Ein Apfel ist kein Radieschen
Ein Blick in den Supermarkt: Bio-Obst und -Gemüse ist verpackt, konventionelle Ware nicht. Warum ist das so? Wir haben bei Ja!Natürlich, der Bio-Eigenmarke von Rewe, nachgefragt.
BIORAMA: Ja!Natürlich stellt die Produktverpackungen von Obst und Gemüse schrittweise auf die abbaubare Zellulosefolie um. Warum verzichten Sie nicht gänzlich darauf? Konventionelles Obst und Gemüse ist auch nicht verpackt.
Martina Hörmer: Das ist gesetzlich nicht möglich. Der Kunde muss per Gesetz Bioprodukte von konventionellen Produkten optisch unterscheiden können. Da im Supermarkt beides angeboten wird und konventionelles Obst und Gemüse den größeren Anteil im Regal ausmacht, bleiben sie unverpackt und Bio wird verpackt. Einzige Ausnahmen: Wird ausschließlich Biogemüse angeboten, besteht keine Verwechslungsgefahr und Bio wird lose verkauft. So bei Ja!Natürlich Bio-Zucchinis. Außerdem zu bedenken: Würde man das gesamte konventionelle Obst und Gemüse einpacken, wäre der Müllberg um ein Vielfaches größer.
Kann man die Produkte in der Gemüseabteilung nicht auch anders trennen?
Leider nein – bis dato haben wir keine andere Lösung gefunden.
Warum hat sich Ja!Natürlich für Zellulosefolien entschieden?
Es war uns wichtig, dass unsere Verpackung nicht in Konkurrenz mit Lebensmitteln tritt, also kam unter anderem Maisstärke nicht in Frage. Außerdem sollte sie aus garantiert gentechnik-freiem Material sein. So landeten wir beim Rohstoff Holz, aus dem die Folien produziert werden. Das Holz ist mit einem FSC-Gütesiegel zertifiziert, versteht sich. Wir sind Vorreiter auf dem Gebiet, nur wenige Marken nutzen bislang diese Folien. Solche Zellulosefolien werden ausschließlich in England produziert.
Die Folien müssen von England nach Österreich transportiert werden. Das hört sich nicht gerade ressourcenschonend an.
Dies ist der einzige Produzent europaweit. Natürlich achten wir auf die Transportwege, billigere Folien aus Asien wären keine Option.
Tomaten, Paprika, Heidelbeeren, Äpfel: Warum haben Sie nicht gleich Ihr gesamtes Produktsortiment auf die Folien umgestellt?
Das muss sukzessive passieren. Wir müssen die Folie für jedes einzelne Produkt testen. Ein Apfel reagiert anders auf Verpackung als ein Radieschen. Und da die Zellulosefolien Feuchtigkeit leicht aufnehmen, kann nicht alles damit eingepackt werden. An eine Verpackung haben wir außerdem eine Menge Ansprüche; sie ist unsere sprichwörtliche »eierlegende Wollmilchsau«: hochwertig, ansprechend, umweltfreundlich, biologisch abbaubar. Sie muss lang halten, das Produkt schützen, Informationen geben und auf den Kompost geworfen werden können. Wir wollten uns bei der Umsetzung keine Fehler leisten, deshalb muss ausgiebig geprüft werden, bevor etwas auf den Markt kommt.
- #Apfel
- #bio-eigenmarke
- #bio-gemüse
- #bio-obst
- #biologisch abbaubar
- #bioprodukt
- #eingepackt
- #feuchtichkeit
- #fsc-gütesiegel
- #Gemüse
- #gentechnik-frei
- #halten
- #heidelbeere
- #holz
- #Ja!Natürlich
- #kompost
- #Lebensmittel
- #maisstärke
- #müllberg
- #Obst
- #Paprika
- #produktsortiment
- #produktverpackung
- #radieschen
- #Rewe
- #Rohstoff
- #schützen
- #supermarkt
- #Tomaten
- #umweltfreundlich
- #verpackt
- #Verpackung
- #zellulosefolie