So schädlich sind Zigarettenfilter für die Umwelt
Zigarettenstummel liegen überall herum. Millionenfach werden sie täglich weggeschnippst. Was sich vielleicht lässig anfühlt, hat ernste Konsequenzen für die Umwelt.
Über das Giftpotential von Zigarettenstummeln für die Umwelt machen sich die wenigsten Raucher Gedanken. Bereits ein Zigarettenstummel pro Liter Wasser reicht aus, um die Hälfte der darin schwimmenden Fische zu töten – kleinere Wassertiere reagieren meist noch sensibler auf die Giftstoffe. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Thomas Novotny, Professor der Division of Epidemiology and Biostatistics an der San Diego State University.
Eine Zigarette ist eigentlich ein Wunderding der Tabakindustrie. Bis zu 4000 unterschiedliche Chemikalien stecken darin, sodass die Tabakindustrie eigentlich eine Unterabteilung der Chemiebranche ist. Viele dieser Chemikalien bleiben im Filter zurück und gelangen ins Ökosystem, sobald man den Rest einer verglimmten Zigarette achtlos wegwirft.
Übliche Filter bestehen aus Cellulose, die aus Holz gewonnen wird. Mittels chemischer Prozesse wird das Material umgewandelt in Celluloseacetat. Dabei wird der Zigarettenfilter mit Chemikalien angereichert und extrem robust. Es dauert deshalb etwa 10 bis 15 Jahre, bis ein Filter auf natürlichem Weg verrottet ist. Bei den Mengen an Zigarettenfiltern, die jährlich einfach weggeschmissen werden, bedeutet das eine enorme Belastung für die Umwelt.
Die Lösung
Ein Kompromiss besteht darin, Zigarettenstummel entsprechend zu entsorgen. Dabei wird auch ein Bußgeld vermieden. Das Strafausmaß ist nicht einheitlich geregelt, in Berlin kostet eine „unzulässige Abfallentsorgung“ 35 EURO und in Wien 36 EURO – was in Rauchersprache dem Preis von etwa 7 Zigarettenpackungen entspricht.
Für umweltbewusste Raucher bietet es sich an, biologisch abbaubare Filter zu verwenden. Wie etwa die Filter von Greebutts. Die sind innerhalb weniger Tage komplett abgebaut und sie lassen darüber hinaus Pflanzen sprießen. Während die Lösungen bereits existieren, sind die Bemühungen der Tabakindustrie, sie auch im großen Stil umzusetzen, vage bis nicht existent. Den Schritt zu mehr Achtsamkeit beim insgesamt dennoch nicht gerade achtsamen Laster, kann jeder Raucher selbst unternehmen. Zigarettenkippen nicht einfach überall fallen zu lassen, zeigt, dass einem die Umwelt nicht vollkommen egal ist. Ob es wirklich nötig ist, seine Gesundheit durch Rauchen zu gefährden, kann dann noch immer jeder selbst entscheiden.
Zur Studie von Professor Novotny geht es hier.
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