Minimalismus in Riegelform

Biomüsliriegel aus wenigen Zutaten. Klingt gesund und ... ein bisschen langweilig.

Rawbite-Riegel im Portrait
Die Riegel von Rawbite haben immer die gleiche Basis: Mandeln, Cashews und Datteln. Bild: Rawbite.

»Müsliriegel« haben den Ruf, irgendwie gesünder als ihre Junk-Pendants, die »Schokoriegel« zu sein. So unmöglich wie eine klare Grenze zwischen beiden zu ziehen sind allgemein gültige Aussagen darüber, wie gesund ihr Verzehr ist. Ökotest warnte 2020 in einem Testbericht unter anderem vor zu viel Zucker in den Riegeln. Die WHO empfiehlt eine tägliche Maximalkonzentration von 50 Gramm freiem Zucker, also solchem, der Lebensmitteln als Zucker zugeführt wird oder natürlich in Honig, Sirup und Fruchtsäften vorkommt. Rawbite verzichtet in seinen Produkten auf zugesetzten Zucker. Die dänische Firma produziert die (fast) rohen Müsliriegel biologisch und vegan.

Müsliriegel, aber kälter

Als Rohkost werden alle nicht – bzw. nur wenig – erhitzten Lebensmittel verstanden. Denn ein Lebensmittel kann bis zu 42 Grad erhitzt werden und trotzdem als Rohkost gelten. Wie der Firmenname nahelegt, findet man auf der Rückseite der bunten Rawbites nur Inhaltsstoffe, die weitestgehend unverarbeitet sind. Weitestgehend, weil die Früchte, die in den Rawbites zum Einsatz kommen zwar schonend getrocknet werden, dadurch aber nicht als Rohkost zählen. Darüber hinaus kommen nur pflanzliche Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft in die Riegel, die es in neun verschiedenen Geschmacksrichtungen, um rund zwei Euro in deutschen Müller- und österreichischen Bipa-Filialen zu kaufen gibt.

Ein Snack, der Power gibt

Bis zu acht Zutaten pro Riegel machen den glutenfreien Müsliriegel zu einem Geschmackserlebnis, die Basis bilden immer Mandeln und Cashews, sowie getrocknete Datteln – das rechtfertigt den Firmenleitspruch »Fruits & Nuts – That’s it!«. Das ist nicht so viel, doch die meisten Konkurrenzriegel sind mit weniger umwelt- und ernährungsphysiologischen Vorteilen gespickt und beinhalten eine beträchtliche Menge Zucker, die den erhitzten Zutaten hinzugefügt werden. Die kurzkettigen Kohlehydrate liefern zwar schnelle Energie – der Blutzucker steigt quasi sofort – diese Energie ist aber leider fast genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen ist. Nüsse hingegen gelten genauso wie das in den Rawbites enthaltene Trockenobst als langkettige Kohlenhydrate, die zwar den Blutzuckerspiegel nicht schlagartig in die Höhe schießen lassen, jedoch ein konstant höheres Energielevel- und auch Sättigungsgefühl bieten. Mit ihren Zutaten und deren Verabeitung beweisen die bunt verpackten Rawbites, dass sie sich doch stark von ihren Junk-Pendants unterscheiden und sind gute BegleiterInnen für einen langen Tag im Homeoffice.

Die Redaktion hat eine Auswahl verkostet, die Favoriten darunter: der sommerliche »Lime« und »Peanut«.

Korrektur 23. 4. 2021: Rawbite-Riegel sind nicht wie zuerst berichtet als Ganze als Rohkost einzuordnen, da im Trocknungsprozess des enthaltenen Obstes Temperaturen erreicht werden, die über 42 Grad liegen.

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