Nachhaltiger Konsum verringert Verkehrsaufkommen

VCÖ Publikation „Weniger Verkehr durch nachhaltigen Konsum“

Bild: BIORAMA

In einer aktuellen Publikation weist der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) darauf hin, wie ausschlaggebend der zurückgelegte Einkaufsweg für die Umweltbilanz des Einkaufes ist. Die Organisation fordert eine Verbesserung der Güterlogistik, einen genaueren Ausweis zum Transportweg und zur Herkunft eines Produktes und eine Rückbesinnung auf die Nahversorgung.

Die CO2-Bilanz eines Einkaufs hängt nicht nur vom Transportweg der Güter ab, sondern auch davon, wie die erworbenen Erzeugnisse nach Hause gebracht werden. Hier ergibt sich ein Problem, vor allem für ländliche Gebiete: Dort kam es in den letzten Jahrzehnten verstärkt zu einer Auslagerung der Einkaufsmöglichkeiten an den Ortsrand (siehe auch die gerade in den Kinos laufende Dokumentation „Global Shopping Village“, wir berichten HIER). So werden viele Wege nicht länger zu Fuß oder mit dem Fahrrad, sondern verstärkt mit dem Auto zurückgelegt. Der VCÖ fordert in diesem Punkt eine Förderung der Nahversorger und ein Umdenken in der Raumordnung. Weiters wird in der Veröffentlichung darauf hingewiesen, dass der Kauf regionaler und saisonaler Produkte die Klimabilanz wesentlich verbessert.

Transportwege bei regionalen Produkten

 

Das ist zwar nicht neu – was hingegen zu beachten ist, ist der Umstand, dass die Bevölkerung zwar regionale Produkte möchte, diese allerdings oft nicht ausreichend und eindeutig gekennzeichnet sind. Es gibt keine verbindliche Regelung, was als regional bezeichnet werden kann und so sprießen die (vermeintlichen) Regional-Labels in den Supermarktregalen. Zudem bleiben auch hier die Transportwege weitgehend unberücksichtigt, kritisiert der VCÖ.

Transportbilanz der Fleischerzeugung

Weitere Aspekte, die in der Pulikation Beachtung finden, sind die Fleischproduktion und der Lebendtiertransport. Für die Transportbilanz in der Fleischerzeugung ist die Herkunft der Futtermittel von zentraler Bedeutung. Der Import von großen Mengen an Soja, die in der Tiermast eingesetzt werden, aus Brasilien und Argentinien schlägt sich besonders negativ in der CO2-Bilanz nieder. In Hinblick auf den Transport von lebenden Tieren kommt von Seiten des VCÖ die Forderung nach einer Reduktion der Transportdauer auf maximal acht Stunden, was auch bewirken soll, dass nicht der billigste, sondern der nächstgelegene Schlachthof angefahren wird.

Langlebigkeit der Produkte

Was Konsumgüter wie etwa Waschmaschinen, Tiefkühler oder Geschirrspüler anbelangt, so setzt die Organisation auf langlebige Produkte und die Berücksichtigung des Transports in der Umweltbilanz. Auch die Rahmenbedingungen für die Reperatur dieser Geräte sollten verbessert werden. Eingang in die Publikation hat auch die Müll-Problematik gefunden. Hier wird die Relevanz der Müll- und damit Verkehrsvermeidung betont.

Boomender Online-Handel

Der derzeit boomenden Online-Handel stellt eine Herausforderung für das Verkehrsgeschehen dar. 2013 waren rund 42 Millionen Pakete zu ihren Empfängern unterwegs, rund neun Millionen davon gingen wieder an den Absender zurück. Hier weist der VCÖ auf die Notwendigkeit neutraler Paketstationen hin, bei denen die Güter von allen Zustelldiensten abgeholt werden können.

Generell tritt der VCÖ für mehr Kostenwahrheit im Verkehr auf EU-Ebene ein. Vor allem in den Städten sieht die Organisation ein großes Einsparungspotenzial an LKW-Fahrten und schlägt eine Bündelung der Transporte vor.

Hier geht es zum Gratis-Download der aktuellen VCÖ-Veröffentlichung.

www.vcoe.at

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