Steirischer Herbst – eine künstlerisch-kritische Antwort auf die globale Pandemie

Die Eröffnungsrede der Chefintendantin wurde nicht nur online, sondern auch auf 99 Bildschirmen in Graz ausgestrahlt. Bild: Johanna Lamprecht

Ein Festival reagiert »auf die Ängste und Unsicherheiten der heutigen Zeit« und erschafft einen fiktiven Medienkonzern, dessen Inhalte – für alle frei zugänglich – die globale Pandemie in unterschiedlichen Facetten portraitiert.

Noch bis zum 1. November 2020 können die Inhalte des Festivals »Paranoia TV« über das eigens eingerichtete Paranoia-TV konsumiert werden. Die Kulturveranstaltungen des Festivals finden fast ausschließlich online statt, einige Performances werden in verschiedenen Räumlichkeiten in Graz und der Steiermark aufgeführt. Zum ausführlichen Programm geht es hier.

Thema der Veranstaltung ist, wie der Name schon vermuten lässt, die Angst der Gesellschaft. »Viele Menschen sind verängstigt, wenn nicht gar ein bisschen paranoid.« Laut Paranoia-TV sei das Grundlegendste die Angst vor uns selbst, denn jeder könnte das Virus verbreiten.

Mit diesen Ängsten setzt sich das Festival hauptsächlich auf audiovisueller Ebene auseinander. Von Serien und Filmen, die den Alltag der Pandemie visualisieren, bis hin zu Talkshows der KünstlerInnen und Onlinespielen, in denen zwei Ärzte gegen das Heilmittel konkurrieren, gibt es ein breites Programm-Angebot, das sich der Thematik auf unterschiedlichste Arten und Weisen nähert. Von Comedy bis Horror, von Realität bis Utopie.

Zwei nachhaltige Programmpunkte in Graz

In das Programm des Festivals reiht sich auch eine Veranstaltung, die den Klimawandel, das Massensterben und die Ressourcenknappheit in einer Lesung im Literaturhaus Graz und einem anschließenden Gespräch thematisiert. Zum Programm geht es hier.

In einer Kooperation mit dem auf Nachhaltigkeit bedachten Fahrrad-Lieferservice »velofood« wird in Graz die Zeitung der Künstlerin Joanna Piotrowska kostenfrei zum Bio-Essen geliefert. Die Arbeit beschäftigt sich mit der erprobten Einsamkeit in den eigenen vier Wänden und greift damit das Thema der (Selbst-)Isolation auf.

vollständiges Programm