„Nicht mehr fischen als nachwächst“

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Die deutsche Fish & More GmbH hat mit Followfish die erste Bio-Fischmarke für den Lebensmittel-Einzelhandel und einen Tracking-Code für die Rückverfolgung der Fische eingeführt. Geschäftsführer Jürg Knoll im BIORAMA-Interview.

BIORAMA: Auf Ihrer Website steht: »Wildfisch kann nicht bio sein …« Die landläufige Meinung ist genau das Gegenteil. Was ist das »unökologische« am Wildfisch?

Jürg Knoll: Ja, das ist für viele Menschen erstmal verwunderlich, denn wild gefangener Fisch scheint das natürlichste und reinste zu sein, was es gibt. Eine Grundidee von Bio ist es aber, dass alle Produktionsschritte kontrolliert und unabhängig überprüft werden, und das geht bei Wildfisch natürlich nicht. Trotzdem: Ein verantwortungsvoll gefischter Fisch ist in unseren Augen mindestens so ökologisch wie ein Bio-Fisch aus einer Bio-Zucht.

Fish & More garantiert unter anderem, dass jedes verkaufte Kilo Fisch nach Quoten gefangen ist. Was noch? 

Bei allen Followfish-Erzeugnissen, die derzeit 95 und ab 2014 100 Prozent unserer Produktpalette ausmachen, garantiert Fish & More noch viel mehr. Wir handeln nur Fische, welche laut dem WWF-Einkaufsführer »grün« sind. Das heißt, entweder zertifiziert nachhaltig gefangen oder nach Bio-Richtlinien aufgezogen wurden. Ginge man nur nach Quoten, wäre man der politischen Willkür unterworfen, da diese leider teilweise nicht aus wissenschaftlicher Vernunft heraus, sondern aus politischen Überlegungen vergeben werden.

Was genau versteht man unter ökologisch unbedenklichen Fischereimethoden?

Es ist in der Fischerei wichtig, grundlegende Dinge zu beachten, welche wir z.B. aus der Forstwirtschaft schon lange kennen. Auch hier ist es unumstritten problemlos möglich, Bäume zu fällen und Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Man muss einfach die Gesetze der Nachhaltigkeit beachten, also z.B. nicht mehr zu fischen als nachwächst. Die Malediver beispielsweise fangen mit der sehr nachhaltigen Methode Angel und Rute rund 60.000 Tonnen Skipjack-Thunfisch im Jahr, das würde gut für den gesamten deutschen Einzelhandel reichen. Das tragische: Selbst große, nationale Ketten in Deutschland haben Angst, das Produkt zu verkaufen, weil es pro Verpackungseinheit 50 Cent teurer ist als die »Katastrophen-Ware«.

www.followfish.de

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