Design is Change: Vienna Design Week 28.9 – 7.10.2012

Design liegt in der Luft. A City Full of Design – noch bis 7.Oktober 2012 bietet Österreichs größtes Designfestival, die Vienna Design Week, Gelegenheit, Design in beeindruckender Bandbreite zu erleben, Produktdesign wie Grafikdesign, in experimenteller wie traditioneller Form. Biorama hatte Gelegenheit, an einigen Previews, Eröffnungen und Awards teilzunehmen und einen Blick auf Ausstellungs-Highlights zu werfen.

Design is Change. Und Zukunft ist Herausforderung. Design ist mehr als die Kunst, Funktion mit Ästhetik zu kombinieren und viel mehr als nur die Gestaltung von Produkten. Design kann eine tragende Rolle spielen bei der Transformierung in eine zukunftsfähige Gesellschaft. Die Vienna Design Week zeigt: Zentral für gelungene Innovation ist die Kollaboration, das Lernen voneinander, der interdisziplinäre Austausch und experimentelle Strategien. 99 Ausstellungen, Work-in progress Labors und Veranstaltungen an 61 Locations in 10 Wiener Bezirken zeigen Wien als Nährboden für kreative Ideen und schöpferisches Potenzial.

Made 4 You

Vision der Ausstellung Made 4 You ist, Menschen und kreative Köpfe für die inzwischen globale Bewegung anzuregen: Design für den Wandel. Denn Design bietet ganzheitlich strategische Methoden, um nachhaltige und ebenso erfolgreiche Lösungen zu finden. Über 80 Designbeispiele junger Talente sowie namhafter Studios und Unternehmen zeigen Innovationen, die ökologische, soziale und kulturelle Bedeutung haben. Made 4 You untersucht strategische Ansätze der Designindustrie und geht dabei wichtigen Fragen nach: Was sichert unser (Über-)Leben? Wie smart sind Technologien von morgen usw. Der Besuch der Ausstellung ist eine Art Werkbesichtigung in einem „Unternehmen der Zukunft“, gegliedert in sechs Alltagsthemen: Mobilität, digitale Konvergenz, Leben & Freizeit, Leben und Arbeit, Gesundheit und Überleben. Im Bereich LOBBY werden Denkweisen des Strategischen Designs vorgestellt, zum Beispiel anhand der Zusammenarbeit des Professors für Industriedesign, Hartmut Esslinger, mit Apple. Design-Umsetzungen mittels Produkten und Dienstleistungen sind im Bereich FABRIK zu entdecken und das LABOR zeigt interessante und innovative Studienprojekte, die interdisziplinäre Herangehensweise und gemeinsame Innovationskultur aufzeigen.

Werkzeuge für die Design Revolution

Worum geht es in der Nachhaltigkeits-Wertedebatte? Was sind Rahmenbedingungen und Sustainable-Design Strategien für den Wandel? Frei zugängliche Werkzeuge für die Design-Revolution sind im IDRV (Institute of Design Research Vienna) zu entdecken. Beispielweise regt die Kampagne NO WASTE an, die Problematik von Lebensmitteln und Müll und unsere Gewohnheiten zu überdenken und kollektive Restlessen zu organisieren.

Auch die Werke der Preisträger des „outstanding artist award für Experimentelles Design“ sind in der Ausstellung zu besichtigen. Bewertet wurden die kreative und innovative Idee und deren Umsetzung im Vordergrund sowie
 gestalterische Qualität, Funktionalität, Einsatz von
 Technologie, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

Studio Sonja Bäumel: Sonja Bäumel: „Textile Anatomy – Design-Prozess-Buch

Chmara Rosinke: Maciej Chmara und Anna Rosinke für „Mobile Gastfreundschaft“.

Julia Landsiedl für „Pots, Thoughts and Tops

Versus-Design: Asal Shirvani und Manuel Egger für „El Tucura – A Downhill Wheelchair

LogicX: Laura Stromberger „New Phoenician Bowls“.

Ausstellung Alu

Ressourcen-schonenende und ökologische Planung – diese Aspekte stellt das Institut Architektur und Entwerfen verstärkt in den Mittelpunkt. Studierende der Abteilung Raumgestaltung und nachhaltiges Entwerfen der TU Wien stellten sich die Aufgabe, Leuchten aus nur einem Material zu konzipieren. Sie kreierten das Label Ecolucy, das Lichtobjekte aus dem Monomaterial Alu, Nachhaltigkeit und Design zusammenführt. Ausstellungsort: Zumtobel Lichtforum Wien.

The Cuckoo Syndrom

Gastland der diesjährigen Vienna Design Week ist Spanien. Uli Marchsteiner lebt in Barcelona und entwickelte die Ausstellung „The Cuckoo Syndrome – Design parasitärer Produktionsprozesse“ (Ausstellungslocation: Kunstraum Niederösterreich, 1., Herrengasse 13). Unter „Kuckuck-Syndrom“ ist eine Form parasitärer Produktion zu verstehen, die den Ausstellungsort vereinnahmt, ihn temporär umnutzt und sich dadurch der im Design üblichen Marktgesetze entledigt. Die parasitären Produktionsformen wenden sich direkt an den Ausstellungsbesucher, fordern zur Teilnahme auf und zur Ausbreitung und „Ansteckung“ einer Methode. Einige Beispiele:

Hidromel Factory zeigt die etwas alchimistisch anmutende Versuchanorderung zur Herstellung eines jahrtausendealten, in Vergessenenheit geratenen Getränks – des Met.

Bee Roaming, ein transportabler Bienenstock, ermöglicht, lokale Pflanzenspezies und damit einzigartige Geschmacksnoten einzufangen.

The Design of a Tree, vom österreichischen Designduo Mischer Traxler, zeigt den Kontext Natur-Kultur in einer temporär in der Landschaft installierten Maschine, die durch einen Sonnenkollektor betrieben, je nach Wetter und Licht einen Baumwollfaden erzeugt, der dann zu einem Sitzobjekt wird.

Der Designer Curro Claret gibt in seinem „Taburete 300“ Projekt notleidenden Menschen die Gelegenheit, Design-Hocker aus ausrangierten Möbeln zu gestalten.

www.viennadesignweek.at

 

 

 

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