Die Motivation, die Welt zu verändern
Beim Crossroads Festival in Graz feiert dieses Jahr ein Film Europapremiere, bei dem man einiges über Motivation zur erfolgreichen Zusammenarbeit lernen kann.
Kaum jemand, der schon einmal Teil eines kreativen, innovativen Projektes war, kennt diese Situation nicht: Mit Begeisterung und Leidenschaft geht man an die Sache heran, verschreibt sich vollständig und arbeitet hart. Die Ziele sind hoch. Man versucht ehrlich die Welt zu verändern. Doch dann geht einem langsam die Kraft aus. Die Arbeit ist anstrengend und die Kollegen auch. Die Projektleiterin wird immer gestresster und die anfängliche Begeisterung verschwindet mit der Zeit.
Der Dokumentarfilm Reversing the Mississippi dreht sich um diese Themen. Trotz der herausragenden Idee des Technologen Marcin Jakubowski, die durchaus das Potential hat, eine nachhaltige Landwirtschaft für jeden möglich zu machen, schafft er es nicht seine Mitarbeiter zu motivieren. Wo hingegen Lehrer und Revoluzzer Nat Turner seine Schüler im verlassenen und heruntergekommenen New Orleans dazu begeistert, etwas Eigenes, Schönes zu entwickeln. Wie schafft es nun der eine seine Schüler bei Laune zu halten während dem anderen die Projektmitarbeiter davon laufen?
Ein interessante Blick auf Post-Katrina Community Building in New Orleans. (Bild: reversingthemississippi.com)
Drei Dinge, die wir von Reversing the Mississippi lernen können und die die Arbeit an unserem nächsten Projekt ein Stückchen leichter machen:
Networking ist nicht nur ein Modewort
Werde aktiv und sprich deine Nachbarn an! Oftmals trifft man im nächsten Umkreis auf Widerstand, der von Unwissenheit gespeist wird. Ein gutes Miteinander erleichtert den Projektalltag und räumt aufkommende Missverständnisse aus dem Weg, bevor sie überhaupt entstehen können. Oft reicht es schon die Nachbarn anzusprechen, aufzuklären oder einfach einzuladen. Besonders Schulklassen freuen sich, aus dem Klassenraum herauszukommen und man sammelt dabei leicht Unterstützung für sein Projekt. Nur nicht das Bier für den Lehrer vergessen, wie Nat Turner scherzhaft in Reversing the Mississippi anmerkt.
Danke ist das wichtigste Wort am Weg zum Erfolg
Vor allem kreative Menschen mit innovativen Ideen und außergewöhnlichen Talenten haben oft ausgeprägte Besonderheiten. Der eine schafft es leicht, alle zum Lachen zu bringen, eine andere ist vielleicht eher verschlossen – beide aber sind gleich wichtig für den Erfolg des Projekts. Echte Leadership Qualitäten beweist jener, der seinen Mitarbeiterinnen nicht nur mit Toleranz, sondern auch Anerkennung entgegentritt und sie für ihre Besonderheiten feiert. Sie so wertschätzt, wie sie eben sind. Bekannt ist, dass wer seine Kollegen und den Chef mag, auch besser zusammenarbeitet. Der Zusammenhalt lässt sich durch gemeinsames Essen, lustige Feierabende und Feiern der kleinen und großen Erfolge fördern. Besonders wichtig: Danke kann man nie oft genug sagen!
Wenn gar nichts mehr geht, such dir einen Mentor
Was, wenn man alles versucht hat und die Gruppendynamik trotzdem nicht stimmt? Die Antwort heißt Vernetzung! Egal wie innovativ ein Projekt sein mag, es gibt bestimmt jemanden, der etwas Ähnliches in Angriff genommen hat, vielleicht eine Mutterorganisation, an die man sich wenden kann, oder ein Projekt, das man bewundert. Als wahrer Leader muss man Mut beweisen und sich manchmal Hilfe suchend an andere wenden. Es gibt immer etwas Neues zu lernen und jemanden, der es einem beibringen kann. Bei Vernetzungstreffen mit anderen Projektleitern kann man sein Wissen teilen, oft profitieren dabei beide und im besten Fall kehrt man mit neuer Begeisterung und frischen Ideen ins Stammprojekt zurück.
Bei fehlender Motivation wird wärmstens empfohlen sich den Film Reversing the Mississippi anzusehen. Das Grazer Dokummentarfilmfestival Crossroads eröffnet mit der Europapremiere am Freitag, 01.04., im Forum Stadtpark. Danach gibt es eine Diskussion über Videostream mit dem Filmemacher Ian Midgley.
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