Waschaktive Power aus dem Bauerngarten: Seifenkraut
Eine unverwüstliche Bauerngartenstaude, die auch noch in aufgelassenen oder verwilderten Gärten verlässlich blüht, überrascht mit nachhaltigen, ressourcenschonenden Eigenschaften: das Seifenkraut, viel genutzte oft verdrängte Duftblume.
Genutzt, weil sie voller Saponine steckt, welche die Oberflächenspannung des Wassers brechen und so daraus Seifenlauge machen und verdrängt, weil sie derart wuchert, dass sie innerhalb kürzester Zeit jedes Blumenbeet für sich erobert. Für faule Gärtner und Gärtnerinnen interessant, denn sie übersteht sogar jede Schneckenplage.
Ihre zartrosa einfachen oder gefüllten Blüten versprühen altmodischen Charme und duften vor allem in der Nacht. Das Seifenkraut Saponaria officinalis gehört zur Familie der Nelkengewächse und ist in Europa und West-Asien beheimatet. Es blüht den ganzen Sommer lang, ist sehr robust und bevorzugt im Garten Halbschatten und nährstoffreiche Böden.
Im Herbst wurden die Stauden ausgegraben und alle Wurzelstücke kamen zum Trocknen auf einen Dachboden. Zur Gewinnung von Waschlauge kochte man die Wurzeln aus. Vor allem helle und empfindliche Gewebe wurden damit wieder sauber. Noch heute schätzt man Waschmittel aus Seifenkraut zur Reinigung von empfindlichen handgeknüpften Teppichen.
Mehr über Textil- und Färbepflanzen und ihre traditionelle Verwendung kann man beim Naturgartenfest am Samstag, den 13. September 2014 von 10.00 bis 18.00 Uhr im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz erfahren.
Weitere Informationen und Programm auf www.museumsdorf.at