Mit der Finanz-Gießkanne durchs grüne Österreich
Bereits seit 2004 werden mit dem Programm klima:aktiv konkrete Maßnahmen zum Schutz des Klimas vom österreichischen Lebensministerium finanziell unterstützt. Eine gute und ausbaufähige Sache.
Umweltminister Niki Berlakovich präsentierte bei einem Pressegespräch in Wien bisherige die bisherigen Erfolge und einen Ausblick zum Förderprogramm. „Das Wesen unseres kima:aktiv Programms ist es, Bewusstsein zu bilden und Betriebe und Gemeinden auf Möglichkeiten zu stoßen.“
Entscheidend beim Abbau von Treibhausgasemissionen und zum weiteren gelingen der Energiewende nannte er den Bereich Verkehr: „Wir wollen eine Energiewende hin zu erneuerbaren Energieträgern. Das muss vor allem für den Verkehr gelten, der Klimasünder Nummer eins ist. Wir wollen Mobilität nicht verbieten, sondern Alternativen für den Verkehr der Zukunft anbieten. Genau das ist das Ziel unseres klima:aktiv mobil Programms“. Deshalb wird das Programm im Verkehrsbereich bis mindestens 2020 weitergeführt.
Der für 2013 veranschlagte Finanzrahmen von 10 Million fällt allerdings eher bescheiden aus. 8 Millionen werden als direkte Fördermittel bereitgestellt, weitere 2 Millionen sind für Beratungsleistungen eingeplant. Auf Nachfrage ließ Minister Berlakovich durchblicken, dass er sich von Finanzministerin Fekter einen größeren Finanzrahmen gewünscht hätte, dass jedoch auch viele ergänzende Förderungen im Umweltbereich über das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sowie über die Länder ausgezahlt würden.
Sichtlich stolz ist man im Lebensministerium auf wissenschaftliche Prädikate. „Im Jahr 2012 wurde das Programm vom Wuppertal Institut für Klima Umwelt Energie GmbH und der KMU Forschung Austria evaluiert und als herausragendes Beispiel eines umfassenden und integrierten Klimaschutzprogramms hervorgehoben“, bemerkte der Herr Minister.
Bisher wurden rund 4.000 Projekte aus den Mitteln von klima:aktiv mobil gefördert. In den nächsten Jahren sollen es noch deutlich mehr werden. Dazu wird das Programm weiterentwickelt und verbessert, so Berlakovich. „Ab heuer bieten wir neue Förderanreize und verbessern die Qualität der Maßnahmen. Die Einreichung um eine Förderung wird durch ein Online-Tool vereinfacht.“
Auf den Hinweis, dass die Zulassungszahlen bei Elektrofahrzeugen trotz aller politischen Absichtserklärungen rückläufig seien, reagierte Berlakovich mit dem Hinweis, das Lebensministerium bleibe am Thema dran, „weil Elektromobilität für den Individualverkehr das Thema der Zukunft sein wird.“ Als eine aktuelle Maßnahme nannte er die Förderung von Fahrradabstellplätzen mit einer Akku-Aufladestation für E-Bikes von jeweils 400 Euro. Herkömmliche Fahrradabstellplätze werden im Rahmen von Gebäudesanierungen übrigens mit 200 Euro pro Stellplatz gefördert.
Vom Vorzeigeprojekt der Bundesregierung erhofft sich der Minister Berlakovich ganz im ministerialen Duktus „Impulse für Wirtschaft, Arbeitsplatzsicherung, Radverkehrsausbau und Mobilitätsmanagement in Österreich.“