Schöne Helme
Der Kauf meines Fahrradhelms, der nun im Vorzimmer vor sich hin vegetiert und lautlos um Ausfahrten fleht, hatte schlichtweg optische Gründe. Auf einer der größten Sportfachmessen der Welt hing er an einem Hacken und blitzte mich an. Olivgrün mit blumigen Verzierungen. Fahrradhelme waren für mich davor ein klares Tabuthema. Die Antwort auf Fragen wie: Will ich wie ein aerodynamisches Marsmännchen aussehen? Eine Eischale auf dem Kopf haben und mit einem Kücken verwechselt werden? Farben und Muster tragen, die ich nicht einmal auf meiner Unterhose dulden würde? lautete immer klar und deutlich – NEIN. Doch dann kam „nutcase“ und die Geschichte vom kleinen Jungen, der durch solch einen Helm einen Fahrradunfall überlebt hatte (behelmt lachte er vom Verkaufsflyer), und schon war ich gefangen in der cleveren Marketingstrategie der sympathischen amerikanischen Helmhersteller. Wühlte mich durch die unzähligen stylishen Kopfschützer mit bunten Punkten, Kleeblättern und Sternen drauf. Kaufrauschstimmung olé. Schließlich ist es mir ja auch nicht egal was ich jeden Tag anziehe, warum also nicht auch einen Fahrradhelm aufsetzen, der Stil hat? Nur mit dem Aufsetzen haperts noch ein bisschen…