Planet 3.0: der Klimawandel, wie du ihn noch nicht gesehen hast
4 Milliarden Jahre ist die Erde alt. Menschen sind dagegen eine recht junger Erscheinung, die ihr große Probleme macht. Die Ausstellung PLANET 3.0 im Naturhistorischen Museum blickt auf die Klimageschichte und richtet den Blick in die Zukunft. Braucht das System Erde ein Update oder stürzt es ab?
Dass die Welt höchstwahrscheinlich untergeht, haben wir alle verstanden. Aber das heißt das noch lange nicht, dass wir auch verstanden haben, das wir ganz dringend etwas an unserem Verhalten ändern sollten. Was wir wissen: Das Ausmaß der Veränderungen durch die globale Erwärmung ist uns nicht bewusst und die Politik pfeift gerne mal zuvor ausgehandelte Klimaziele in den Wind.
Klima ist nicht Wetter
Klima ist das langfristige Mittel (meist über 30 Jahre) meteorologischer Zustände an einem Ort. Betrachtet man nur kurze Zeiträume, spricht man von Wetter. Wenn es im Winter nicht schneit oder im Sommer heiß ist, dann spüren wir es. Aber wer kann schon Zeiträume von so einer Dauer im eigenen Leben erfassen? Vor allem wenn man selbst erst ein paar Dekaden alt ist. PLANET 3.0 im Naturhistorischen Museum Wien will mit einer multimedialen Zeitreise durch vier Milliarden Jahre Erdgeschichte versuchen die Größen des Wandels mit teilweise künstlerisch inszenierten Installationen verständlich zu machen. Dabei werden weniger die Dimensionen des menschgemachten Klimawandels dargestellt, sondern dieser in einem größeren Kontext gezeigt.
The BIG 5
Gletscher schmelzen, Meeresspiegel steigen an und Wetterextreme häufen sich – wir wissen Bescheid. Das ist eine klar zu beobachtende Tatsache seit dem Beginn der Industrialisierung. Ändern sich die Bedingungen, müssen sich auch die Menschen anpassen. Wie wird sich ein verändertes Klima auf unser Leben auswirken? Wie kann man mit den ganzen Herausforderungen umgehen?
„Die Erde machte viele Klimaveränderungen durch, das ist nichts Ungewöhnliches. Aber die momentane Veränderung spielt sich auf einer völlig anderen Zeitskala ab.“
Massensterben hat es auf der Erde schon mehrmals gegeben: Fünf große, bei denen 90% allen Lebens ausgelöscht wurde, sind bekannt. Zur Zeit passiert das sechste Artensterben, und diesmal sind wir die Ursache.
Zukunft im Museum
Ein Museum, das sich ja eigentlich mit der Vergangenheit beschäftigt, blickt in der Ausstellung Planet 3.0 nach vorne um den Versuch einer Prognose zu unternehmen. Denn von der Klimageschichte unseres Planeten kann man viel über das Verhalten der Lebewesen unter veränderten Bedingungen herausfinden.
Würde man die Existenzdauer der Erde auf einen Tag herunterrechnen, so würden die Menschen nur einige Sekunden vor Mitternacht auftauchen.
Verglichen mit der Lebensdauer des Planeten ist der Mensch also eine junge Erscheinung, und der aktuelle Wandel des Weltklimas ist ebenfalls sehr neu. Die Ausstellung zeigt die Auswirkungen unseres Handelns verglichen mit dem großen Ganzen, nämlich mehr als vier Milliarden Erdgeschichte. Dabei geht es um mehr als um unser Gewissen. Viele Gebiete der Erde werden bald unbewohnbar, weil zu heiß oder überflutet, was die Menschen dazu zwingen wird zu fliehen.
Klimakonferenz Nr.xxxxxx
Ende November findet in Paris die 21. UN-Klimakonferenz statt, bei der die Mitgliedsländer tagen um neue Ziele zum Schutz des Klimas verhandeln. Das Mitwirken aller ist aber mindestens genauso entscheidend wie Beschlüsse der Politik. Besonders, weil die Regierungen mit dem Einhalten der Klimaziele ja bekanntlich so ihre Probleme haben, ist es wichtig ein Umweltbewusstsein im Alltag zu schaffen.
Es kommen große Veränderungen auf uns zu, und das ganze Ausmaß ist uns noch nicht mal bewusst. Und mit den Herausforderungen gilt es umzugehen. Wenn sich unsere Lebensräume intensiv verändern bleibt den Menschen zwar immer noch Handlungsspielraum, wie sie es weiterhin mit Ressourcen und Emissionen halten, aber den Salat haben wir trotzdem. Deal with it.
Planet 3.0: Klima, Leben, Zukunft
11.11.2015 bis 3.4.2016
Naturhistorisches Museum Wien
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