Mit dem Hund unterwegs im Wolfsgebiet: Was muss ich beachten?
- So kann es sein, dass sich die Tiere nicht weiter füreinander interessieren und jeder seinen Weg geht.
- Wölfe können Hunde auch als Artgenossen sehen, sodass bei einer Begegnung der Hund als Konkurrent gesehen wird. Wölfe sind territorial, sie markieren und verteidigen ihr Gebiet und dulden keine Eindringlinge. Eine solche Begegnung kann bis zum Kampf führen, dies hängt jedoch sowohl vom Verhalten des Hundes als auch von dem des Wolfes ab.
- Die dritte Möglichkeit ist, dass Wölfe Hunde als Paarungspartner sehen und sich miteinander verpaaren. Dies tritt nur selten auf, vor allem, da Wölfe nur einmal im Jahr paarungsbereit sind (Februar/März) und es bei uns eigentlich keine dauerhaft freilebenden Hunde gibt, sodass ein direkter Kontakt zum passenden Zeitpunkt selten ist. Außerdem bevorzugen Wölfe meist ihre Artgenossen als Paarungspartner. In sich gerade neu entwickelnden Populationen kann es durch zu wenig gleichartige Paarungspartner jedoch dazu kommen. Ein Beispiel ist eine Wölfin in Sachsen, Deutschland. Diese hatte sich im Jahr 2003 mit einem Hund verpaart und auch Welpen sogenannte Hybriden (Wolf – Hund Mischlinge) geboren. Zu dieser Zeit gab es in Deutschland bislang nur ein Rudel, sodass die männlichen Wölfe ihre Brüder bzw. ihr Vater waren und Wölfe Inzucht aber weitestgehend vermeiden. In Deutschland ist dies seither nicht nochmal vorgekommen.
- Eine weitere, aber äußerst seltene Möglichkeit ist, dass der Wolf den Hund als Beute anspricht. In Deutschland wo es mittlerweile seit 15 Jahren wieder freilebende Wölfe gibt, ist bislang kein solcher Fall bekannt.
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