Sojasauce ist nicht gleich Sojasauce. Die Herstellungsverfahren machen den Unterschied. Bild: flickr.com/ CC-BY Li-Ming Tan.
Sojasaucen findet man in den Regalen der großen Supermarktketten meist nach chinesischer und nach japanischer Art, in hellen und dunklen Varianten. Während die helle Sauce etwas dünnflüssiger ist und weniger Salz enthält, zeichnet sich die dunkle Sauce durch ihren salzigeren Geschmack und eine dickflüssige Konsistenz aus. Sie wird kürzer gebraut und ist jene Sauce, die in den meisten Haushalten verwendet wird. Doch wie sieht es mit dem Herstellungsverfahren der Saucen aus?
Natürlich gebraut vs. nicht gebraute Sojasauce
Ähnlich wie bei Bieren gibt es auch bei Sojasaucen unterschiedliche Variationen in der Brauart. So unterscheidet man bei der würzigen Sauce zwischen der gebrauten und der nicht gebrauten (chemisch hergestellten) Art. Der Herstellungsprozess hat einen enormen Einfluss auf das Endprodukt.
Der Unterschied zwischen der hellen und dunkeln Sojasauce liegt im Salzgehalt. Die helle Soja enthält weniger Salz. Bild: flickr.com/ CC-BY: Robin.
Ebenso kann man zwischen der chinesischen und japanischen Sojasauce unterscheiden. Welches von den beiden aber nun die ältere Variante ist, lässt sich aus heutiger Sicht wohl nicht mehr beantworten.
Gemäß traditionellem japanischem Rezept produziert bedeutet, dass die Sauce aus vier Zutaten gewonnen wird: Sojabohnen, Weizen, Wasser und Salz. Im Gegensatz zur nicht gebrauten Sojasauce wird nicht der Geschmacksverstärker Mononatriumgnutamat hinzugefügt. Bei dem Herstellungsprozess werden die Sojabohnen zunächst über einen längeren Zeitraum in Wasser eingeweicht und dann bei hoher Temperatur gedünstet. Auch der Weizen wird bei hohen Temperaturen geröstet und anschließend mithilfe von Walzen gemahlen, um die Fermentation zu beschleunigen. Das Salz wird in Wasser aufgelöst. Die Spaltung der pflanzlichen Proteine während des Brauprozesses der natürlich gebrauten Sojasauce erfolgt durch Enzyme. Das ganze dauert etwa sechs Monate.
Sojasaucen gibt es auch glutenfrei. Zum Beispiel die Biosojasauce von der Sojarei. Sie enthält nur Wasser, Meersalz und Sojabohnen aus biologischer Landwirtschaft.
Im Gegensatz dazu enthält die nicht-gebraute Sojasauce kein Weizen. Die Spaltung des Sojaeiweißes erfolgt, anders als bei der natürlichen Variante, durch das Kochen der Bohnen in Salzsäure. Auch bei der Farbe, dem Geschmack und dem Aroma wird durch die Zugabe von Zutaten wie Maissirup, Karamellfarbstoff oder Geschmacksverstärkern nachgeholfen. Die nicht-gebraute Sojasauce wird in wenigen Wochen hergestellt.
Vier Biosojasaucen im Vergleich:
Die Biosojasauce von Kikkoman:
ist natürlich gebraut und nicht nur eine typisch japanische Sojasauce, welche nach dem Vorbild einer mehr als 300 Jahre alten Rezeptur gebraut wird, sondern ist auch bio. Das neue Produkt des japanischen Unternehmens besteht aus Bio-Sojabohnen, Bio-Weizen, Speisesalz und Wasser. Alle verarbeiteten Zutaten werden nach dem Europäischen Biosiegel geprüft und durch eine entsprechende Zertifizierungsnummer (JP-BIO- 006) gekennzeichnet. Die Produktionsstandorte befinden sich in den USA, den Niederlande, Singapur, Taiwan, China und Japan. Die Sauce lässt sich bei einer Vielzahl asiatischer Gerichte verarbeiten.
Bild: Kikkoman.Biosojasauce Tamari von Sojarei:
ist eine kräftige, halal, vegane und glutenfreie Biosojasauce und besteht aus Wasser, Meersalz und Sojabohnen aus biologischer Landwirtschaft. Das Produkt ist nach der Bio-Austria-Garantie unter der Nummer (AT-BIO-301) biozertifiziert. Die Sojarei wird von der Familie Eschner gemeinsam mit 50 MitarbeiterInnen in Traiskirschen betrieben und wendet eine gentechnikfreie Bio-Sojaproduktion auf höchstem Niveau an. Für die Sojasauce und alle anderen Produkte des Unternehmens werden ausschließlich Sojabohnen aus (chinesischer) Bio-Landwirtschaft herangezogen. Bild: Sojarei.
Biosojasauce Shoyu (mild) von Lima:
ist eine natürlich fermentierte vegane Soja-Weizen-Sauce bestehend aus den Zutaten Wasser, Sojabohnen, Weizen, Meersalz, Alkohol und dem Schimmelpilz Aspergillus Oryzae. Alle stammen aus einem kontrolliert biologischen Anbau in Japan und sind nach dem Bio-Siegel Agriculture Biologique biozertifiziert. Bild: iafstore.com.
Bio-Sojasauce Shoyu von Alnatura
Die Sojasauce von Alnatura ist vegan und besteht aus Wasser, Sojabohnen (33 Prozent), Meersalz und Weizenmehl aus biologischer Landwirtschaft. Die verarbeiteten Zutaten sind nach dem EU-Bio-Siegel (DE-ÖKO-003) gekennzeichnet. Zwar bezieht sich die Fermentation auf das traditionelle japanische Herstellungsverfahren, produziert wird die Sauce aber in China.