MICKYS KOCHBÜCHERREGAL #13: Und wieder die Wiener

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Eigentlich bewundere ich Sarah Wiener als Köchin und Unternehmerin. Allerdings muss ich mich auch immer öfters wundern: Wie schafft eine einzelne Person soviel kreativen Output.

Von all den Kochbücherneuerscheinungen, die so durch die Saisonen auf meinem Tisch landen, sind die meisten von der Wiener. Einer Frau, die daneben noch zahlreiche Restaurants und Kantinen unter ihrem Namen segeln hat, einer Holzofenbäckerei in Berlin sowie Produkten, die sich unter ihrer Marke noch besser verkaufen. Die Bio-Muse sind offensichtlich so gut, daß sie von lebensmittelpraxis.de bereits im September 2014 vorausschauend zur Biomarke des Jahres 2015 gewählt wurden. In ihrem Webshop findet man dazu von Gewürzen über Pasten, den erwähnten Musen bis zu Krachflocken alles. Apropos Krach: Im letzten Jahr musste sie sich dann aber doch sowohl von Ihrem Mann, dem Schauspieler Peter Lohmeyer, als auch von Mercedes Benz trennen. Welches Auto sie fährt, ist uns zwar nicht bekannt, aber die Kantinen des Daimler-Konzerns darf sie wegen Unregelmäßigkeiten bei den Arbeitszeiten (man sprach von Ausbeutung) nicht mehr führen. Das ist zwar schade für sie, die es mit ihren eigenen Arbeitszeiten wohl auch sehr übertreibt, aber da ist dann vielleicht wieder mehr Zeit für eine weitere Fernsehserie oder ein neues Kochbuch: Im Online-Buchversand sind seit 2008 14 Kochbucherscheinungen gelistet, das ist schon eine ganz schöne Leistung. Vor allem, wenn die Ergebnisse zumeist so gut sind, wie das neue bei Gräfe & Unzer erschienene Werk.

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Der Titel suggeriert, daß sich die bisherigen Bücher nur auf einzelne Jahreszeiten beschränkt haben. Dem ist aber nicht so (wenn man von der „Adventsküche“ absieht). „Sarahs Kochbuch für das ganze Jahr“ bezieht sich viel eher auf die Verwendung von saisonalen Zutaten – der Untertitel besagt auch: Nachhaltig kochen, alles verwerten! Ähnlich wie in den erfolgreichen Werken von Katharina Seiser sind die Rezepte nach Jahreszeiten kategorisiert. Die Zutaten sind zumeist einfach zu bekommen.

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Beim ersten Durchblättern habe ich das neue Buch eher als vegetarisches Werk wahrgenommen, erst beim genauen Studieren sind auch Rezepte mit Fleisch aufgefallen. Ist aber im Sinne eines nachhaltigen Lebensstil wirklich nur ein bescheidener Anteil. Daheim habe ich vegetarische Gerichte nachgekocht, die Bratlinge aus Wurzelwerk sind gut gelungen, die meisten Rezepte im Buch erfordern kein besonderes Geschick, Kochabläufe werden ausreichend beschrieben. Zu jedem Rezept gibt es auch einen Tipp unter dem Motto „Alles Verwerten“.

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Der anhängende Saisonkalender Gemüse ist für leidenschaftliche KöchInnen vielleicht nichts neues, aber sehr kompakt und übersichtlich gestaltet. Wem manche Gemüsebezeichnungen quasi spanisch vorkommen, dem sei der Küchendolmetscher Österreichisch-Deutsch im Anhang empfohlen, schon wird aus dem Erdäpfel wieder eine Kartoffel oder aus dem Karfiol ein Blumenkohl.

Sarahs Kochbuch für das ganze Jahr (Gräfe & Unzer Verlag) 216 Seiten  € 24,90

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