”Ox-Kochbuch 5”: Punk-Küchen-Klassiker goes vegan!
Vegan friendly war die “Kochen ohne Knochen”-Reihe von Uschi Herzer und Joachim Hiller von Anfang an. Für Buch #5 wurden jetzt ausschließlich vegane Rezepte gesammelt. Neben den “Klassikern” finden sich unter den über 200 Rezepten auch veganisierte Versionen von traditioneller Hausmannskost. Und genau Obatzter, Labskaus, Mett, Eiersalat & Co. machen das Buch auch interessant.
Das Prinzip der Ox-Kochbücher: Interessierte, Bekannte, Freunde der Herausgeber teilen ihre Lieblingsrezepte und nennen den dazu passenden Soundtrack. Neben (Punk-)Fans lassen sich auch immer wieder “Promis” – nicht nur vom Planeten Punk – in den Kochtopf blicken. Dieses Mal u.a.:
• Mark Benecke (Kriminalbiologe)
• Mille Petrozza (Thrash-Metal-Ikone und Kreator-Sänger)
• Volker Mehl (Ayurveda-Koch)
• Björn Moschinski (Meisterkoch im Restaurant Kopps)
• Kurt Ballou (Produzenten-Legende und Converge-Gitarrist)
• Yvonne Ducksworth (Jingo de Lunch-Sängerin)
• Florian Boge (Vegan Strength-Sport-Team)
Die größte Schwierigkeit bei so vielen Rezeptgebern: Das Niveau ist sehr unterschiedlich. Herzer und Hiller haben aber mittlerweile genug Routine, um Koch-Newbies und -Profis gleichermaßen bei der Stange zu halten. Man darf nicht vergessen, dass hier eine Zielgruppe außerhalb des klassischen Kochbuch-Kontextes angesprochen werden soll. Und mit klassischen Kochbüchern inklusive toll inszenierter Food-Porn-Bilder, haben die Ox-Kochbücher nur bedingt etwas gemein.
Grundsätzlich richtet sich der gesamte einleitende Text (“Vegan, wie und warum?”, “Das Einmaleins der veganen Ernährung von Dr. Markus Keller”) allerdings an Vegan-Neulinge. Daher findet sich der zentrale Satz des Buches vermutlich bereits im Vorwort: “(…) Veganer verzichten auf nichts, sie dürfen und können alles essen, sie wollen es nur nicht.” Ein wichtiger Leitspruch, der einen mit Sicherheit das ganze Veganer-Leben lang begleiten wird.
Daher ist ein Großteil der Rezepte vor allem für Vegan-Neulinge interessant. Besonders die Basic-Rezepte sind hier sicher sehr hilfreich (fancy Vegan-Rezepte finden sich ja mittlerweile sogar schon im “frisch gekocht”-Magazin einer großen Handelskette – November 2012-Ausgabe). Vegan-Geübte freuen sich dann schon eher über die veganisierten Hausmannskost-Rezepte, die definitiv noch mehr Abwechslung in den Speiseplan bringen. Für Österreicher besonders interessant: Obatzter, Labskaus, Mett & Co. – also Dinge, die man so im Vor-Veganerleben vermutlich nur in Ausnahmefällen konsumiert hat.
Herzer und Hiller haben wieder einmal ein sehr solides Kochbuch zusammen gestellt, das zwar abseits des typischen Kochbuch-Marktes positioniert ist, aber trotzdem für Anfänger und Kochaffine gleichermaßen funktioniert.