8 natürliche Tipps gegen das Schwitzen
Bei wochenlangen Höchsttemperaturen über 30°C und einer Tropennacht nach der anderen kommt man mitunter ganz schön ins Schwitzen. Diese Tricks und Hausmittel helfen gegen Schweißbildung und Schweißgeruch.
Schwitzen reguliert unsere Körpertemperatur. Ist uns heiß, weil wir uns sportlich betätigen, etwas Scharfes gegessen haben oder die Temperaturen in Rekordhöhen klettern, gibt der Körper Flüssigkeit ab, die auf der Haut verdunstet und sie damit abkühlt. Das passiert über die Schweißdrüsen, von denen wir zwischen zwei und vier Millionen besitzen. Die meisten davon an den Stellen an den Füßen, Händen, Achseln, Brust und im Gesicht.
Normalerweise verliert der Mensch bis zu einem Liter Flüssigkeit pro Tag. Diese Zahl kann aber bei Hitze oder körperlicher Betätigung auf ein Vielfaches (bis zu zehn bis fünfzehn Liter) ansteigen. Schweiß ist bei der Ausscheidung geruchlos. Wären da nur nicht Bakterien auf unserer Haut, die die Fettsäuren im Schweiß zersetzen. Die dabei entstehende Säure wird dann vom Menschen als (unangenehmer) Geruch wahrgenommen.
1. Deodorant vs. Antitranspirant
Eine bekannte Methode, das Schwitzen in den Griff zu bekommen, sind Deodorants und Antitranspirants. Die gibt es nicht nur für den Achselbereich, sondern auch fürs Gesicht oder Füße. Der Unterschied zwischen den beiden liegt nicht in der Anwendung (es gibt Sprays, Roll-ons und Sticks), sondern in der Wirkung. Ein Deo überdeckt den bereits entstandenen Schweißgeruch durch Duftstoffe oder verringert die Anzahl der schweißzersetzenden Bakterien auf der Haut durch antibakterielle Wirkstoffe.
Ein Antitranspirant setzt bereits bei der Schweißproduktion an (anti=gegen, transpirieren=schwitzen). Enthaltene Aluminiumsalze verengen die Schweißdrüsen, wodurch diese weniger Flüssigkeit absondern können und Bakterien weniger Fett zum Zersetzen haben. Oft werden auch diese zusätzlich mit Duftstoffen versetzt, um den verbleibenden Schweißgeruch zu überdecken.
2. Weniger schwitzen kann trainiert werden
So komisch sich das anhört, man kann seinen Schweißdrüsen beibringen, weniger zu schwitzen. Einerseits durch tatsächliches Training, also regelmäßigen Sport. Der Körper produziert dabei übermäßig viel Schweiß und reguliert dann im Alltag die Schweißproduktion auf ein niedrigeres Level.
Den Körper an Temperaturunterschiede gewöhnen
Andererseits kann man auch mit regelmäßigen Saunagängen die Schweißdrüsen trainieren. Durch mehrere Saunagänge hintereinander zwischen denen man den Körper beispielsweise durch eine Dusche abkühlt, gewöhnt sich der Körper an große Temperaturschwankungen und kann im Alltag besser damit umgehen. Eine ähnliche Wirkung erzielen übrigens auch Wechselduschen. Einfach beim Duschen abwechselnd das Wasser kalt und warm einstellen. Will man die Dusche erfrischt verlassen, sollte die letzte Temperatureinstellung eher kühl sein.
3. Den Flüssigkeitsverlust ausgleichen
Dass man, wenn man mehr trinkt, mehr schwitzt, ist zu einem gewissen Grad ein Irrglaube. Der Körper verliert sowieso Flüssigkeit, wenn ihm heiß ist, egal wie viel wir ihm zuführen, außer natürlich, er hat keine Flüssigkeit mehr zu verlieren. Der Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen sollte ausgeglichen werden, ansonsten leiden wir unter den klassischen Symptomen der Dehydration, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Schwindel.
Das richtige Getränk wählen
Wasser ist dabei immer eine gute Wahl, auch zu isotonischen Getränken kann gegriffen werden. Nur bitte nicht eiskalt. Wenn man kalte Getränke zu sich nimmt, muss der Körper diese erst erwärmen, wozu die Durchblutung gefördert wird und das steigert wiederum die Körpertemperatur. Ein Teufelskreis also. Lauwarme Getränke, mitunter auch Tees, sind also eine bessere Wahl.
4. Die Kraft des Salbeis
Bei Tees kann man natürlich trinken, was einem schmeckt, doch gerade gegen das Schwitzen kann Salbeitee helfen. Die Gerbstoffe im Salbei verringern die Schweißproduktion. Außerdem kann übermäßige Schweißproduktion ein Symptom eines Magnesium- oder Vitamin B-Mangels sein. Salbei enthält beide Inhaltsstoffe. Auch für die äußere Anwendung ist Salbeitee geeignet. Einfach vor dem Duschen den Körper mit einem in Tee getränkten Waschlappen abreiben.
5. Bakterien mit Säure bekämpfen
Ein weiteres Hausmittel gegen Schweißausbrüche ist Apfelessig. Auch dieser kann getrunken (vorzugsweise stark verdünnt) oder auf der Haut angewendet werden. Durch die Säure im Essig fühlen sich Bakterien auf der Haut weniger wohl – der leichte Essiggeruch ist aber auch nicht jedermanns Sache. Auch Zitronensaft, auf die Haut, aufgetragen hilft gegen Schweißgeruch, da er diesen neutralisiert.
6. Kühl und saftig statt heiß und scharf
Man kennt das: Nach einem Essen, einem Bier oder einen Kaffee fängt der Schweiß manchmal förmlich an zu fließen. Umgekehrt kann entsprechende Ernährung kann viel dazu beitragen, weniger zu schwitzen. Getränke, die dazu führen, dass der Körper mehr arbeitet, wie Kaffee, Schwarztee (Koffein!) oder Alkohol, bringen einen zum Schwitzen. Beim Essen sind es scharfe, fettige oder besonders heiße Speisen, die die Schweißproduktion anregen. Leichte, kühle Speisen, also hauptsächlich Obst und Gemüse, sind eher zu empfehlen. Die enthaltene Flüssigkeit in diesen Lebensmitteln kann außerdem dazu beitragen, dass der Flüssigkeitshaushalt reguliert wird. Jeder Mensch schwitzt allerdings anders, manchen machen eine Chilischote und drei Tassen Kaffee gar nichts aus, während anderen allein beim Gedanken daran der Schweiß auf der Stirn steht.
7. Luftig durch den Tag
Kunstfasern schließen Wärme oft ein, während Naturfasern, wie Leinen oder Baumwolle, luftdurchlässig sind. Atmungsaktive Sportkleidung kann einen ähnlichen Effekt erzielen. Bei weiter Kleidung wird die Luftzirkulation zwischen Stoff und Haut erhöht. Wer dann immer noch Angst vor Schweißflecken hat, kann zusätzlich auf spezielle Achselpads setzen, die in das Shirt geklebt werden, oder sich Puderblättchen zulegen, die spontan Abhilfe schaffen. Puderblättchen eignen sich auch gut für Gesichtsschweiß.
Apropos Luftzirkulation: auch ein Fächer oder Ventilator helfen der Haut bei der Verdunstung des Schweißes und dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren.
8. DIY-Deo
Wer jedoch auf Aluminiumsalze und unnötige Duftstoffe verzichten will, kann sich sein Deo einfach selbst machen. Natron und ätherische Öle, wie Salbei, Limette oder Teebaum, können den Schweißgeruch neutralisieren und die Transpiration hemmen. Eine Anleitung von BIORAMA für ein selbstgemachtes Deo findet ihr hier.