Anleitung zur Abkühlung: 6 Alternativen zur Klimaanlage

Wenn das Quecksilber droht, das Thermometer zu sprengen, steigt die Sehnsucht nach Abkühlung, nach einer Klimaanlage. Es gibt allerdings gute Alternativen.

Auch wenn die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius steigen, muss man Essen, Trinken, Schlafen, Wohnen und Arbeiten. Das kann eine Tortur darstellen. Doch es gibt Tricks zur Abkühlung und Möglichkeiten, auch während der Hitzewelle den berühmten kühlen Kopf zu bewahren!

1. Schlafen – mit nassen Haaren

Fangen wir mit etwas Schönem an, das durch Hitze schnell zur Qual werden kann: Schlafen. Mit nassen Haaren schlafen zu gehen kann hier für Abhilfe sorgen. Wer allerdings für richtige Coolness im Bett sorgen will, deckt sich einfach mit einem feuchten Handtuch zu und erzielt so denselben Effekt, den der liebe Gott für uns durch Schwitzen vorgesehen hat: Abkühlung durch Nässe. Wer doch lieber bei normaler Bettwäsche bleibt, sollte zu Perkal- oder Satin-Bettwäsche greifen, um den Coolness-Faktor zu steigern.

Zusätzlich kann man den Körper vorm Schlafengehen mit einem feuchten Waschlappen und ein paar Tropfen China-Öl abkühlen und das Nachthemd (alternativ auch den Polsterüberzug) abends in einer Plastiktüte eine Weile ins Eisfach legen. Kaltes Duschen hingegen bringt den Kreislauf in Schwung und erzielt so einen gegenteiligen Effekt. Erst durch lauwarmes Wasser weiten sich die Poren, wodurch der Körper mehr Wärme abgeben kann.

2. Essen – wie die Südländer!

Was Lebensmittel und Mahlzeiten betrifft, gilt es sich an südlichen Gefilden zu orientieren. Kalte Suppen und leichte Salate sind im Vergleich zu Fleisch besser verdaulich und stehen daher ganz oben auf der Liste. Unser Körper muss also weniger Energie aufwenden und erzeugt so weniger Wärme. Zusätzlich heizt die Herdplatte in der sowieso schon zu heißen Wohnung nicht unnötig ein. Neben der wohl bekannten spanischen Gazpacho ist auch Tomatensuppe gekühlt sehr bekömmlich.

Wem Suppe nicht ausgiebig genug ist, dem sei zu Couscous- und Nudelsalat geraten. Für Zwischendurch eignen sich vor allem Gemüse-Snacks, wie Tomaten oder Gurken, aufgrund ihres hohen Wasseranteils. Auch Melonen, Ananas, Kirschen und Äpfel reifen nicht umsonst zur heißesten Jahreszeit. Ein Obstsalat mit saisonalen Früchten als Flüssigkeitslieferanten bietet somit eine ideale Erfrischungsmöglichkeit an heißen Tagen. Aus Spanien-, Italien- und Griechenland-Urlauben kennt ihr sicher die Gewohnheit der Südländer, ihre Hauptmahlzeit auf den Abend zu verlegen. Dies empfiehlt sich vor allem bei hohen Temperaturen, da es unserem Herz-Kreislauf-System zusätzlich zu schaffen macht Energie für die Verdauung aufzubringen.

3. Trinken – und zwar reichlich!

Wenn die Hitze über den Körper herfällt ist Flüssigkeitszufuhr das A und O. Allerdings gilt das Kühlfach diesmal nicht als Allheilmittel um cool zu bleiben. Eisgekühlte Drinks stressen den Magen unnötig. Lauwarmes Wasser oder abgekühlter Tee gelten daher als ideale Durstlöscher. Wieder lässt sich von den Gewohnheiten aus den heißen Ländern lernen: marokkanischer Pfefferminztee, mit einer Prise Muskat, Kardamom und Zimt, gilt als erfrischendes Geheimrezept an sommerlichen Tagen. Wichtig ist, die Finger von gesüßten Limonaden und Eistees zu lassen. Ein Feierabendbier zu Sonnenuntergang mit den Arbeitskollegen wird jedoch helfen, cool in den nächsten hitzigen Bürotag zu starten. Generell gilt aber auch, um mit der Hitze klarzukommen: Wasser in Massen, Alkohol in Maßen!

4. Arbeiten – mit Vorbereitung!

Klassische Klimaanlagen sind wahre Stromfresser, umwelttechnisch sozusagen eine Katastrophe. Dabei kann man auch viel energiesparender im Büro kühlen Kopf bewahren (Achtung: Keine Garantie bei hitzigen Diskussionen!): Grundlegend ist die richtige Kleidung zu tragen. Luftige Schuhe, (ja auch Birkenstock-Sandalen sind im Büro erlaubt, solange sie unterm Schreibtisch bleiben) sind genauso wichtig wie atmungsfähige Klamotten aus Baumwolle und Leinen. Für besonderen Frische-Effekt kann man seine Einlege-Sohlen einfach über Nacht in den Kühlschrank geben und so frischen Fußes in den Tag starten.


Elektrogeräte im Büro, die nicht gebraucht werden, sollten vom Standby-Modus befreit werden, da sie eine große Wärmequelle darstellen und den Raum schnell um ein bis zwei Grad erwärmen. Mit ätherischen Ölen kann man im sommerlichen Büro gleich doppelt punkten, neben erfrischenden Düften sorgen sie auch für Abkühlung. Einfach die Kniekehlen, Handgelenke oder Schläfen mit Teebaum- oder Pfefferminzöl einreiben oder ein paar Tropfen ins Haarshampoo geben um die Kopfhaut tagsüber zu kühlen. Natürlich kann man den sommerlichen Büroalltag auch durch umfunktionierte Wärmflaschen (mit kaltem Wasser befüllen und in den Kühlschrank legen), kühlen Armgelenks-Duschen, Fußbädern und cooler Musik erträglicher machen. 

5. Wohnen – im Dunkeln!

Regel Nummer eins um die Wohnung kühl zuhalten: Fenster abdunkeln. Vor allem bei Räumen die östlich oder südlich ausgerichtet sind, dienen Außenjalousien als bestmöglicher Sonnenschutz. Innenjalousien, die keine reflektierende Beschichtung haben, erwärmen die Luft innerhalb der Wohnung. Textilien wie Polstermöbel, Vorhänge, Wolldecken speichern Wärme. Teppiche etwa könnten zur warmen Jahreszeit übrigens verbannt werden. Ein Parkettboden oder Fliesen bleiben kühler. 

Bild: istock/yulkapopkova

6. Lüften

Bei sommerlichen Hitzewellen und Tropennächten lohnt sich lüften nur frühmorgens (vor Sonnenaufgang am besten) und spätabends (deutlich nach Sonnenuntergang, am zweitbesten). Das heißt: Die Abkühlung kann man sich nur in einem kleinen Zeitfenster von draußen nach drinnen holen. Und zwar zwischen 8 und 23 Uhr bleiben am besten alle Fenster zu. und Noch etwas effektiver wird der Lüftvorgang durch das Aufhängen von feuchten Handtüchern oder Baumwoll-Bettlaken am Balkon oder im Raum. In Kombination mit Ventilatoren erreicht man einen ähnlichen Effekt wie mit Klimaanlagen, allerdings wesentlich stromsparender.

 

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