Die Kleiderei zündet die nächste Stufe

Bild: Kleiderei

Pola & Thekla von der Kleiderei

Kleider ausborgen – so einfach wie Bücher? Die Kleiderei aus Hamburg zeigt, wie das geht und will jetzt per Crowdfunding wachsen.

Thekla Wilkening (26) und Pola Fendel (25), zwei Studentinnen aus Hamburg, haben vor anderthalb Jahren die Kleiderei gegründet, weil sie sich über den Mangel an Alternativen ärgerten. Thekla studiert Bekleidung, Technik und Management und Pola studiert freie Kunst – das Konzept der  Kleiderei ist eine gelungene Mischung aus beidem und will eine Alternative zur Wegwerfgesellschaft anbieten.

 

BIORAMA: Die Kleiderei gibt es in Hamburg jetzt schon anderthalb Jahre und ihr seid damit ziemlich erfolgreich. Was ist genau das Konzept hinter eurem Laden?

Thekla Wilkening: Das Konzept ist simpel: Du wirst Mitglied der Kleiderei, zahlst einen Monatsbeitrag und kannst dir dafür Kleindung ausleihen. Es geht darum, das Bedürfnis nach Neuem stillen zu können, ohne ständig neu kaufen zu müssen. Neben dem Spaßgedanken dahinter setzen wir unseren Fundus aus Fehlkäufen und nicht mehr gemochten Stücken zusammen, um Ressourcen zu schonen. Und als Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft.

Und ihr selbst, kauft ihr überhaupt noch woanders ein oder „leiht“ ihr euch immer untereinander Sachen aus?

Pola Fendel: Wir leihen uns natürlich ständig Sachen aus ! Wenn man quasi täglich in einem riesen Kleiderschrank voller wunderschöner Klamotten sitzt – das ist schon verlockend. Ich bin froh, dass es vielen unserer Kundinnen so geht wie mir, wir unterhalten uns oft darüber, dass wir kaum noch Klamotten kaufen.

Warum macht ihr ausgerechnet jetzt eine Crowdfunding-Aktion und was wollt ihr mit dem Geld machen?

Pola Fendel: Nach anderthalb Jahren in Hamburg möchten wir gerne endlich der Nachfrage aus ganz Deutschland gerecht werden. Wir sitzen schon länger an dem Gedanken, wie man Kleiderei online bringen kann und dabei fehlte es natürlich immer an Geld – Gespräche mit Investoren waren frustrierend, weil sie unser Konzept auf Kosten unser Grundgedanken auf Wirtschaftlichkeit ummodeln wollten. So kam uns die Idee des Crowdfundings, um unser Konzept nicht verraten zu müssen und die Leute quasi selbst entscheiden zu lassen.

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Die Kleiderei goes online

Wie wird das ganze dann funktionieren? Was passiert, wenn die Leute die geliehenen Kleider nicht zurückschicken zum Beispiel?

Thekla Wilkening: Online soll es im Prinzip wie im Laden funktionieren, das heißt man wird Mitglied und leiht dann flatratemäßig. Um keinen Verschickwahnsinn zu starten, gibt es pro Monat maximal ein Paket. Und immer erst in dem Moment, wo der Ausleiher das Paket zurückschickt, bekommt er ein neues.

Was ist euer Traum, was soll in fünf Jahren aus der Kleiderei geworden sein?

Pola und Thekla (im Chor): Selbstverständlichkeit !
Pola Fendel: Genau. Kleiderei, generell Kleidung leihen, soll in fünf Jahren keine Nische mehr sein, sondern ganz alltäglich.

 

Mitmachen beim Crowdfunding, um das Vorhaben der beiden Gründerinnen zu unterstützen kann man noch bis 20. Juli 2014.

www.startnext.de/online-kleiderei

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