Feel At Home In The World
… lautet das Motto des Nomadic Village, eines temporären Künstlerdorfs. Zwei Wochen lang versammelt sich hier eine Gruppe internationaler „nomadischer“ Künstler, um kollaborative und partizipatorische Kunstprojekte zu verfolgen.
Mittig steht ein großer blauer Bus – ein ehemaliger Mannschaftswagen der Grazer Polizei. Er dient als Rathaus des Künstlerdorfs. Rundum stehen Wohnwägen, die als Ateliers und Schlafräume der Künstler fungieren. Für das leibliche Wohl wird in der Küche gesorgt. „Die Küche befindet sich auch in der Mitte, weil sie wichtig ist. Sie ist der Ort, an dem sich alle Künstler treffen, und auch die Besucher. Eine gemeinsame Mahlzeit führt Menschen zusammen“, so der Nomadic-Village-Koch und -Künstler Karim Blanc.
Nachbarn, Kaffe & Kuchen
Das „artifizielle“ Künstlerdorf entsteht in Nachbarschaft zu einem „echten“, bestehenden Dorf. Der lokalen Bevölkerung wird dadurch ein direkter Kontakt zu den Künstlern ermöglicht: Die Transparenz ermöglicht einen niederschwelligen Zugang der Besucher zur Kunst und ein Verständnis, und zwar nicht nur der Resultate, sondern auch und vor allem der Prozesse, die zu künstlerischen Arbeiten führen. „Das Publikum wird nicht nur mit einer fertigen Ausstellung konfrontiert, sondern kann sich von vornherein in die Prozesse teilweise involvieren oder teilweise einfach zuschauen“, so der Veranstalter und Bürgermeister des Nomadic Village, Klaus Mähring.
Am Ende der zwei Wochen gibt es dann eine Präsentation für die Leute vor Ort. „Ich bin dann dort als Geschichtenerzähler und servier Kaffee und Kuchen“, so Klaus.
Dann gehen die Arbeiten im Steyr-Ikarus-Bus, der auch als Atelier und Ausstellungsraum des Villages dient, auf Tour. Auf dem Weg wird in kleinen Gemeinden Halt gemacht und im gemütlichen Setting ein breites Publikum angesprochen.
…denn die Kunst ist eine Tochter der Begegnung
Nomadic Village bezieht sich auf das Nomadentum und die Travellerbewegung, definiert diese Begriffe jedoch neu: Die nomadischen Künstler wollen sich nicht von der Gesellschaft isolieren oder abwenden, sondern vielmehr durch ihre Reisen auf die Welt und die Menschen zugehen. Gleichtzeitig sind die Nomaden mit der Welt über das World Wide Web verbunden. Begegnungen bilden die Basis ihrer Arbeit.
Bereits seit 2009 findet das Kunst- und Kulturprojekt statt. Seitdem nahmen über 100 Künstler aus mehr als 16 Ländern und sieben Kontinenten teil. Heuer findet das Nomadic Village erstmal in Österreich statt, und zwar von 14. bis 27. Juli 2014, der genaue Ort wird noch bekannt gegeben.
Das Projekt finanziert sich durch gängige Kunstförderungen, aber auch durch Crowdfundig – denn neben der Anreise der Künstler, muss auch Equipment, Internetzugang und Verpflegung bezahlt werden.
Weitere Infos: nomadic.cd
Und zum Crowdfunding geht’s HIER lang!