„Nur Obst mit hebräischem Namen“

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stand am 13.11. ein interessantes Interview mit dem US-Finanzexperten Nassim Nicholas Taleb, der in nicht ganz einfach kurzzufassenden Worten erklärte, dass er die globale Finanzkrise längst voraussehen konnte und dass der richtige Crash erst bevorsteht. Na bravo.

Einfach gesagt kritisiert Taleb, dass sich die Gesellschaft mit dem Finanzmarkt auf Risiken eingelassen habe, die sie unmöglich vorausahnen konnte. „Basus unserse Handelns muss sein, dass es uns an Information, Wissen und Verstehen fehlt“, sagt er. Und er schlägt einen Bogen zur Ernährung: „Wir verstehen unser Klima nicht“, so Taleb. „Darum bin ich ökologisch hyperkonservativ. Ein komplexes System wie das Klima, das schon so lange besteht, verdient unseren Respekt. Wir sollten uns genauso verhalten, wieunsere Vorfahren es taten. Was heute nicht populär ist. Ich verzichte auf Brot, auf Zucker und esse nur Früchte, die einen griechischen oder hebräischen Namen tragen, also keine Mangos. Das alles geht auf meine Grundüberzeugung zurück, für uns unbegreifliche Systeme nicht oder nur in Notfällen anzutasten.“

im Grunde redet Taleb damit der lokalen Ernährung das Wort (und auch der Gentechnik-freien, nicht industrialisierten Nahrungsweise.) Dafür, dass er so viel Respekt vor komplexen Systemen hat, ist die Empfehlung „nur Obst mit hebräischem Namen“ vielleicht etwas zu simplistisch, aber die Richtung ist Verständlich: Wenn etwas sich bewährt hat, soll man dabei bleiben. Die Nahrungserzeugung hat sich mit den Innovationen der vergangenen 100 Jahre gewiss in viele Risikobereiche gewagt, obwohl ich nicht glaube, dass von einem Tag auf den andren eine Blase platzen wird und wir alle wegen schlechter Ernährung tot umfallen. Aber wissen kann man’s nie…

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