Die Frisur hält

Haare nassmachen, mit flüssigem Shampoo einschäumen und ausspülen ist der klassische Zugang. Inzwischen hat auch die Naturkosmetik ganz anderes zu bieten.

Vier Trockenshampoo-Varianten vor blauem Hintergrund.
Trockenshampoos helfen nicht nur bei der Verlängerung der Nicht-Waschphase, sondern können auch als Stylinghilfe genutzt werden. Bild: Biorama.

Als Haarpflegeprodukte und -farben noch vorzugsweise im Zusammenhang mit Flugzeugen und Flughäfen beworben wurden, da war auch Trockenshampoo ein Thema in der Werbung. Die Kernmessage: Attraktive berufstätige Langhaarige – also Flugbegleiterinnen, es waren die 90er – haben keine Zeit zum Haarewaschen, aber das sieht man ihnen freilich nicht an. Es gibt einen Trick, der heißt Trockenshampoo!
Was seither passiert ist, ist schwer zu sagen, den richtig großen Durchbruch haben die Trockenshampoos nie geschafft, sie fristeten ein in den Drogerien offensichtliches, aber doch wenig öffentlichkeitswirksames Dasein. Vielleicht spielt dabei auch eine Rolle, dass es inzwischen nicht mehr uneingeschränkt cool ist, wenig Zeit »für sich selbst«, darunter fällt auch die Me-Time zur Körperpflege, zu haben. Diese Zusammenfassung tut den Trockenshampoos natürlich insofern Unrecht, als dass sie nicht nur zur Reinigung (oder der Kaschierung dessen, dass kürzlich keine erfolgt ist) dienten und dienen, sondern auch als Stylinghilfe – für mehr Griffigkeit etwa.
So oder so eingesetzt – die womöglich relevanteste Entwicklung der letzten Jahre auf diesem Gebiet: Es gibt sie inzwischen nicht mehr nur in der unter Treibgasdruck stehenden Sprühdose inklusive Halskratzen, sondern auch in Naturkosmetikqualität. Da konnte man auch früher schon einfach Körperpuder verwenden, werden nun manche sagen – aber die folgenden vier Trockenshampoos sind anders  und haben sehr unterschiedlich viel mit Haarwäsche zu tun.

Less is More
Dry Shampoo Mousse, Styling – Finish –Refresh

Gar nicht so trocken: Kommt als Schaum aus dem Spender, wird dann mit den Fingern ins Haar eingearbeitet und dabei skuzessive zu Puder. Föhnen ist fakultativ, ausbürsten auch. Verspricht für weiche Textur zu sorgen und tut das auch. Biozertfiziert nach Cosmos-Standard, hergestellt in Österreich. 
lessismore.at

Alverde
Trockenshampoo, Sofortige Frische

Mit Reis- und Maisstärke und zitronigem Duft soll hier für mehr Griffigkeit gesorgt und das Nachfetten verzögert werden. Der Pumpspender funktioniert einwandfrei zum direkt aufs Haar sprühen, die Rückstandsfreiheit, die durch Ausbürsten erreicht werden soll, kann im Test allerdings nicht ganz bestätigt werden, daher: Je heller die Haare, desto geeigneter. Natrue-zertifiziert, vegan, hergestellt in Deutschland.
dm.de

Eliah Sahil
Bio Shampoo, Rose

Völlig trocken ist zwar das Produkt, doch kein Trockenshampoo. 1–2 Teelöffel des erdigen Pulvers werden entweder in der Hand mit Wasser vermischt oder direkt aufs nasse Haar aufgetragen, einmassiert und ausgespült. Fühlt sich an wie eine Kur für die Kopfhaut, soll aber nicht bei stark geschädigtem Haar angewendet werden, warnt der Hersteller. Es eignet sich jedenfalls für leichtes Gepäck und ein plastikfreies Bad. Biozertifiziert nach Austria Bio Garantie. Hergestellt in Österreich. 
eliah-sahil.com

Éla
Trockenshampoo Puder, Invisible & Fresh

Tonerde und Tapiokastärke zum Aufstreuen auf das Haupthaar: Der Puder von Éla verspricht, wie Blotting Paper – also ölabsorbierend – zu funktionieren. Sinnvollerweise gibt es ihn in zwei Farbvarianten – hell, also blond – und dunkel (braun), damit sollte er auf den meisten Haarfarben anwendbar sein. Toll auch: Verklebt das Haar nicht. Vegan und naturkosmetikzertifiziert nach Cosmos-Standard.
elabeauty.com

Zu weiteren von BIORAMA getesteten Shampoo-Varianten geht es hier.

BIORAMA #91

Dieser Artikel ist im BIORAMA #91 erschienen

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