Die besten umweltjournalistischen Beiträge des Jahres
Zeitgleich wurden am 21. 11. der österreichische »Umweltjournalismus-Preis« und der deutsche »UmweltmedienPreis« vergeben. Da wie dort wurden renommierte JournalistInnen für ihr seriöses Thematisieren von umweltpolitisch Relevantem geehrt.
Der Österreichische Umweltjournalismus-Preis
Der österreichische Umweltjournalismus-Preis wurde 2017 von »Mutter Erde«, der gemeinsamen Umweltinitiative des ORF und namhafter NGOs, initiiert, um die Öffentlichkeit sowie Unternehmen für Umweltthemen zu sensibilisieren und eine qualitative und kritische umweltpolitische Berichterstattung zu fördern. Mit dem in Österreich zum zweiten Mal verliehenen Preis wurden herausragende Medienbeiträge rund um Umwelt- und Naturschutzthemen ausgezeichnet.
Im Rahmen der Green Brands Austria Gala wurden im Wiener Palais Eschenbach die GewinnerInnen gewürdigt. Insgesamt waren 70 Beiträge nominiert. Die Jury setzte sich aus dem Jury-Vorsitzenden, Fred Turnheim (Österreichischer Journalisten Club) sowie aus Friedrich Hinterberger (SERI/ cooppa), Albert Malli (Ö3), Claus Reitan (Nachhaltigkeitskommunikation), Doris Holler-Brucker (oekonews.at), Hildegard Aichberger (Mutter Erde), Leonore Gewessler (Global 2000), Nana Siebert (Der Standard), Heidi Lackner (ORF) und Werner Müller (APA) zusammen. Die Preisvergabe erfolgte in den Kategorien Print, Radio, TV und Digitale Medien.
Für seinen Beitrag »Komm, heißer Tod«, der ausgehend vom Thema Hitzetage und Hitzetode in Wien das oft abstrakte Thema Klimaerwärmung greifbar macht und Ende August in der Wiener Stadtzeitung »Falter« erschienen ist, erhielt Benedikt Narodoslawsky die Auszeichnung in der Kategorie Print. Die Jury beschrieb seine Arbeit als »Top Text, zu einem Phänomen mit einer hohen umweltpolitischen Relevanz, welches uns noch viele Jahre begleiten wird«.
Radio
In der Kategorie Radio gewann der FM4-Redakteur Chris Cummins mit seinem Special-Feature der Sendung »FM4-Reality Check« unter dem Titel »Defenders of the Environment«. In der Sendung beleuchtete er den Einsatz einer Gruppe von Rangern in der Demokratischen Republik Kongo zum Naturschutz und welchen Gefahren diese dabei ausgesetzt sind.
TV
Für ihren Fernsehbeitrag »Der hohe Preis fürs Billigfleisch« im Rahmen der ORF 2-Sendung »Am Schauplatz« wurden Beate Haselmayer und Klaus Dutzler in der Kategorie TV ausgezeichnet. Die Sendung wurde unter dem ORF-Programmschwerpunkt »Mutter Erde: Schau, wo dein Essen herkommt!« ausgestrahlt. Der Beitrag macht darauf aufmerksam, wie unser Fleischkonsum mit dem Klimawandel oder der Gefährdung des Regenwaldes zusammenhängt. Außerdem werden Alternativen zum klimaschädlichen Fleischkonsum vorgestellt.
Digitale Medien
Den österreichischen Umweltjournalismus-Preis in der Kategorie »Digitale Medien« nahm Irina Oberguggenberger für ihren Onlinebeitrag »Wie kann ich Müll vermeiden« auf der Plattform »ORF Meins« entgegen. Sie zeigte wie viel Müll im alltäglichen Leben anfällt und wie man diesen vermeiden kann.
Der »UmweltMedienpreis 2018« in Deutschland
Zeitgleich zum österreichischen Preis wurde am Abend des 21. Novembers im Meistersaal Berlin zum 23. Mal der deutsche UmweltMedienpreis vergeben. Durch diesen ehrt die Deutsche Umwelthilfe JournalistInnen für ihre besondere mediale Darstellung natur- und umweltpolitisch relevanter Themen und für ihren Einsatz, sich mit dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auseinanderzusetzen. Die Auswahl der PreisträgerInnen traf der Bundesvorstand der Deutschen Umwelthilfe.
Die Auszeichnung in der Kategorie Printmedien erhielten die „Die Zeit“- Autorin Petra Pinzler gemeinsam mit dem freien Journalisten Günther Wessel für ihr Buch »Vier fürs Klima«. Mithilfe ihrer zwei Kinder übertrugen die beiden Journalisten ihre (umwelt)-politische Haltung ins Private und schrieben über Themen, wie den alternativen Konsum und darüber, wie man die CO2-Fußabdrücke minimieren kann.
Hörfunk
Die Projektleiterin Momo Faltlhauser und das Team von Radio Fritz (rbb) erhielten für ihre Aktion »Abbechern – Kampf den Pappbechern« den UmweltMedienpreis des Hörfunks. Über fünf Wochen lang sparte das Radio gemeinsam mit ihren HörerInnen über eine Million Einwegkaffeebecher in Berlin ein. Inspiriert durch die Aktion schlossen sich neben weiteren HörerInnen, auch zahlreiche Bäcker und Kaffeehäuser der Initiative an und stiegen auf Mehrwegbecher um.
Film
Das Insekten- und Bienensterben ist aktuell ein großes Umweltproblem. Der Redaktionsleiter von WDR »Hier und heute«, Holger Capell, wurde für seine Arbeit in »NRW summt« mit einem Preis beehrt. Durch das Aufhängen von Bienenhotels und dem Aussähen von 10.000 Samentüchern, durch die Hilfe seiner ZuseherInnen aller Altersgruppen, entstand eine Bürgerbewegung zur Rettung der Bienen.
Online
Durch einen unabhängigen Journalismus überzeugte das Recherchezentrum Correctiv die Jury des diesjährigen Umweltmedienpreises. Justus von Daniels, Stefan Wehrmeyer und Annika Joeres erhielten für »Irrsinn der Agrarpolitik« den Preis in der Kategorie Online. Ihre Datenauswertung adressiert die Thematik der EU-Subventionen für Massentierhaltungsbetriebe und die Nitratbelastung des Grundwassers.
Publikumspreis
Über den Preis durfte sich Meike Gebhard, Geschäftsführerin der Nachhaltigkeits-Plattform utopia.de freuen. Der Publikumspreis wurde diesjährig zum ersten Mal vergeben. Über 11.000 TeilnehmerInnen haben online für die Nominierte Gebhard gestimmt. Die Plattform gilt als einer der erfolgreichsten Onlineportale rund ums Thema Nachhaltigkeit.