Noch ein Pop-Up Fashion Market: Shirty

Bild: Shirty

Bild: Shirty

Schon wieder ein Pop-Up-Markt-Event. Oder doch nicht? Am letzten Wochenende im September gibt’s im Wiener WUK bei Shirty mehr als T-Shirts. Wir haben mit dem Mit-Organisator Phillippe Lapierre gesprochen. 

BIORAMA: Shirty ist ein Verein, aber auch ein Event. Was genau ist Shirty eigentlich?

LAPIERRE: SHIRTY ist eine Plattform für aufstrebende Modelabels. Wir versuchen die stets wachsende Szene im Auge zu behalten und all jenen unter die Arme zu greifen welche unsere Hilfe anfordern. Wir versuchen jungen Kreativen durch Beratung und Vermittlung unter den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen. Und da wir selbst stark im Veranstaltungsbereich verwurzelt sind zeigen wir im Rahmen der dreitägigen Messe das gesamte Leistungsspektrum von SHIRTY.

Was darf man sich erwarten, wenn man zu Shirty geht?

Viele tolle T-Shirts, interessante Labels und die creative Minds, die dahinter stecken. Dazu ein ansprechendes Rahmenprogramm u.a. mit Workshops, einer Freerunning Modenschau und natürlich der legendären Opening Party am Freitag.

Wer sind die Besucher, an die sich Shirty richtet?

Menschen, die sich als aufgeschlossen-kultiviert beschreiben, ein ausgeprägtes Kunst- und Modeinteresse in sich tragen und über ein ökologisches Bewusstsein verfügen. Natürlich spielt auch das Alter eine Rolle. Auf eine genau definierte Zielgruppe möchten wir uns nicht festlegen – schließlich hat Kreativität keine Altersbeschränkung.

Und wer sind die Aussteller?

Junge Modelabels aus Österreich und den umliegenden Nachbarstaaten, welche noch auf den großen Durchbruch warten oder bereits am aufsteigenden Ast sitzen.

Was unterscheidet Shirty von den anderen Fashion Events in Wien?

Genau genommen handelt es sich bei SHIRTY weniger um ein Fashion Event im eigentlichen Sinne. Viel mehr stehen das T-Shirt selbst sowie das individuelle Design im Vordergrund. Wir zeigen Einblicke in die Welt des Allzeit-Klassikers – vom Entstehungsprozess über die Produktion und dem Verkauf bis hin zur Wiederverwertung. Auch das jährlich neu erarbeitete Rahmenprogramm bietet einen höheren Unterhaltungsfaktor als bei anderen Messen. Ganz besonders stolz sind wir auf unsere Freerunning Modenschau, die den Unterschied nochmal unterstreicht.

Hat man es in Wien inzwischen schwer mit Marketplace-Events, schließlich ist der Eventkalender schon ganz gut gefüllt?

Es gibt immer wieder Monate, wo sehr viel auf einmal stattfindet, und dann wieder weniger. Wien ist es im Allgemeinen ein schwieriger Standort, der Markt ist sehr übersättigt. Mit unserer diesjährigen Messe Ende September haben wir glücklicherweise ein Datum ausgewählt, an dem noch allzu viel anderes stattfindet.

Wie findet man als Event-Macher eigentlich die richtige Größe für sein Event?

Durch langjährige Erfahrung kann man das ganz gut abschätzen, allerdings spielen hierbei mittlerweile so viele Faktoren eine gewichtige Rolle, die eine Location schell mal zu klein, leider oftmals auch zu groß machen können. Facebook ist heutzutage der Schlüssel zu Erfolg oder Niederlage – es ist wie ein Glücksspiel, das  jeder gewinnen will. Die Aufnahmefähigkeit eines jeden Menschen ist begrenzt, und bei der Informationsflut auf den sozialen Netzwerken ist es schwer selbst seine eigene Community noch zu erreichen.

Böse gesagt, könnte man meinen, alle Eventmacher tun irgendwie dasselbe. Es gibt Verkaufsstände, Musik, am Abend eine Party, Street Food vor der Tür und kühle Drinks. Welchen Mehrwert muss man Ausstellern und Besuchern heute bieten, um sich abzuheben, und wie macht Shirty das?

Im Wesentlichen stimmen wir da zu, zumal es viele gibt, die auf diesen, nennen wir es „Pop Up“-Märkte-Zug, in den vergangen Jahren aufgesprungen sind. Dadurch, dass wir bereits seit vier Jahren existieren und jedes Jahr eine steigende Besucherzahl verzeichnen können, haben wir über die Jahre hin bestimmt einen guten Weg eingeschlagen. Um auch weiterhin wachsen zu können, zerbrechen wir uns jedes Mal auf’s neue den Kopf, wie wir unser Rahmenprogramm erweitern und ausschmücken können. Außerdem versuchen wir stets „mit Liebe zum Detail“ zu arbeiten – ich denke, das können nur die Wenigsten von sich behaupten.

Bild: Shirty

Bild: Shirty

Nachhaltige Produktion spielt bei Shirty eine Rolle, allerdings nicht verpflichtend für die Hersteller, die bei euch ausstellen. Wieviele eurer Aussteller setzen inzwischen auf Bio, Fair Trade etc.?

Das stimmt, es war nie eine Grundvoraussetzung, aber doch gewünscht. Es hat sich alles eben so in die Richtung entwickelt. Pro Messe haben wir mittlerweile einen „fairen“ Anteil von zirka 70 Prozent. Bedeutet: Stoffe sind Bio und gedruckt wird in der eigenen Werkstätte in Österreich. Damit die Shirts auch lange strahlen, spielt die Verwendung von hochwertiger Farbe eine wichtige Rolle.

Was tut sich denn eigentlich so in der Wiener Mode-Szene bzw. unter jungen Designern? Gibt es bestimmte Labels, die man im Auge behalten sollte?

Es gibt definitiv spannende Entwicklungen zu verzeichnen, die Szene wächst immer schneller und da wird der Neid leider auch manchmal größer. Viele Labels setzen auf Nachhaltigkeit, aber einige von ihnen existieren nicht länger als ein Jahr, was wir sehr schade finden. Prinzipiell begrüßen wir die aktuellen Geschehnisse. Und ja, es gibt einige Labels auf denen man ein Auge behalten sollte, viele davon sind heuer Teil der SHIRTY Messe – allerdings ist das subjektiv, daher nennen wir jetzt hier keine Namen.

Wo wollt ihr mit Shirty in den kommenden Monaten und Jahren noch hin?

Die Dachregion ist unser nächstes großes, ambitioniertes Ziel. So soll das Netzwerk erweitert und der internationale Austausch gefördert werden. 2016 haben wir im Juni unser erstes Auswärtsspiel in München; die Messe in Wien wird es natürlich auch weiterhin geben.

BIORAMA ist Medienpartner von SHIRTY.

SHIRTY 
25. bis 27. September 2015
WUK Wien
Währinger Straße 59, A-1090 Wien
www.shirty-austria.at

VERWANDTE ARTIKEL