Eco-Fashion zieht an
Nachhaltige Mode wird erwachsen und nun auf den Prüfstand ihrer Umsetzbarkeit gestellt. Wir sprechen mit vier Experten über Trends, die für die Zukunft gewappnet sind.
Diskussionen über ökofaire Mode können ermüdend sein. Denn Zweifler bringen oft dieselben Argumente vor: ein Trend, der von den Medien aufgeblasen ist, hinter dem aber nur eine kleine Nischeindustrie steckt. Aufgrund des Aufwands nicht wachstumsfähig. Produkte viel zu teuer.
Ganz ehrlich? Laut Zählung des renommierten Blogs gruenemode.de konzentrieren sich allein im deutschsprachigen Raum um die siebzig Geschäfte auf nachhaltige Brands. Nicht zu beziffern sind jene, die sich gerade in der Umstellung befinden und jetzt schon ordentliche Teilsortimente anbieten.
Das aktuell beste Ökosiegel GOTS hat unterdessen mehr als 3000 Labels vergeben. Greenpeace International hat mit ihrer Detox-Kampagne schon zahlreiche Major Brands bezüglich ihres Einsatzes von Toxinen in der Produktion auf den Pott gesetzt, unter anderem Zara, Adidas und H&M. Es gibt kaum jemanden, dem das Desaster von Rana Plaza kein Begriff ist. Ist Eco-Fashion nur ein Nischenprodukt gemessen an der dreckschleudernden, konventionellen Textilindustrie? So what! Der Trend wird zur Strömung. Aus der Wiege der Ökobewegung der Achtziger werden ihre Akteure selbstsicher und ihre Forderungen klarer.
Vier Pioniere erzählen uns ihre zukunftsfähigen Konzepte: Man nehme ungenutzte Rohstoffe wie etwa Müll und mache sie mit Geduld und Handarbeit nutzbar. Man entdecke einen genussvollen Lebensstil, indem man gezielt verzichtet. Man wertschätze die eigenen Ressourcen – auch die Arbeitskraft – und wachse behaglich weiter. Ein Wort noch an die Zweifler: Kommt Zeit, kommt Tat.
>>> Hier geht’s zu Teil 1: „So schön kann vegan sein“
>>> Hier geht’s zu Teil 2: „Nische für die Masse – Grüne Mainstream-Mode“
>>> Hier geht’s bald zu Teil 3: „Keep it slow – mit regionalen Kreisläufen“
>>> Hier geht’s bald zu Teil 4: „Upcycling-Lösung zur Müllvermeidung“