Saunameistern

Von Aufguss bis Zirkulation – zwölf Gebote des Schwitzens.

Eine Illustration von Menschen in der Sauna.
Du sollst saunieren, aber richtig! Bild: Istock.com/Kid A.

In der Sauna wird geschwitzt – schließlich bedeutet der Begriff im Finnischen auch »Schwitzstube«. Saunas dienen nicht nur der Reinigung des Körpers, sondern wirken sich auch positiv auf unser Immunsystem und das vegetative Nervensystem aus. Deshalb kann die Sauna auch ein zentraler Bestandteil bei der Stressbewältigung sein. 
Der Stress kann aber schon auf dem Weg zur Sauna größer werden, wenn man sich mit der Saunakultur vor Ort nicht vertraut gemacht hat und ein wenig zu viel oder eben ein wenig zu wenig anhat: In den meisten Ländern Europas sind Saunas textilfrei, sie werden also nackt und ohne Badekleidung betreten. Dennoch ist es in vielen anderen Ländern eher üblich, bekleidet zu saunieren. Während beispielsweise im deutschsprachigen Raum die meisten Saunas gemischtgeschlechtlich sind, werden in vielen anderen Ländern die Geschlechter getrennt, gerade in textilfreien Saunas. Neben dem Kleidungsverbot gibt es auch noch andere ausgesprochene und unausgesprochene Regeln.

1. Nicht krank in die Sauna gehen!

Auch wenn die Sauna unser Immunsystem stärken kann, sollten wir nicht mit einem Infekt in die Sauna gehen, denn der Besuch ist auch anstrengend für unseren Körper. So kann eine leichte Erkältung für Schwindel sorgen und die Krankheit sogar noch verschlimmern oder gar das Herz belasten. Zusätzlich können dadurch auch andere Gäste angesteckt werden. Also: bei Schnupfen besser zu Hause bleiben. 

Bild: Istock.com/Kid A.

2. Nicht nüchtern sein

Nadine Künnecke vom Deutschen Sauna-Bund empfiehlt, nicht nüchtern in die Sauna zu gehen, da sonst der Kreislauf zu instabil sei, aber auch nicht direkt vor dem Saunieren zu essen. Künnecke empfiehlt: »Am besten eine Stunde vor der Sauna essen, weil es sonst zu einem Kollaps kommen kann, wenn der Körper noch mit dem Verdauen beschäftigt ist.« Je deftiger und schwerer das Essen, desto länger der Verdauungsvorgang. Am besten hört man auf den Körper.

Business-Sauna

In Skandinavien und im russischen Raum ist die Sauna ein Ort zum Treffen – auch für geschäftliche Termine. Dieser Brauch nimmt ab, je weiter man nach Zentraleuropa schaut. 

3. Ausreichend vortrinken

Die Absonderung von Schweiß bedeutet für den Körper einen Flüssigkeitsverlust. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, vor der Sauna ausreichend zu trinken, damit der Körper genügend Speicher hat. 0,5–1 Liter Wasser sind ideal. Zwischen den Saunagängen kann auch immer wieder mal zu Säften gegriffen werden, damit der Blutzuckerspiegel nicht zu sehr sinkt. 

Bild: Istock.com/Kid A.

4. Tuch mitbringen

Mit Ausnahme der Dampfsauna ist es in allen öffentlichen Saunas vorgeschrieben, ein Sauna- oder Handtuch zu benutzen. Denn das Tuch bietet eine Barriere zwischen Körper und Holz und leistet so einen Beitrag zur Hygiene im Raum. Deshalb auch daran denken, dass sich wirklich alle Körperteile auf dem Tuch befinden – auch die Füße, wenn sie sich auf dem Saunaholz und nicht auf dem Boden befinden. 

Eine Illustration eines Handtuchs.
Bild: Istock.com/Kid A.

5. Die Ruhe genießen

So lange sich nicht alle in der Sauna auf etwas anderes geeinigt haben, ist die Sauna ein Ort der Stille. Um auch geistig zu entspannen und um auch anderen diese Entspannung zu ermöglichen, soll in der Sauna geschwiegen oder maximal geflüstert werden. 

Eine Illustration einer Person in einem Liegestuhl.
Bild: Istock.com/Kid A.

6. Verzichte auf Alkohol!

Auch wenn Bier eine Elektrolytquelle darstellt oder einfach gut zum Saunabesuch passt, ist davon wirklich abzuraten. Alkohol dehydriert den Körper nicht nur zusätzlich, sondern überfordert, ähnlich wie eine Erkältung, den Organismus beim Saunabesuch. Im Rausch wird auch die Wahrnehmung der körperlichen Signale gedämpft und die Hitze der Sauna kann so durchaus eine Gefahr für den Körper darstellen. Also lieber zu etwas Alkoholfreiem greifen. 

Eine Illustration eines Bierkruges und einer Wasserflasche und dem Wort »Hot«.
Bild: Istock.com/Kid A.

7. Achte die Grenzen anderer!

Auch wenn man in der Sauna schnell mal wenig Abstand zu Fremden einhalten kann, ist das noch lange kein Grund, jemandem zu nahe zu kommen oder zu nahe zu treten. Gerade zu Aufgusszeiten ist viel los, und trotzdem sollten die Grenzen von Fremden geachtet werden: Als Faustregel gilt, mindestens 30 Zentimeter, also in etwa eine Unterarmlänge Abstand, zu anderen zu halten.

Eine Illustration von Menschen in der Sauna.
Bild: Istock.com/Kid A.

8. Finger weg vom Aufguss in öffentlichen Saunas!

Der öffentliche Aufguss wird in der Regel von professionell geschultem Personal gemacht. Dafür werden nur bedacht ausgewählte Düfte verwendet, die auf ihre Verträglichkeit für Haut, Nasen und Augen getestet wurden. Aufgrund von Allergenen müssen Saunas auch ankündigen, welche Düfte für die Aufgüsse verwendet werden. 

9. Nicht alles, was erlaubt ist, ist auch sinnvoll!

Ob Zimt oder Orange, gerade Aufgüsse mit Duft sind im deutschsprachigen Raum sehr beliebt. Trotzdem sollten nicht irgendwelche Öle oder Düfte dem Aufguss zugegeben werden, sondern nur solche, die für die Sauna geeignet sind. Die Düfte werden auf den Saunasteinen hoch erhitzt und werden über die Haut und Schleimhäute aufgenommen, deshalb sollten auch dort, wo mitgebrachte Saunaaufgüsse erlaubt sind – und in der eigenen Sauna freilich – nur passende Produkte für den Aufguss verwendet werden. 

Eine Illustration eines Aufgusses in der Sauna.
Bild: Istock.com/Kid A.

10. Lüfte nach Geschmack!

Saunakabinen in Thermen und ähnlichen Einrichtungen müssen tatsächlich nicht regelmäßig gelüftet werden, da sie meistens eine Be- und Entlüftung eingebaut haben. Das Lüften, wie es vor dem Aufguss in der Regel der Fall ist, hat eher einen rituellen Effekt und kann auch weggelassen werden. 

Alles dufte

Während im deutschsprachigen Raum die meisten Saunas einen Aufguss mit Duft anbieten, ist das in Finnland nicht üblich. Dort ist vielmehr das Abklopfen mit Birkenzweigen während des Saunabesuchs gängig, was die Blutzirkulation anregt. 

11. Erst abkühlen, dann duschen!

Auch wenn die Dusche oder das Tauchbecken direkt nach der Sauna verlockend sein können, sollte man erst an die frische Luft gehen. »Am besten erstmal draußen ein paar Schritte spazieren, damit sich die Temperatur der Atemwege normalisieren kann«, empfiehlt Künnecke. Danach könne man sich abkühlen und im Anschluss noch ein wenig ruhen, denn die Sauna ist ein Wechselbad, weshalb die Phase nach der Sauna genauso wichtig sei wie das Schwitzen. Wer im Anschluss in das Tauchbecken möchte, sollte vorher kurz unter die Dusche springen. 

Eine Illustration einer Person in einem Eisbad.
Bild: Istock.com/Kid A.

 12. Nicht aufs Essen und Trinken vergessen!

Während des Saunabesuches sollte ausreichend getrunken werden, zum Beispiel Wasser, Tee oder Säfte, da der Körper während eines Saunabesuchs viel Wasser durch das Schwitzen verliert, das wieder aufgefüllt werden muss. Saft liefert zusätzlich Zucker, was den Kreislauf in dieser Zeit etwas stabilisieren kann. 

Eine Illustration einer Uhr vor mehreren Getränken.
Bild: Istock.com/Kid A.


Wer mehrere Saunagänge im Verlauf eines Tages einlegt, sollte zwischendurch auf jeden Fall etwas essen und im Anschluss dem Körper eine ausgewogene Mahlzeit mit Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten bieten, damit er sich wieder stärken kann. Im Allgemeinen sollte hier einfach auf den Körper und seine Bedürfnisse gehört werden. Wer Hunger verspürt, sollte auch etwas essen. Es lohnt sich aber auch, zu reflektieren, wie viel über den Tag gegessen und getrunken wurde. Wenn das nicht besonders viel war, ist es auch bei fehlendem Hungergefühl empfehlenswert, zumindest eine kleine Mahlzeit zu sich zu nehmen.

Mit diesen von BIORAMA empfohlenen Saunaprodukten wird das Saunieren zu einem Ritual mit allem drum und dran.

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