Leitner beschreibt: „In unserer heutigen Zeit ist es wichtig Leute vor allem durch Design, Medien und Events auf Hilfsorganisationen aufmerksam zu machen und sie durch coole Ideen zum Mitmachen zu motivieren.“
Außerdem bezeichnet sich Viva con Agua als All-Profit-Organisation, was bedeuten soll, dass jeder, der sich beteiligt davon profitiert. „Wenn wir bei einem Konzert die Chance verlosen, mit Irie Revoltes auf der Bühne ein Foto zu machen, haben alle Beteiligten etwas davon. Der Gewinner freut sich über das Foto, Irie Revoltes und wir freuen uns, zu helfen und die, denen der Erlös zukommt, freuen sich auch“, so Leitner.
Ein „Drop“ nach dem anderen
Viva con Agua hat schon 21 Projekte in 15 Ländern unterstützt. Von Trinkwasserspendern in den Schulen Havannas über Tiefbohrbrunnen in Äthiopien bis hin zu Regenwasser-Sammelsysteme in Haiti und Kenia. Der österreichische Verein unterstützt gerade ein Projekt der Welthungerhilfe in Malawi, Südafrika. Ziel dabei ist es, die bereits vorhandenen Brunnen zu sanieren und sie mit Handpumpen zu versehen. Eine weitere Säule für Viva con Agua ist nämlich auch, darauf zu achten, dass das, was aufgebaut wird, die Bevölkerung unterstützt, vielleicht sogar die dortige Wirtschaft ankurbelt. Auf gar keinen Fall sollen die Hilfsprojekte eine weitere Abhängigkeit zu westlichen Ländern schaffen. Ein Grundstein soll gelegt werden, an dem die Bevölkerung dort selbst weiter bauen kann.
Wichtig, wichtig: Transparenz
Oberste Priorität des Vereins ist Transparenz. Ganz klar wird deklariert, dass die eingenommen Spenden zu sechs Prozent in die Verwaltung und zu 15 Prozent in die Vereinsarbeit gehen. Die restlichen 79 Prozent werden an die Hilfsorganisation Welthungerhilfe, mit der Viva con Agua zusammenarbeitet, weitergeleitet. Die Welthungerhilfe ist dann dafür zuständig die geplanten Projekte in den verschiedenen Ländern direkt zu organisieren.
Mittanzen
Und wer dann auch direkt bei dem Projekt mit eigenen Ideen und Innovationen oder Tatendrang mithelfen will: einfach (auf der Website unten verlinkt) anmelden! Und für diejenigen, die zuerst mal schnuppern wollen: Das nächste Event in Wien ist das Vereinsgründungsevent am 3. April 2014. Stattfinden wird es im Werk, starten mit der Band Egotronic, gefolgt von einem DJ-Line-up. Der Erlös des Abends wird natürlich auch für die Hilfe bei den Projekten gespendet.
www.vivaconagua.org
www.vivaconagua.at
www.facebook.com/vivaconaguaoesterreich