In Zusammenarbeit mit dem WWF.

Mit dem Wolf leben lernen

Einst haben wir ihn ausgerottet, dann streng geschützt, jetzt kommt er zurück in unsere Lebensräume. Weil Zusammenleben gelernt sein will, widmet BIORAMA dem Thema Wolf eine Informationsseite – in Kooperation mit dem WWF.


Der Wolf (canis lupus) ist zurück in Mitteleuropa, wo er Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet wurde. Seit der Jahrtausendwende breitet er sich von Polen kommend in Deutschland aus, zuerst in Sachsen und Brandenburg, mittlerweile auch in die anderen Bundesländer. In die Schweiz kehrte er bereits Mitte der 90er Jahre aus Italien über Frankreich zurück. Seit 2016 gibt es auch in Österreich wieder Nachwuchs und damit Rudelbildung – laufend aktualisierte Informationen zur Verbreitung in Österreich gibt es hier. In den Gegenden Europas, in denen der Wolf entweder nie weg war oder schon vor Längerem wieder zurückgekehrt ist, hat man gelernt, mit dem Wolf zu leben.

Im Alpenraum treffen genetisch die Wolfspopulationen aus den Alpen, aus Deutschland und Polen, aus den Karpaten und jene aus den Dinariden aufeinander. Das ist ein großer Erfolg für den Artenschutz, der uns als Gesellschaft allerdings vor neue Aufgaben stellt und viele Menschen verunsichert. Beinahe täglich gibt es Meldungen zu Beobachtungen, Wolfssichtungen oder Aufnahmen auf Wildkameras. Nicht immer sind die sich daraus ergebenden Diskussionen sachlich und fundiert. Fotos von gerissenen Schafen, Ziegen oder anderen Nutztieren kursieren immer wieder im Zusammenhang mit Fake News oder widerlegbaren Unwahrheiten. Oft genug ist der Wolf „Sündenbock“. Selbst in Vergessenheit geglaubte Rotkäppchen-Mythen werden wieder hochgespült.

Als intelligentem Raubtier ist dem Wolf jedenfalls mit Bedacht zu begegnen. Viele Wolfsrisse lassen sich durch Elektrozäune oder den Einsatz von Herdenschutzhunden vermeiden. Gerade auch die Almwirtschaft muss auf die Anwesenheit des Beutegreifers reagieren. Wie, darüber herrscht ebenso Uneinigkeit wie darüber, ob sich der Wolf durch Vergrämungsmaßnahmen (durch Gummischrot oder ähnliches) wirklich fernhalten lässt und wie sich die streng geschützten großen Karnivoren (Wolf, Bär, Luchs) generell managen lassen.

Was ändert sich durch die Rückkehr des Wolfes?

Wie wirkt sich die Anwesenheit des Wolfs auf die Kulturlandschaft aus? Wie müssen wir uns anpassen, wenn wir den Lebensraum mit dem Wolf teilen? Was sind aktuelle Forschungsergebnisse zum Wolf? Was wissen wir schon aus Monitoring-Projekten und was können wir von anderen Ländern lernen? Was ist ein Problemwolf? Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf bzw. generell einem Wildtier begegne und wie wahrscheinlich ist eine solche Begegnung? Was ändert es, wenn ich auf dem Pferd, mit dem Hund oder mit einem Jagdhund im Wolfsrevier unterwegs bin? Wie kann, sollte und muss ich meine Tiere schützen? Fragen, auf die es oft noch keine Antworten gibt (weil Erfahrungen und Forschungsergebnisse fehlen) – oft fehlt aber auch einfach der Wille zur Umsetzung.

Wie geht’s weiter?

Einst haben wir ihn ausgerottet, dann streng geschützt, jetzt kommt er zurück in unsere Lebensräume. Weil Zusammenleben gelernt sein will, widmet BIORAMA dem Thema Wolf eine Informationsseite; in Kooperation mit und kofinanziert von WWF Österreich und unter dem Credo: Wir lassen uns nicht hetzen. Wir arbeiten bewusst langsam, überprüft, fundiert. Hier werden einerseits alle bisher zum Thema erschienenen redaktionellen BIORAMA-Artikel gesammelt, Kommentare, Interviews und Reportagen, andererseits auch ausgewiesene Inhalte aus den Kampagnen des WWF Österreich und dessen Vorschläge zum Wolfsmanagement – und laufend erweitert und ergänzt. Wobei alle zu Wort kommen: Vertreterinnen der Wissenschaft, der Jagd, Bauern, Hirtinnen und Hundehalter. Auch Interessenskonflikte zwischen Bauern, Hobbytierhaltern, der Jägerschaft und anderen Bevölkerungsgruppen werden aufgezeigt. Ziel ist es, einen vernünftigen Dialog zu unterstützen, das Meinungsspektrum darzustellen.

WER HAT ANGST VORM BÖSEN WOLF?

 

Einst haben wir ihn ausgerottet, dann streng geschützt, jetzt kommt er zurück in unsere Lebensräume. Weil Zusammenleben gelernt sein will, widmet BIORAMA dem Thema Wolf eine Informationsseite; in Kooperation mit dem WWF unter dem Credo: Wir lassen uns nicht hetzen, sondern arbeiten bewusst langsam, überprüft, fundiert.

5 Fakten zum Wolf in Europa
1. Europaweit gibt es in etwa 17.000 Wölfe in zehn Wolfspopulationen.

2. Österreich ist der Treffpunkt einiger der europäischen Wolfspopulationen – aus den Alpen, Deutschland und Polen, den Karpaten und den Dinariden – Das ist wichtig für den genetischen Austausch.

3. Wölfe sind EU-weit durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie streng geschützt. Die Entnahme von Wölfen (also das Erlegen) ist dennoch möglich. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Population nicht gefährdet und die Entnahme gut begründet wird.

4. Der europäische Wolf lebt im Familienverband, also in Rudeln. Ein Rudel besteht in Mitteleuropa durschnittlich aus 4–6 Tieren. Neben den beiden Elterntieren umfasst die Familie Jährlinge und die aktuellen Wolfswelpen, die man erst ab einem Alter von fünf bis sechs Monaten mitzählt.

5. Alpha-Wölfe gibt es in der Natur eigentlich nicht. Ein streng hierarchisches Verhalten legen nur Wölfe in Zoos an den Tag – genau dort wurden sie allerdings am ausführlichsten beforscht.

Wie wirkt sich die Anwesenheit des Wolfs auf die Kulturlandschaft aus? Wie müssen wir uns anpassen, wenn wir den Lebensraum mit dem Wolf teilen? Was sind aktuelle Forschungsergebnisse zum Wolf? Was wissen wir schon aus Monitoring-Projekten und was können wir von anderen Ländern lernen? Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf begegne? Mehr Detaillierte Informationen findest du in unseren BIORAMA-Artikeln und Interviews zum Thema Wolf und auf den verlinkten Inhalten des WWF.

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