Soziales Laden mit Solarstrom

Ein deutsches Start-Up schafft Bewusstsein für den Energieverbrauch.

Kalhuohfummi ist ein Schiff, gebaut auf Maroshi, einer Insel der Malediven, die durch die Klimaänderungen vom Untergang betroffen sind. Diese symbolisch aufgeladenen Begriffe bilden den Namen für ein Produktset, das Bewusstsein für den Energieverbrauch schaffen soll.

Konkret handelt es sich um ein Solarpanel in der Größe eines Notebooks, das dünn und flexibel ist und daher leicht mitgenommen werden kann. Angeschlossen wird es an eine kleine Elektronikeinheit, die die Spannung so umsetzt, dass damit Mobiltelefone, MP3-Player und portable Spiele über USB aufgeladen werden können. Diese Einheit kann auch selbst Energie in der Größenordnung von zwei Smartphone-Ladezyklen zwischenspeichern. Beide Einheiten verfügen über ein bereits mehrfach ausgezeichnetes Design.

Die Besonderheit offenbart sich beim Anstecken an ein Notebook: Über eine spezielle Software wird die erzeugte Energiemenge in eine Social Community-Website geladen, wo man sich mit anderen Benutzern vernetzen kann und seinen persönlichen Beitrag zur CO2-Einsparung kundgeben kann. Selbstverständlich fehlt nicht die Integration in große soziale Netze wie Facebook und Twitter. Zusätzlich kann man mit diesen Ökopunkten Produkte und Dienstleistungen beziehen.

Welche das genau sind, lässt die Website allerdings offen. Offen ist auch, ob es sich dabei um ein tatsächlich nachhaltiges Produkt handelt. Selbst, wenn die Herstellung über CO2-Zertifikate neutralisiert wird, ist es ein Stück mehr, welches im Endeffekt zu einer Umweltbelastung führt. Die im Gerät enthaltenen Akkus können nicht selbst gewechselt werden, und deren Lebensdauer endet vermutlich lang davor, bevor die erzeugte Energie den Energieeinsatz für die Herstellung der Photovoltaik-Module übersteigt.

Fazit: Wer also nicht durch Outdoor-Aktivitäten einen autarke Stromversorgung für sein Handy braucht, lädt lieber weiterhin an der Ökostrom-Steckdose – oder verzichtet für ein paar Stunden auf ständige Erreichbarkeit und Internet.

www.changers.com

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