The Ocean Cleanup: Staubsauger der Meere

Modell der Müll-Barrieren. (Foto: The Ocean Cleanup)

Modell der Müll-Barrieren. (Foto: The Ocean Cleanup)

The Ocean Cleanup nimmt den Betrieb auf. Mit einem Test in der Nordsee soll die Befreiung der Meere von Plastikmüll ihren Anfang nehmen. 

Geplant ist nicht weniger als „The largsten cleanup in History.“ Man konnte in den vergangenen Jahren immer wieder von dem ambitionierten Projekt The Ocean Cleanup des Niederländers Boyan Slat lesen. Der hat die Vision, durch gigantische Filteranlagen die Weltmeere von den Unmengen von Plastikmüll zu befreiem, die darin herumtreiben. Auch BIORAMA hat darüber bereits berichtet.

Als Boyan Slat seine Idee zum ersten Mal an die große Glocke der Öffentlichkeit hängte, war er gerade erst 19 Jahre alt. Auch drei Jahre später ist das Projekt noch aktuell. Nun geht es in eine entscheidende Phase: erste Tests stehen an.

Vor der niederländischen Küste soll der erste Hochsee-Test durchgeführt werden. (Foto: The Ocean Cleanup)

Vor der niederländischen Küste soll der erste Hochsee-Test durchgeführt werden. (Foto: The Ocean Cleanup)

Was bisher in Computergrafiken sehr gut aussah, immer aber auch Skepsis hervorgerufen hat, soll nun in der Nordsee ausprobiert werden. 23 Kilometer vor der niederländischen Küste soll eine 100m breite Barriere errichtet werden, die Flaschen, Einkaufstüten und anderen Plastikmüll an der Wasseroberfläche einsammelt – und zwar passiv, sodass Fische und andere Meeresbewohner ohne Probleme passieren können.

Seit Oktober wird im Hochsee-Simulator getestet. (Foto: The Ocean Cleanup)

Seit Oktober wird im Hochsee-Simulator getestet. (Foto: The Ocean Cleanup)

Ein Tropfen auf den heißen Stein?

In den vergangenen Jahren hatten Skeptiker immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Technik unter den realen Bedingungen der Hochsee kaum funktionieren würde. Strömungen und Wellengang würden die Wirksamkeit der Barrieren verringern und ihre Störungsanfälligkeit erhöhen, und überhaupt sei ja ein Großteil des Mülls in den Meeren nicht an der Oberfläche zu finden, sondern auch in darunter liegenden Wasserschichten. Die Ocean Cleanup Foundation, die hinter dem großen Meeresstaubsauger steht, ist weiterhin überzeugt von der Wirksamkeit der Technik und geht davon aus, dass mit der Testbarriere bis zu 3000 Kubikmeter Plastikmüll aus der Nordsee gefischt werden können. In der zweiten Jahreshälfte 2016 soll es auf hoher See losgehen.

Vorausgegangen sind dem Offshore-Test bis dahin schon Probeläufe im Hochsee-Simulator am Maritime Research Insitute of the Netherlands (MARIN) in Wageningen.

Website: theoceancleanup.com

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