„Unter Wasser Welt“: Abtauchen, eintauchen
Der Grüne See am Fuße des Hochschwabs. Bild: Harald Hois
Die Ausstellung „Unter Wasser Welt“ führt in nahe Unterwasser-Lebensräume wie Teiche, Seen, Flüsse, Bäche oder auch Höhlen in Österreich.
Der Grüne See in der Steiermark ist längst kein Geheimtipp mehr. Geheimnisvoll ist das Naturschauspiel aber allemal: Wenn sich der See im Frühsommer mit Schmelzwasser füllt, bietet er Tauchern eine Weitsicht von bis zu 50 Metern. Wanderwege, ein Jausenbankerl, ja eine ganze Almwiese liegen dann unter Wasser. Der Wasserstand des Grünen Sees ist stark jahreszeitenabhängig. Im Frühjahr füllt sich der See mit kristallklarem, smaragdgrünem Wasser. Im Frühsommer erreicht er seine größte Tiefe von rund zehn Metern. Im Herbst dagegen ist er fast
völlig ausgetrocknet. Die Bilder dieser Unterwasserlandschaft sind faszinierend.
Der Grüne See ist ein reiner Schmelzwassersee. Bild: Harald Hois
Unterhalb des Wasserspiegels beginnt ein vielen Menschen unbekannter Lebensbereich. Fische und Krebse, harmlose Süßwasserquallen, Insektenlarven und so manch anderes Getier sind dort zuhause.
Die Ausstellung „Unter Wasser Welt“ zeigt Bilder der zwei besten Unterwasserfotografen Österreichs – Unterwasserlandschaften mit erstaunlichen Strukturen und faszinierenden Lichtspielen, eine Tier- und Pflanzenwelt, die sich dem Medium Wasser ganz besonders anpasst.
-
-
Der Grüne See am Fuße des Hochschwabs in der Steiermark ist ein reiner
Schmelzwassersee. Bild: Harald Hois
-
-
Offenseebach. Bild: Harald Hois
-
-
Die Anziehungskraft zwischen den einzelnen Wassermolekülen ist sehr stark. Solange sie
stärker ist als die Anziehungskraft zwischen Wasser und Kontaktfläche, wird die Fläche nicht
benetzt. Aus diesem Grund werden Wasserspinnen (Argyroneta aquatica), deren
Körperoberfläche von besonderen, wasserabweisenden Härchen bedeckt ist, auch beim
Tauchen nicht nass.
Bild: Norbert Schuller aus Wikimedia Commens
-
-
Die meisten Organismen wie hier die Bachforellen (Salmo trutta fario), die in
Binnengewässern leben, sind wechselwarm. Das heißt, sie weisen keine konstante
Körpertemperatur auf. Ihr Stoffwechsel hängt von der Temperatur des umgebenden Wassers
ab. Ihre Stoffwechselaktivität erfährt bei einer Erhöhung bzw. Erniedrigung der
Außentemperatur um 10°C eine zwei- bis dreifache Steigerung bzw. Verlangsamung.
Bild: Harald Hois
-
-
Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sind nicht nur wertvolle Lebensräume für zahllose Arten.
Sie zählen außerdem zu unseren wertvollsten Ressourcen – sind sie doch unverzichtbar für
die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz. Ihr ökonomischer Wert liegt weltweit
bei geschätzten 70 Milliarden Dollar pro Jahr.
Bild: Gerald Kapfer
-
-
Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in Österreich 30.000 Flusskilometer begradigt
und kanalisiert. 400.000 Hektar Überschwemmungsflächen wurden von den Fließgewässern
abgetrennt und 260.000 Hektar Feuchtgebiete entwässert.
Bild: Martin Brader
-
-
Armleuchteralgen sind hervorragende Indikatoren für eine gute Wasserqualität. Die
urtümlichen Wasserpflanzen bevorzugen nährstoffarme, kalkhaltige Gewässer und sind
ausgesprochen empfindlich gegenüber Nährstoffeinträgen. Ausgedehnte Bestände der
Armleuchteralge finden sich in Oberösterreich zum Beispiel im Mondsee und im Attersee.
Bild: Harald Hois
-
-
Wasser ist nicht nur ein hervorragendes Lösungs-, sondern auch eine sehr gutes
Transportmittel. Im Wasser suspendierte Nahrungspartikel machen es aquatischen Tieren
sogar möglich, sich zu ernähren ohne sich zu bewegen. Sessile (permanent am Untergrund
festsitzende) Organismen wie zum Beispiel die abgebildeten Wandermuscheln (Dreissena
polymorpha) brauchen nur zu warten, bis die passende „Mahlzeit“ vorbeitreibt oder –
schwimmt.
Bild: Harald Hois
-
-
Der Großteil der oberösterreichischen Seen weist ein durchschnittliches Nährstoffniveau und
in der Folge auch ein durchschnittliches Arteninventar auf. Nährstoffarme Seen (wie zum
Beispiel der Attersee im Salzkammergut als Elritzensee) sind daher von besonderer
Bedeutung: Hier findet man eine reiche Fauna und Flora mit einer großen Zahl seltener
Arten.
Bild: Harald Hois
-
-
Der Sterlet ist der einzige Vertreter aus der Familie der Störe, der ständig im Süßwasser lebt.
Er stellt hohe Ansprüche an die Wasserqualität stellt und leidet massiv unter der
Veränderung seines Lebensraums durch Flussregulierung und Kraftwerksbau. Daher sind
seine Bestände in der österreichischen Donau akut gefährdet. Das einzige noch natürliche
Vorkommen befindet sich im Bereich des Ortes Engelhartszell in Oberösterreich.
Bild: Clemens Ratschan
„Unter Wasser Welt“
bis 20. September 2015
Linz, Biologiezentrum
www.biologiezentrum.at