Kuyichi: Frische Farben – auf Basis von gegenseitiger Verantwortung
Part 4 der fünfteiligen Blog- und Kurzfilmreihe „Always ask why, how, where. Be honest. Be conscious.“ über Pionierinnen im Eco-Fashion-Bereich. Diesmal mit Monique Voorneman von Kuyichi.
Oft kann eine Niederlage der Beginn von etwas Neuem sein. Die NGO Solidaridad begann 2000 mit dem Anbau von Bio-Baumwolle in Peru und wollte diese in die Kleidungsproduktion, insbesondere in die Jeans-Herstellung, einführen. Allerdings war keines der globalen Jeans-Unternehmen am Kauf der Bio-Baumwolle interessiert. Daraufhin gründete die NGO Solidaridad ihr eigenes Jeans-Label und 2001 war die holländische Jeansmarke Kuyichi geboren. Monique Voorneman, die Kommunikationsleiterin von Kuyichi, erzählt mir: „Wir wollen den anderen großen Marken zeigen, dass es möglich ist, coole Produkte unter nachhaltigen und guten sozialen Gesichtspunkten zu produzieren.“
Die Gründer wollten mit dem Labelnamen eine Verknüpfung zum Anfangspunkt der Marke herstellen. Der Name Kuyichi kommt ursprünglich vom peruanischen Gott des Regenbogens. Nach einer peruanischen Sage brachte dieser mit dem Lernen des gegenseitigen Respekts und der gegenseitigen Verantwortung Farben in die Gesellschaft zurück.
Kuyichi Jeans = hochwertig + zeitlos + nachhaltig
Monique Voorneman ist überzeugt, dass qualitativ hochwertige Kleidung ausschließlich nachhaltig produziert werden kann. Sie möchten zeitlose Klassiker für Frauen und Männer anbieten, welche jederzeit getragen werden können. Kuyichi verarbeitet nachhaltige Materialien sozial und ökologisch gerecht zu Jeans, Jacken, Wollstrickkleidung, T-Shirts und Accessoires. Dabei werden für die Produktion Bio-Baumwolle, recycelte Baumwolle, recyceltes Polyester, Leinen, Hanf, Tencel und pflanzlich gegerbtes Leder verwendet. Die Biobaumwolle stammt aus Indien und der Türkei und wird in der Weberei zu Stoffen verarbeitet. Die Stoffe werden in tunesischen Fabriken zu Jeans genäht. Jacken und T-Shirts werden in Indien angefertigt. Kuyichi hat Produktionskooperationen in China, Griechenland, Italien, Peru und Portugal.
Seit 2013 ist Kuyichi Mitglied der Fair Wear Foundation, einer unabhängige Organisation zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in der Kleidungs- und Textilindustrie. Dabei hat das holländische Jeanslabel einen auf UN- und ILO-Prinzipien basierenden Kodex für Arbeitsbedingungen unterschrieben. Die Fair Wear Foundation veröffentlicht die Entwicklungen der Mitgliedsunternehmen.
Wachsende Wertschätzung von nachhaltiger Kleidungsproduktion
Die Kommunikationsleiterin von Kuyichi nimmt ein steigendes Bewusstsein und eine wachsende Wertschätzung für nachhaltige Kleidungsproduktion bei den Endkonsumentinnen und –konsumenten sowie Einkäuferinnen und Einkäufern für Fashion-Shops wahr. Monique Voorneman meint „after working six months on the collection we show it to the big audience and to the buyers. We are always very curious how they react on our products at this fair and at the fair in Berlin. And the reactions were very, very positive“.
Kuyichi zeigt wie wichtig es ist für seine Ideen zu kämpfen auch wenn die Bedingungen nicht einfach sind. Denn wenn sie es trotz Rückschlag nicht versucht und umgesetzt hätten, wäre es nur eine von vielen nicht realisierten Ideen gewesen.
Mach dir selbst ein Bild von Kuyichi und schau dir an, was Monique Voorneman zu sagen hat:
Monique Voorneman, Kuyichi Head of Communications. Part 4 of: Always ask why, how, where. Be honest. Be conscious. A film series from Marieke Eyskoot on Vimeo.
HIER gibt es den aktuellen Fair-Wear-Foundation-Bericht zu Kuyichi.
Der letzte Part der Kurzfilmreihe folgt im November.
Im letzten Beitrag gibt es etwas ganz anderes. Kein Interview. Aber dafür Inspirationen zu Trends und Visionen im Verkauf von Kleidung und nachhaltigen Produkten zum Thema „The Philosophy of Home Grown“ vom holländischen ethnographischen Forschungs- und Kurationsstudio STUDIO by judith ter haar.