111 Orte im Mostviertel, ein Reiseführer
»111 Orte im Mostviertel, die man gesehen haben muss« zeigt auch Einheimischen, was sich in ihrer Region zu erkunden lohnt.
»Blickt man von einem der unzähligen Gipfel über das Land, könnte man es auch für einen riesigen Obstgarten halten«, schreibt Georg Renöckl, Journalist und mittlerweile mehrfacher Reisebuchautor. Wer sich bewusst ins Mostviertel aufmacht, weiß aber ohnehin, woher die Gegend ihren Namen hat; von den Streuobstwiesen, die zwar weniger geworden sind, die Landschaft aber immer noch prägen, bzw. dem aus ihren Äpfeln und Birnen gepressten Schatz: dem Most. Andere Kostbarkeiten oder Kleinode sind weniger offensichtlich. Renöckl führt uns zu ihnen, immer achtsam, aber auch ohne übertriebenen Respekt: vor romanische Kirchenfenster (»Katholische Kirchen sind oft die reinsten Gruselkabinette.«), in allerlei Museen (etwa ins Fleischereimuseum in Oberwölbling oder ins rekonstruierte Parteitagszimmer in Hainfeld, wo einst die Sozialdemokratische Arbeiterpartei begründet wurde), ins Wildnisgebiet Dürrenstein oder ins nie in Betrieb genommene Kernkraftwerk Zwentendorf. Dass es dem Autor dabei gelingt, den Blick fürs Detail zu schärfen – etwa vor einem Waidhofener Wimmelbild mit übermaltem Hakenkreuz (im Sitzungssaal des Gemeinderats) – macht dieses Büchlein politischer als vergleichbare heimattümelnde Reiseführer.
Was dieser Buchreihe ganz generell fehlt: Hinweise zur Erreichbarkeit der vorgestellten Orte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
»111 Orte im Mostviertel, die man gesehen haben muss« ist im Kölner Emons Verlag erschienen.