Der Radweg wird auch bei Facebook verteidigt
Die Mitglieder der Facebook-Gruppe Thingsonbikelanes in Vienna sammeln Regelverstöße rund um Radfahranlagen. Und die passieren ständig.
Ein Auto hier, ein Lieferwagen da. Wer mit dem Fahrrad auf den über 1.300 Radweg-Kilometern in Wien unterwegs ist, trifft immer wieder auf Hindernisse. Und weil Radfahren in der Großstadt nicht nur praktisch, sondern immer auch mit der Forderung auf ein schmales Stück vom öffentlichen Verkehrsraum verbunden ist, gibt es die Facebook-Gruppe Thingsonbikelanes in Vienna. Die hat über 1.000 Mitglieder, die sich miteinander über Dinge, die Radwege versperren aufregen. Die Facebook-Gruppe ist eine Art Leidensgenossenschaft von Radfahrenden, die immer wieder ausweichen müssen, weil der Radweg von vielen Teilnehmenden des Straßenverkehrs einfach nicht als Ort betrachtet wird, der ebenso freizuhalten ist, wie die Auto-Fahrbahn. Nicht nur Autos versperren immer wieder Wiener Radwege. Auch Baustellen werden oft einfach auf die Zweirad-Fahrbahn ausgedehnt.
Liebe Grüße von der Baufirma – liegt scheinbar bis Montag da
Posted by Klaus Josefson on Samstag, 30. September 2017
Administrator der Facebook-Gruppe Thingsonbikelanes in Vienna ist Florian Klein, ein Mitglied des Vereins Radlobby, der sich für die Interessen von Radfahrerinnen und Radfahrern einsetzt. Was die Mitglieder der Gruppe am häufigsten posten, sind aktuelle Handyfotos, die dokumentieren, wie rücksichtslos mit Wiener Radwegen umgegangen wird. Am häufigsten zeigen die Fotos Autos, die auf dem Radweg abgestellt wurden. Dabei ist die Rechtslage relativ eindeutig. Ein Auto auf dem Radweg abzustellen, ist verboten. Ganz gleich ob länger geparkt, oder nur ganz kurz gehalten wird. Verwaltungsstrafen können laut ÖAMTC bis zu 726 Euro betragen. Ganz offensichtlich, hält das aber auch Mitarbeiter des Autofahrer-Clubs nicht davon ab, den Radweg als adäquaten Abstellplatz für Autos zu halten.
Stadionbrücke, 19:20Als ich ihn angesprochen habe, war der ÖAMTC Typ aufgebracht und beleidigend also ich überlege…
Posted by Gildas Le Gall on Mittwoch, 30. August 2017
"Kannst ja vorbei fahren" duzt mich dieser Ignorant. 50% der Stadt sind Parkplatz, aber es reicht wohl nie…
Posted by Markus Miklas on Mittwoch, 27. September 2017
Und auch die Wiener Polizei nimmt es nicht immer so genau mit der Verkehrsregel, wonach Radwege, die in der Straßenverkehrsordnung übrigens „Radfahranlage“ heißen, freizuhalten sind. Für Radlerinnen und Radler ist ein versperrter Radweg auch deshalb ärgerlich, weil ja gleichzeitig oft eine Pflicht besteht, ihn zu benutzen. Wann ein Radweg benutzt werden muss, und wann nicht, ist vielen Radfahrenden gar nicht klar. Eine kleine Faustregel: Dort, wo das Radweg-Schild (weißes Fahrrad auf blauem Grund) eckig ist, gilt keine Radwegpflicht. Dort wo die Schilder rund sind, schon. Viele weitere Regeln für Ordnungsgemäßes Radfahren finden sich im Ratgeber Regeln fürs Radeln.
Posted by Ulrich Leth on Sonntag, 30. April 2017