Hallo, Nachbar!

Die Montag Stiftung Urbane Räume sucht mit dem Wettbewerb „Projekt: Neue Nachbarschaft“ Menschen, die sich für ihre Nachbarschaften einsetzen. Von mehr als 620 Einreichungen wurden 22 Projekte für die Finalrunde ausgewählt.

Die achtköpfige Jury hat entscheiden, welche 22 Nachbarschafts-Projekte im Rahmen der Finalrunde besucht werden. Die Jurorinnen und Juroren wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den nächsten Wochen persönlich kennenlernen, um anschließend zu entscheiden, wie die insgesamt 100.000 Euro Preisgeld verteilt werden. „Diese Vorauswahl ist der Jury nicht leicht gefallen, denn fast alle eingereichten Projekte waren von hoher Qualität“, betont Frauke Burgdorf, Vorstand der Montag Stiftung Urbane Räume.

Gemein haben alle Projekte, dass in ihnen Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für ihre Nachbarschaft übernehmen. Dafür werden zum Teil auch finanzielle Risiken in Kauf genommen, etwa wenn versucht wird, geschlossene Schwimmbäder wieder zu eröffnen, Dorfläden einzurichten oder Parks instand zu setzen.

„Sie machen deutlich, wie viel strukturrelevante Energie in den Nachbarschaften unserer Städte und Dörfer steckt. Mit dem Wettbewerb wollen wir darauf aufmerksam machen und anstiftend wirken“, meint Projektleiter Marcus Paul.

Ein Projekt hat Biorama wegen seiner kostengünstigen Umsetz- und Nachahmbarkeit auf Anhieb besonders gut gefallen. Im nordrhein-westfälischen Hagen etablierten die Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtteils einen „Tag der offenen Hinterhöfe“, um eine offene Atmosphäre unter den vielfach anonymen BewohnerInnen zu schaffen. „Türen öffnen sich, private Räume werden öffentlich und zeigen verborgene, grüne Alltags-Oasen. Was in früheren Jahrzehnten vielleicht noch eine Wiese mit Stange zum Wäschetrocken war, was früher ein grauer Hinterhof für den Unrat von Bewohnern darstellte, ist zum Teil in eine blühende Insel im Betonalltag geworden. Nicht einsehbar von außen, nicht groß angelegte Gärten, sondern ein Spiegel der Bewohner mit Eigeninitiative“, heisst es in der Beschreibung der Initiatoren.

Unter den übrigen 21 Finalprojekten finden sich noch weitere interessante Ansätze, um nachbarschaftliches Zusammenleben zu fördern. Ein Blick auf die Projektliste unter www.neue-nachbarschaft.de lohnt sich.

Die offizielle Preisvergabe findet am 28. Mai 2013, dem European Neighbours‘ Day, statt.

Infos: www.neue-nachbarschaft.de

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