Stadt-Land-Flucht!
Vom 10. – 12. Oktober 2012 sind im Rahmen der 2. österreichischen Leerstandskonferenz BürgerInnen vor Ort dazu aufgerufen, sich aktiv an der Ideenfindung zur Bewältigung von Landflucht zu beteiligen. Themenschwerpunkt ist diesmal der Alpenraum im Wandel.
Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr, veranstaltet das Büro nonconform architektur vor ort nun zum zweiten Mal die österreichische Leerstandskonferenz in Eisenerz in der Steiermark. Mithilfe einer betont partizipativen Methode, der vor ort ideenwerkstatt, wollen die beiden Kuratoren, Judith Leitner und Roland Gruber, einen Schwerpunkt auf die aktive Beteiligung der BürgerInnen am Ideenfindungsprozess rund um die Problemfelder Abwanderung und Leerstand in ländlichen Gemeinden legen. Diese können ihr „Expertenwissen für den eigenen Ort“ im Rahmen von Workshops und Diskussionen miteinbringen. Unterstützt werden sie dabei von dem Verein Ideenwerkstadt, welcher sich die Belebung der Stadt- und Ortsbilder durch einen kreativen Umgang mit Leerständen und Brachflächen in der Innenstadt, zur Aufgabe gemacht hat. Begleitend finden zudem Vorträge von renommierten ArchitektInnen, IngeneurInnen und ÖkologInnen statt. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf dem Alpenraum im Wandel liegen.
Der Veranstaltungsort Eisenerz bildet insofern eine ideale Kulisse für derartige Thinktanks, als in der steirischen Ortschaft am Erzberg seit Jahren selbst mit Phänomenen der Abwanderung zu kämpfen hat. Die ehemalige Bergbaustadt, deren Einwohnerzahl seit den 1950ern um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist, ist mittlerweile eines der anschaulichsten Beispiele einer shrinking city in Österreich geworden. In Kooperation mit redesign Eisenerz und der Landentwicklung Steiermark arbeitet man hier bereits erfolgreich mit Konzepten zur Ortsbildverschönerung angesichts des zunehmenden Wohnungsleerstandes.