„Operation Klima“ – Die interaktive Arte-Doku zur COP21

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© Arte

ARTE hat sich für den Themenschwerpunkt der heurigen UN-Klimakonferenz in Paris ein ganz besonderes Projekt ausgedacht, „Operation Klima“. Es handelt sich dabei um einen kollaborativen Dokumentarfilm, der aus verschiedensten Home-Videos zum Thema Klimawandel von Menschen aus 47 Ländern bestehen soll. BIORAMA hat deshalb mit der Projektmanagerin Camille Houot über die Doku, den Klimawandel und ihren Lieblingsort unterhalten. 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen Dokumentarfilm wie „Operation Klima“ zu starten?

Die Regisseurin Blandine Grosjean hat dieses Projekt mit einer Idee von Matthieu Lietaert begonnen. Die Idee war wirklich von dem Klimawandel mit einer ganz anderen Perspektive zu sprechen. Es gibt immer mehr wissenschaftliche Studien darüber, und wir lernen immer neue Wege, um unser ökologischer Fußabdruck zu reduzieren, aber es ist noch kompliziert sich von dieser Problematik ganz betroffen fühlen. Aber wenn man diese Problematik mit einem kleinen Ort, den man vor dem Klimawandel schützen will, verbindet, wird sie persönlicher. Weil die Erinnerungen, die Gefühle und die Sinne jetzt eine Rolle spielen.

Die Idee war also zu zeigen, dass der Klimawandel nicht nur eine sachliche Fachwissenschaft, sondern auch eine ganz konkrete und persönliche Realität ist.

Wie ist das Echo? Wie viele Videos habt ihr empfangen?

Die Kampagne ist jetzt fertig und wir haben ungefähr 1000 Videos bekommen, von 50 europäischen Länder. Diese Operation ist also ein voller Erfolg! Es ist wirklich interessant, da die Teilnehmer  ganz verschiedene Profile haben: Es gibt eine junge russische Studentin, einen italienischen Fischer oder eine französische Tierärztin, die in Schweden arbeitet. Und die Menschen sind oft sehr poetisch, wenn sie von einem geliebten Ort sprechen.

Unter welchen Kriterien wurden die eingesendeten Videobeiträge für den endgültigen Dokumentarfilm ausgewählt?

Emmanuel Roy und Blandine Grosjean, die den Film editieren, haben keine präzisen Kriterien. Was wirklich wichtig ist, ist einen schönen Film mit sehr viel Material zu bauen und eine strukturierte Rede im Film zu haben. Die Beiträge, die wir am meisten geliebt haben, sind die Videos, in denen die Menschen echt sind und wenn Sie einfach sagen, warum Sie sich Sorgen machen.

Ecoacoustics_recording_in_Rural_Illinois,_USA

© Wikipedia

Um an der Aktion „Operation Klima“ teilzunehmen, sollte man seinen Lieblingsort filmen. Was ist Ihr Lieblingsort? Welcher Ort muss Ihrer Meinung nach unbedingt erhalten bleiben? 

Ich komme aus Straßburg, ich bin dort aufgewachsen und mein Lieblingsort sind die Hügel von Hausbergen im Nordwesten von Straßburg. Man kann dort zwischen den Obstbäumen Fahrrad fahren und es hat dort eine schöne Aussicht über die ganze Stadt. Ich hoffe, dass keine neuen Gebäude hier gebaut werden und dass die Hitze im Sommer diese Bäume nicht zerstören wird.

Und für die Regisseurin Blandine, glaube ich, ist es die spanische Küste!

Was will ARTE mit der Aktion „Operation Klima“ bewirken? Gibt es konkrete Ziele, die über Awareness hinausgehen?

Für das Team, das an der „Operation Klima“ arbeitet, war das Ziel, es zu verstehen, wie die Menschen in Europa den Klimawandel sehen. Durch die eingesendeten Videos haben wir bemerkt, dass Sie eher die Gründe, wie zum Beispiel die Umweltverschmutzung und die Wirkungen, wie das Aussterben von verschiedenen Tieren des Klimawandels beobachten als den Klimawandel per se.

Die Dokumentation „Operation Klima“ wird im Zuge der UN-Klimakonferenz auf ARTE und online ausgestrahlt. Wird es auch eine „Premiere“ auf der Konferenz in Paris geben?

Das wissen wir noch nicht.

ARTE sendet deutsch- und französischsprachig. Gibt es kulturelle Unterschiede im Umgang mit dem Klimawandel?

Ja, ich würde sagen es gibt kulturelle Unterschiede, aber keine besonders großen zwischen den Deutschen und den Franzosen, sondern eher zwischen den Menschen aus Osteuropa und Westeuropa. Zum Beispiel sind Osteuropäer viel besorgter um die allgemeine Umweltverschmutzung und den Abfall, während in Westeuropa die größten Sorgen in gesellschaftlichen Themen wie die Übernutzung der Ressourcen, Überbevölkerung und der Wachstum der Städte liegen.

 Vielen Dank für das Interview! 

„Operation Klima“ wird während der 21.UN-Klimakonferenz am 24. November auf Arte ausgestrahlt und danach auch online zu sehen sein! 

 

 

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